In Verbotene Liebe haben sie neulich Bier getrunken, das australisch sein sollte. Ha! Wen wollen die denn verarschen?! Das war doch eindeutig keine australische Bierflasche. Nicht vom Design her und einen Twist-Top hatte sie auch nicht.
Ab morgen habe ich endlich wieder ein gültiges Semesterticket und muss nicht mehr mit einem fetten BEURLAUBT im Studentenausweis rumlaufen, was nur Probleme bereitet.
Ich habe letzten Montag mit Nils zusammen in Sydeny-Gedenken mein erstes Thai Curry ever gekocht. Mit prawns (meine ersten prawns, seit ich wieder hier bin)! Leider tiefgekühlt und immer noch erschreckend teuer im Vergleich zu den Preisen in Sydney. Zitronengras gab es in ganz Göttingen nicht. Lecker war es trotzdem. Vielleicht nicht ganz Newtown Thai Riffic - Niveau. Aber fast. Für den ersten Versuch wirklich gut.
Ein Brief nach Australien kostet 1,70 Euro. Unverschämt teuer. Für einen Brief von Australien nach Deutschland habe ich immer nur 1,50 Dollar bezahlt. Und wenn man 1,25 daufgeklebt hat, kam es auch immer an.
Als ich Freitag das erste Mal wieder mit der S1 von Süden in die Stadt gefahren bin, bin ich vor Überraschung fast vom Sitz gefallen. Es gibt einen neuen S-Bahnhof. Warum hat mir das keiner gesagt? Das geht doch nicht. Die können doch nicht einfach in meiner Abwesenheit eine neue Station einrichten. Und dann heißt sie noch nicht mal Kolonnenstraße. Ich bin verwirrt. John, erklär mir das. Bitte! Schnell!
Die Publizistikbibliothek hat erstaunlich viele Bücher zum australischen Mediensystem. Wahnsinn!
"Wurde denn da auf Chinesisch unterrichtet?" (Nachfrage meiner Nachbarin, nachdem ich ihr erzählt habe, dass ich in Sydney an der Uni war)
Am Sonntag war ein Stammgast (aka der Hamburger) das erste Mal seit Spielzeitbeginn wieder in der Oper und hat mich wiedererkannt und gefragt, wie es in Australien war. Irgendwie ein bisschen erschreckend.
Beim Karaoke haben Michael und ich gestern Abend "Down Under" gesungen. Irgendwie versteh ich das Lied nicht, nur die Anspielung aufs "vegemite sandwich" macht endlich Sinn.
Mein Pony, den mir die total coole Frisörin mit den pinken Haaren in Enmore geschnitten hat, ist rausgewachsen.
Mein Tagebuch mit aboriginal Motiv, das ich mir im Parlament in Canberra gekauft und am nächsten Tag angefangen habe, ist voll! Es hat nur etwas über drei Monate gehalten!
In Verbotene Liebe wurde auch gesagt, dass das australische Eis nicht besonders lecker sei. Da musste ich echt lachen. Soooo schlecht hat es bei Dolce & Gelato ja nicht geschmeckt, aber an italienisches Eis in Europa kommt's eben nicht an.
Dienstag, 30. September 2008
Samstag, 27. September 2008
Großes Wiedersehen auf der Wiesn
Eigentlich wollte ich schon die ganze Woche von meinen Oktoberfesterfahrungen erzählen, bin aber durch die Abgabe meiner letzten Hausarbeit, das allabendliche Arbeiten in der Oper und tägliche Besuche verschiedener Berliner Bibliotheken mal wieder zu nix gekommen.
Also, nach viel Hin und Her, mehreren Diensttauschen und einen Anruf im Büro habe ich es tatsächlich geschafft, das Wochenende freizukriegen, sodass ich Samstagmorgen um 7.35 Uhr von Tegel nach Müchen fliegen konnte. Natürlich habe ich mich nicht ohne guten Grund zum Oktoberfestbesuch entschieden. Dafür ist mir die bayerische Kultur dann doch irgendwie zu fremd, zu suspekt und zu abartig. Nein, es ging mir weniger um die Bierzelte und die knackigen Männerhintern in Lederhosen, sondern eher darum, die Sydney-Connection wiederzusehen.
