Sonntag, 30. Dezember 2007

Netzlos

Ohne Internet sein sucks.
Und im Lord Raglan zwischen halbnackten Bartenderinnen (das Santa Girls Kostuem wurde nun durch bauchfreies Matrosinnenoutfit ersetzt) an einem uralten Rechner mit bierbespuckter Tastatur zu sitzen ist auch nicht gerade mein Traum.
Zumal ich gerade fuenf Stunden mit Lisa und Kathleen im Penthouse verbracht habe, um es fuer die Wohnungsuebergabe am Mittwoch fit zu machen, waehrend es knallheiss geworden ist und alle anderen am Strand rumhaengen.
Nicht gut. Zumal meine Putzkuenste Lisa und Kathleen nicht ueberzeugen konnten, sodass alles, was ich gemacht hatte, von den beiden wiederholt wurde und ich zudem heftigst allergisch auf die Putmittel reagiert habe und nun blutige Kniekehlen habe.

So, nun geh ich in die Eisdiele und verhaue die Gaeste mit den Kellen. Irgendwer muss ja darunter leiden, dass ich einen Scheisstag hatte.

Freitag, 28. Dezember 2007

Weihnachtsbilder

Jan aus Rübke mit Ballontier.

Schon spät am Weihnachtsabend.


Beim Buffetplündern.

Ja, Franzi hat wohl Recht. Das ist meine Fotopose!

Das Ballonbastelset war eine super Beschäftigungstherapie für alle.


Ein lustiges Spiel, bei dem Alex leider gerade einen elektrischen Schock bekommen hat.

Der Gabentisch.

Es gab auch ein paar durchgeknallte Leute da.


Die platzsparende Baum-Variante.

Thorsten mit dem Kartoffelsalattopf.

Das reichhaltige Buffet.

Kurzes Update

Endlich mal wieder ganz kurz Internet bei Thorsten, bevor ich schnell zur Arbeit los muss.
Meine Woche soweit: Heligabend auf der Terrasse mit Lisa, Susann, Markus, Thorsten und ein bisschen Maike, orphan's Xmas bei Ants und Tess am ersten Weihnachtstag mit viel Essen, Trinken und Wichteln, Strand und Wohnungsinhaltverpacken am boxing day und gestern dann Umzug mit einem Haufen deutscher Umzugshelfer und anschließendem Entspannen in unserem neuen local, den neu eingerichteten Wohnzimmer bei einer Flasche Rotwein und Abendessen im Lansdowne.

Das Housecooling im Penthouse heute Abend werde ich wohl größtenteils verpassen, da Lazy Bitch (aka meine Chefin) mal wieder kleine Machtspielchen gespielt hat und Thorsten und mich die Schicht nicht hat tauschen lassen...
Bis ich um eins völlig fertig vom Moppen nach Hause (also meine zukünftige Ex-Wohnung) kommen werde, sind sicherlich alle Australier (die feiern ja nicht so lange) und alle Chips weg, und alle anderen besoffen....

Mittwoch, 26. Dezember 2007

German Xmas in Bildern

Die kleine Kathleen mit ihrem Weihnachtsgeschenk (my first German words flashcards).

Kaum steht irgendwo Musical drauf, fange ich an zu singen....

Niemand sieht beim Essen gut aus!!! Das ist ja wohl der Beweis.

Weihnachtsbäckerei im Bikini. Juhu.

Das erste Sektchen des Abends.

Saufspiele am späten Abend.

Wer bin ich bloß?

Heiligabendlicher Sonnenuntergang.

Die German connection und Lisa.

Maike mit allseits beliebter Ploppfolie aufm Kopf.

Markus beim Kartenpusten.


Markus und Lisa.


Englischsprachige Weihnachtslieder werden niemals an die deutschen rankommen...

...aber trotzdem hatte ich am Samstag bei den Carols in der Domain kleines bisschen wie der Freiluftgottesdienst der Petri-Kirche an Heiligabend und doch ganz anders. Aber halt auch draußen und auch Weihnachtslieder. Nur kein Buxtehuder Posaunenchor, sondern irgendwelcheeine Menge Spaß und habe fast geweint, weil es so schön war. Ein ganz australischen Superstars, die ich nicht kannte, und die singing group, in der Lisa, Kathleen, Corin und John singen.
Leider konnte ich mir vorher nicht so richtig vorstellen, wie es sein würde und hatte mir eher ein Open-Air-Konzert vorgestellt als eine riesig große Familienveranstaltung mit Picknick und Kerzenlicht.
Also kamen Susann, Olga und ich gegen fünf ziemlich schlecht ausgerüstet im Park an, wo die Pre-Show bereits begonnen und die besten (eigentlich fast alle) Plätze schon mit Wolldecken, Strandzelten, Campingsstühlen, Kühlboxen und australischen Familien besetzt waren, die uns überall weggescheucht haben, wo wir versuchten, uns niederzulassen.
Nachdem wir eine halbe Stunde durch den Matsch getapert sind, haben wir uns mit der Plane, die normalerweise unseren Grill auf dem Balkon vor Regen