Denn die UTS (also der technischen Uni in Sydney, nicht mehr)-Austauschstudenten haben schon vor über einem halben Jahr ein Wiedersehen auf europäischem Boden organisiert und das Oktoberfest als besonderes kultures Event als Treffpunkt auserkoren. Fair enough, denn außer Basti, der in Ober- oder Unterschleißheim oder so was wohnt, mussten alle aus gewisser Entfernung anreisen. Und ich bin mit meinem einstündigen Lufthansaflug (inklusive Tee, O-Saft, SZ, Berliner Zeitung und ZEIT) mal wieder am komfortabelesten weggekommen. Lucky old me!
Dann wurde ich auch noch mit dem Auto vom Flughafen abgeholt, sodass wir in Ruhe einen Kaffee in der Innenstadt trinken, uns von der örtlichen SPD-Kandidation eine Brezel als Wahlkampfwerbung schenken lassen und in der S-Bahn über den merkwürdigen Kleidungsstil der Bayern lästern konnten. "Also, einen kleinen Knall haben die schon, oder?" - "Meinen die das mit ihren Dirndln echt ernst?!" - "Gehen die immer so los?" - "Wir fallen hier voll als Touristen auf in unseren Klamotten!" - "Guck mal, es gibt sogar ein pinkes Dirndl!" - "Bei uns zu Hause tragen nur die Tänzer der Trachtengruppe so was ähnliches, und halt die Blütenkönigin!"
Kurz vor zwölf waren wir dann auf dem Festgelände auf der Theresienwiese und haben sogar die Knallerei zum Anstich gehört, bevor wir vom Türstehe über den Seiteneingang ins Augustinerzelt gelassen wurden und gegen eins unsere erste Maß bestellen konnten. Sehr
asozial von uns, den Rest der Gruppe ab halb acht am Zelt Schlange stehen und sich um die Tische prügeln zu lassen. Aber auch sehr praktisch, wenn man sich dann nach nur 20 Minuten am Seiteneingang von innen abholen lassen und an den Tisch dazu setzen kann!
Tatsächlich waren eine Menge Leute von den Sydney internationals da: aus Frankreich, Holland, Schweden, der Schweiz, Irland, Italien und ganz Deutschland. Außerdem ist der Australier Sam gerade zu seinem ersten Europabesuch gelandet. Ich frage mich, was man für einen Kulturschock bekommen muss, wenn man gleich am ersten Wochenende auf einem fremden Kontinent zwischen lauter betrunkenen Leuten in Dirndln und Lederhosen bei Blasmusik in einem Zelt sitzt und neun Stunden lang Starkbier (wo doch das australische Bier echt schwach auf der Brust ist) aus 1-Liter-Kübeln trinken und stündlich laut "Ein Prosit der Gemütlichkeit" singen muss. Ich habe also versucht, Sam zu erklären, dass nicht ganz Deutschland so drauf ist und ihm etliche Male gesagt, er müsse unbedingt auch nach Berlin kommen, um den coolen Teil des Landes zu sehen. Aber ich weiß nicht, wieviel davon bei ihm angekommen ist. Er war der einzige der Gruppe, der sich übergeben musste. Ja, ja, die Aussies, die vertragen ja nix!
Julie hingegen hat mich schwer beeindruckt, indem sie sechs Maß geschafft hat. Aber die Franzosen kriegen wahrscheinlich schon Rotwein in die Nuckelflaschen. Fabrice allerdings scheint es nicht so gut vertragen zu haben, denn er hat sich seine Kamera, sein Handy und Julies Schal klauen lassen. Schön blöd! Der Schaden meinerseits beschränkt sich auf drei Brändlöcher in meiner Jacke, die ich eh wegschmeißen wollte. Jetzt habe ich einen wunderbaren Grund, es endlich zu tun.
Ich habe mich mit zwei Maß wacker geschlagen und entgegen weit verbreiteter Annahmen NICHT auf dem Tisch getanzt. Der war voll mit Gläsern und zu wackelig. Außerdem hat mir die Musik nicht so richtig gefallen. Ich hätte ja nicht mitgrölen können. Fotos, die beweisen, dass ich die ganze Zeit brav am Tisch saß und nicht drauf stand, gibt es allerdings nicht, da ich keine Kamera dabei hatte (besser so, sonst wär sie womöglich den gleichen Weg gegangen wie Fabrices). Ihr müsst euch also vorstellen, wie ich mit beiden Händen das Maß in der Hand halte, weil das Glas allein schon so schwer war, dass ich es nicht in einer Hand hätte anheben können. Respekt den Bedienungen, die mindestens sechs davon gleichzeitig tragen!!!
Es war echt toll und total verrückt, die Leute von down under wiederzusehen. Super Sache! Fürs nächste Jahr ist der St. Patrick's Day im Gespräch. Na wunderbar. Alles, wo die Lufthansa hinfliegt, soll mir Recht sein.
Also, nach viel Hin und Her, mehreren Diensttauschen und einen Anruf im Büro habe ich es tatsächlich geschafft, das Wochenende freizukriegen, sodass ich Samstagmorgen um 7.35 Uhr von Tegel nach Müchen fliegen konnte. Natürlich habe ich mich nicht ohne guten Grund zum Oktoberfestbesuch entschieden. Dafür ist mir die bayerische Kultur dann doch irgendwie zu fremd, zu suspekt und zu abartig. Nein, es ging mir weniger um die Bierzelte und die knackigen Männerhintern in Lederhosen, sondern eher darum, die Sydney-Connection wiederzusehen.
Denn die UTS (also der technischen Uni in Sydney, nicht mehr)-Austauschstudenten haben schon vor über einem halben Jahr ein Wiedersehen auf europäischem Boden organisiert und das Oktoberfest als besonderes kultures Event als Treffpunkt auserkoren. Fair enough, denn außer Basti, der in Ober- oder Unterschleißheim oder so was wohnt, mussten alle aus gewisser Entfernung anreisen. Und ich bin mit meinem einstündigen Lufthansaflug (inklusive Tee, O-Saft, SZ, Berliner Zeitung und ZEIT) mal wieder am komfortabelesten weggekommen. Lucky old me!
Dann wurde ich auch noch mit dem Auto vom Flughafen abgeholt, sodass wir in Ruhe einen Kaffee in der Innenstadt trinken, uns von der örtlichen SPD-Kandidation eine Brezel als Wahlkampfwerbung schenken lassen und in der S-Bahn über den merkwürdigen Kleidungsstil der Bayern lästern konnten. "Also, einen kleinen Knall haben die schon, oder?" - "Meinen die das mit ihren Dirndln echt ernst?!" - "Gehen die immer so los?" - "Wir fallen hier voll als Touristen auf in unseren Klamotten!" - "Guck mal, es gibt sogar ein pinkes Dirndl!" - "Bei uns zu Hause tragen nur die Tänzer der Trachtengruppe so was ähnliches, und halt die Blütenkönigin!"
Kurz vor zwölf waren wir dann auf dem Festgelände auf der Theresienwiese und haben sogar die Knallerei zum Anstich gehört, bevor wir vom Türstehe über den Seiteneingang ins Augustinerzelt gelassen wurden und gegen eins unsere erste Maß bestellen konnten. Sehr
asozial von uns, den Rest der Gruppe ab halb acht am Zelt Schlange stehen und sich um die Tische prügeln zu lassen. Aber auch sehr praktisch, wenn man sich dann nach nur 20 Minuten am Seiteneingang von innen abholen lassen und an den Tisch dazu setzen kann!
Tatsächlich waren eine Menge Leute von den Sydney internationals da: aus Frankreich, Holland, Schweden, der Schweiz, Irland, Italien und ganz Deutschland. Außerdem ist der Australier Sam gerade zu seinem ersten Europabesuch gelandet. Ich frage mich, was man für einen Kulturschock bekommen muss, wenn man gleich am ersten Wochenende auf einem fremden Kontinent zwischen lauter betrunkenen Leuten in Dirndln und Lederhosen bei Blasmusik in einem Zelt sitzt und neun Stunden lang Starkbier (wo doch das australische Bier echt schwach auf der Brust ist) aus 1-Liter-Kübeln trinken und stündlich laut "Ein Prosit der Gemütlichkeit" singen muss. Ich habe also versucht, Sam zu erklären, dass nicht ganz Deutschland so drauf ist und ihm etliche Male gesagt, er müsse unbedingt auch nach Berlin kommen, um den coolen Teil des Landes zu sehen. Aber ich weiß nicht, wieviel davon bei ihm angekommen ist. Er war der einzige der Gruppe, der sich übergeben musste. Ja, ja, die Aussies, die vertragen ja nix!
Julie hingegen hat mich schwer beeindruckt, indem sie sechs Maß geschafft hat. Aber die Franzosen kriegen wahrscheinlich schon Rotwein in die Nuckelflaschen. Fabrice allerdings scheint es nicht so gut vertragen zu haben, denn er hat sich seine Kamera, sein Handy und Julies Schal klauen lassen. Schön blöd! Der Schaden meinerseits beschränkt sich auf drei Brändlöcher in meiner Jacke, die ich eh wegschmeißen wollte. Jetzt habe ich einen wunderbaren Grund, es endlich zu tun.
Ich habe mich mit zwei Maß wacker geschlagen und entgegen weit verbreiteter Annahmen NICHT auf dem Tisch getanzt. Der war voll mit Gläsern und zu wackelig. Außerdem hat mir die Musik nicht so richtig gefallen. Ich hätte ja nicht mitgrölen können. Fotos, die beweisen, dass ich die ganze Zeit brav am Tisch saß und nicht drauf stand, gibt es allerdings nicht, da ich keine Kamera dabei hatte (besser so, sonst wär sie womöglich den gleichen Weg gegangen wie Fabrices). Ihr müsst euch also vorstellen, wie ich mit beiden Händen das Maß in der Hand halte, weil das Glas allein schon so schwer war, dass ich es nicht in einer Hand hätte anheben können. Respekt den Bedienungen, die mindestens sechs davon gleichzeitig tragen!!!
Es war echt toll und total verrückt, die Leute von down under wiederzusehen. Super Sache! Fürs nächste Jahr ist der St. Patrick's Day im Gespräch. Na wunderbar. Alles, wo die Lufthansa hinfliegt, soll mir Recht sein.
Donnerstag, 18. September 2008
Rosa Ugg Boots auf Altbaudielen
Na Wahnsinn, das ging aber schnell, dachte ich mir heute Morgen, als der Paketbote ein Päckchen für mich brachte. Wie konnte Mama denn so schnell auf meinen Eintrag von gestern Abend reagieren, dass die DHL meine Ugg Boots schon vierzehn Stunden später zustellt?! Konnte sie natürlich nicht. Geht ja auch gar nicht. Mama hat eben einen mütterlichen siebten Sinn und wusste, wie schnell mir im fußkalten Erdgeschoss die Zehen abfrieren.
Also habe ich jetzt noch ein Stückchen mehr Australisches in der Wohnung und bin sehr froh darüber.
Ansonsten erfreue ich mich nach wie vor an den Dingen, die ich ein Jahr lang nicht hatte.
Zum Frühstück gibt es jeden Morgen entweder eine der vielen Kelloggs-Sorten, die hier nur die Hälfte kosten, weshalb ich mir eine große Auswahl angeschafft habe, mit Buttermilch (ganz viel!) oder natürlich knackige, frische Vollkornbrötchen mit selbstgemachter Marmelade. Ach wenn die Australier wüssten, was sie verpassen! Wie kann Lisa nur sagen, dass ihr deutsches Brot nicht schmeckt und sie lieber Käsetoast ist?! Was für eine kulinarische Banausin!
Außerdem habe ich, seit ich wieder in Deutschland bin, schon sechs Kuchen gebacken. Und nicht immer nur Bananenbrot. Von Brownies über Mohnkuchen bis hin zu Käse-Sahnetorte alles. Endlich habe ich wieder eine anständige Waage, einen Mixer, zig verschiedene Backformen und einen riesigen Vorrat an Backpulver, Vanillezucker und Rumaroma. Das soll schließlich alles auch genutzt werden.
Gestern Abend im Kino gab's dann endlich mal wieder Popcorn. Süß! Kein ekliges salziges Popcorn, sondern richtig schön karamellisiertes Popcorn. Die größte Tüte, die man im Colosseum kaufen konnte.
Jeden zweiten Montag prügeln Jana und ich uns um die Rossmannbeilage in der Zeitung, weil wir wissen wollen, was es Schönes im Angebot gibt. Überhaupt ist der Einkauf oder das einfache Durchschlendern durch eine Drogiere für mich eine wunderbare Sache. So viele interessante Produkte, die ich ein Jahr lang entweder nicht gesehen habe oder mir mitbringen lassen musste. Warum gibt es in Australien eigentlich keine Drogerien?! Nur große Apotheken. In England gibt es schließlich auch Boots oder Superdrugs...
Weil ich ein Jahr lang außer Fahrradfahren und gelatoscoopen keinen Sport gemacht habe, leide ich jetzt unter permanentem Muskelkater. Kaum haben sich mein Bauch und meine Arme von meiner Fitgymnastik am Montag ein wenig erholt, werden sie beim Yoga am Freitag wieder übermäßig beansprucht. Gut so. Es lebe der Hochschulsport mit seinen unschlagbaren Preisen!
Damit es jetzt nicht so klingt, als fände ich hier sowieso alles besser und fand in Australien alles doof. Nein, stimmt nicht.
Neulich, als ich beim Obst- und Gemüseladen am U-Bahnhof Osloer Straße meinen wöchentlichen Einkauf gemacht habe, musste ich an Paddy's Market denken. Daran, wie voll es da immer war und dass außer mir fast nur Asiaten dort eingekauft habe, an die wahnsinnigen special offers, die tollen reifen Mangos, die Stände mit den Wasabi (und 100 anderen Sorten) Erbsen und daran und dass man die Weintrauben immer probieren konnte, bevor man sie gekauft hat. Ja, da habe ich ihn ein bisschen vermisst.
Außerdem fand ich es vorgestern Abend schade, dass ich Lars keine Cracker und Dips anbieten konnte, als er nach der Arbeit noch Hunger hatte. Kein Hummus, kein Babaganoush, kein Capsicumdip. Keine shapes mit tomato chili oder poppy-mature cheddar Geschmack. Traurig, fast tragisch.
Und als Michael mir vorletzte Woche mit seinem Wok und seinem Reiskocher ein wahnsinnig leckeres asiatisches Curry gekocht hat, roch es für mich wie im Thairestaurant auf der King Street.
Dass es in den Cafés, wenn überhaupt nur Halbfettmilch gibt und ich nicht wie selbstverständlich und wie 1000 andere Gäste auch meinen Kaffee in skim bestellen kann, das regt mich auf. Das gibt's nur bei Starbucks und das will ich nicht bezahlen. Sowieso schmeckt der Kaffee irgendwie anders. Irgendwie nicht ganz so gut... Außer bei McCafé natürlich! Aber das ist ja auch eine australische Erfindung. Und das erzähle ich jedem, der nicht rechtzeitig weghört. Jahaaa, das australisch! Und nur darum gibt es da nämlich flat white!!! Erstaunlicherweise haben sie mir in ihren Filialen in Buxtehude, Berlin Schönhauser Allee, Erfurt, Berlin Hauptbahnhof und Köln überall anstandslos meine australische Kundenvorteilskarte abgestempelt. Sie haben zwar jedes Mal neugierig geguckt, was das für eine ungewöhnliche Karte ist und sich von mir erzählen lassen, dass sie Australien ist ("McCafé ist ja schließlich auch eine australische Erfindung!"), aber Probleme gab es nie. Na ja, jetzt ist sie leider voll und ich habe eine langweilige deutsche.
Auch sonst habe ich mein Portmonee neulich mal von australischem Ballast befreit, weil die TU-Bibliothekskarte und die Body-Shop-Kundenkarte sonst nicht reingepasst hätten, und musste feststellen, dass ich noch einen Einkaufsgutschein für coles habe, auf dem noch ein paar Dollar drauf sein müssten. Wenn jemand also demnächst nach Australien fliegt, soll er sich an mich wenden. Ich hätte da auch noch Kundenkarten von so ziemlich jedem Café in Sydney...
Mittwoch, 17. September 2008
Ein bisschen Australien hier und da...
Gestern habe ich mich mit Maike auf einen Kaffee getroffen, die seit zwei Wochen zurück in Berlin ist, und sie somit das erste Mal außerhalb Australiens getroffen, was irgendwie seltsam war, aber natürlich wunderschön.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich mich bislang sehr viel besser eingelebt habe als die anderen Heimkehrer, die viel mehr Fernweh haben und sich noch nicht so richtig wohl fühlen. Lucky old me!
Ich fühle mich auch ein bisschen unwohl gestresst, aber das liegt wohl eher an der Prüfungsvorbereitung als an einem extremen Kulturschock. Ich finde eigentlich nicht, dass die Berliner unfreundlicher sind als die Sydneysider. Außer den Bibliothekarinnen, den BVG-Kontrolleuren und der blonden Bedienung im Chagall natürlich.
Immerhin habe ich für meine Prüfungen bislang schon zwei australische Themen aushandeln können. In Publizistik war meine Prüferin ganz erfreut, endlich mal was über das australische Rundfunksystem zu lernen und meine Linguistikprofessorin hat ebenfalls begeistert zugestimmt, mich meine Magisterarbeit über das australische Englisch schreiben zu lassen.
Das Wetter und die Temperatur in unserer Wohnung hat inzwischen australische Winterstandards erreicht, sodass ich dringend meine Ugg Boots aus Jork brauche und nachts mit warmen Socken schlafe. Wenigstens kann ich hier die Heizung anmachen.
Ich fühle mich auf ganz üble Weise um meinen Sommer betrogen. Bis Mitte Juli hatte ich Winter, im Juli und August nur wenige sonnig-heiße Tage, an denen ich größtenteils mit einer dicken Backe regungslos auf Lars' Sofa rumlag und jetzt im September wehen hier schon wieder sibirische Winde durch die Straßen. Zeit für Glühwein. Schon wieder!
Aber wo was die Saison, in der man eigentlich im Friedrichshain grillt, an den Wannsee fährt und 1000 Mal ins Freiluftkino geht?! Das kann ich doch nicht alles in einer Woche Gran Canaria mit Mama nachholen.
Die australische Fahne (eines der einzigen mitgebrachten Souvenirs) für die WG habe ich immer noch nicht aufgehängt, weil Christopher stattdessen für seine allabendlichen Beamer-Abende ein weißes Bettlaken vor Pablos Tür gespannt hat. Die Fahne liegt also immer noch auf Opas altem Küchenschrank und ist inzwischen mit Essen vollgekleckert.
Meine Drama Queen Tasse aus dem Hunter Valley wurde hier gut angenommen, Christian dachte beim Frühstück neulich schon, er sei mit der Aufschrift gemeint. Also zwei drama queens in einer Wohnung. Achtung: Bühne frei...
Statt Kakerlaken haben wir hier in der Wohnung nach wie vor eine elendige Mottenplage - also keine große Veränderung seitens der Insektenbevölkerung im Haus. Teilweise sind die Motten sogar noch ekliger, finde ich. Die Kakerlaken waren wenigstens zu groß, um ihre Eier in die Chili-Mühle zu legen und sind nicht in mein Schlafzimmer geflogen.
Die Waschmaschine (deutsche Qualitätsware) macht die Klamotten sogar sauber und nicht nur kaputt, dafür hat sie irgendwelche Schwierigkeiten mit dem Schleudergang im Feinwaschprogramm und hinterlässt meine 30° Wäsche immer pitschnass.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich mich bislang sehr viel besser eingelebt habe als die anderen Heimkehrer, die viel mehr Fernweh haben und sich noch nicht so richtig wohl fühlen. Lucky old me!
Ich fühle mich auch ein bisschen unwohl gestresst, aber das liegt wohl eher an der Prüfungsvorbereitung als an einem extremen Kulturschock. Ich finde eigentlich nicht, dass die Berliner unfreundlicher sind als die Sydneysider. Außer den Bibliothekarinnen, den BVG-Kontrolleuren und der blonden Bedienung im Chagall natürlich.
Immerhin habe ich für meine Prüfungen bislang schon zwei australische Themen aushandeln können. In Publizistik war meine Prüferin ganz erfreut, endlich mal was über das australische Rundfunksystem zu lernen und meine Linguistikprofessorin hat ebenfalls begeistert zugestimmt, mich meine Magisterarbeit über das australische Englisch schreiben zu lassen.
Das Wetter und die Temperatur in unserer Wohnung hat inzwischen australische Winterstandards erreicht, sodass ich dringend meine Ugg Boots aus Jork brauche und nachts mit warmen Socken schlafe. Wenigstens kann ich hier die Heizung anmachen.
Ich fühle mich auf ganz üble Weise um meinen Sommer betrogen. Bis Mitte Juli hatte ich Winter, im Juli und August nur wenige sonnig-heiße Tage, an denen ich größtenteils mit einer dicken Backe regungslos auf Lars' Sofa rumlag und jetzt im September wehen hier schon wieder sibirische Winde durch die Straßen. Zeit für Glühwein. Schon wieder!
Aber wo was die Saison, in der man eigentlich im Friedrichshain grillt, an den Wannsee fährt und 1000 Mal ins Freiluftkino geht?! Das kann ich doch nicht alles in einer Woche Gran Canaria mit Mama nachholen.
Die australische Fahne (eines der einzigen mitgebrachten Souvenirs) für die WG habe ich immer noch nicht aufgehängt, weil Christopher stattdessen für seine allabendlichen Beamer-Abende ein weißes Bettlaken vor Pablos Tür gespannt hat. Die Fahne liegt also immer noch auf Opas altem Küchenschrank und ist inzwischen mit Essen vollgekleckert.
Meine Drama Queen Tasse aus dem Hunter Valley wurde hier gut angenommen, Christian dachte beim Frühstück neulich schon, er sei mit der Aufschrift gemeint. Also zwei drama queens in einer Wohnung. Achtung: Bühne frei...
Statt Kakerlaken haben wir hier in der Wohnung nach wie vor eine elendige Mottenplage - also keine große Veränderung seitens der Insektenbevölkerung im Haus. Teilweise sind die Motten sogar noch ekliger, finde ich. Die Kakerlaken waren wenigstens zu groß, um ihre Eier in die Chili-Mühle zu legen und sind nicht in mein Schlafzimmer geflogen.
Die Waschmaschine (deutsche Qualitätsware) macht die Klamotten sogar sauber und nicht nur kaputt, dafür hat sie irgendwelche Schwierigkeiten mit dem Schleudergang im Feinwaschprogramm und hinterlässt meine 30° Wäsche immer pitschnass.
Dienstag, 9. September 2008
Post aus Australien
Was für eine freudige Überraschung sich am Sonntagabend nach einer siebenstündigen Opernschicht im Briefkasten vorfand: ein blaues Kärtchen der DHL, auf der ich informiert wurde, dass sie mich am 7.9. um 10.30h (das glaube ich ihnen NIE und NIMMER! seit wann arbeiten die denn bitte am Sonntag, das mache doch nur ich) leider nicht zu Hause angetroffen hätten und ich mein Paket bei den Nachbarn abholen könnten. Da alle meine amazon-Buchbestellungen bereits eingetroffen waren und mir nie jemand einfach mal so ein Überraschungspäckchen schickt (außer Mama zu besonderen Anlässen), blieb nur noch ein Paket offen: meine Schuhe, meine Klamotten, meine Bücher, meine Drama-Queen-Tasse. Meine 9,5 Kilo Seefracht. Und das sogar ganze vier Wochen früher als erwartet.
Als ich das Paket dann gestern Mittag im Flur meiner Nachbarin, die im Nachthemd in der Tür stand (immerhin bin ich nicht die einzige, die den Paketservice für das ganze Haus immer in Schlafkleidung erledigt). endlich wieder in meine Arme schließen konnte, bin ich aufgeregt durchs Haus gehüpft. Wie schön.
Beim Auspacken war ich echt überrascht, wieviel ich mit Johns ingenieursgerechter Packweise in den Karton bekommen habe. Neben vier paar Schuhen, mehreren Handtaschen und Büchern waren auch noch zahlreiche T-Shirts dabei, die ich gar nicht so richtig vermisst habe.
Am gleichen Tag kam auch noch eine sehr lange Karte von Kathleen, in der sie mir erzählt, dass in Sydney endlich der Frühling angefangen hat. Wurde ja auch mal Zeit, schließlich haben mich wochenlang alle damit genervt, dass sie so neidisch seien, dass ich im warmen Sommer sitze (ahahaha, dass ich nicht lache), während ihnen in Australien nachts die Füße frieren.
Wie schön, ein bisschen Australien in meinem Lernalltag.
Als ich das Paket dann gestern Mittag im Flur meiner Nachbarin, die im Nachthemd in der Tür stand (immerhin bin ich nicht die einzige, die den Paketservice für das ganze Haus immer in Schlafkleidung erledigt). endlich wieder in meine Arme schließen konnte, bin ich aufgeregt durchs Haus gehüpft. Wie schön.
Beim Auspacken war ich echt überrascht, wieviel ich mit Johns ingenieursgerechter Packweise in den Karton bekommen habe. Neben vier paar Schuhen, mehreren Handtaschen und Büchern waren auch noch zahlreiche T-Shirts dabei, die ich gar nicht so richtig vermisst habe.
Am gleichen Tag kam auch noch eine sehr lange Karte von Kathleen, in der sie mir erzählt, dass in Sydney endlich der Frühling angefangen hat. Wurde ja auch mal Zeit, schließlich haben mich wochenlang alle damit genervt, dass sie so neidisch seien, dass ich im warmen Sommer sitze (ahahaha, dass ich nicht lache), während ihnen in Australien nachts die Füße frieren.
Wie schön, ein bisschen Australien in meinem Lernalltag.
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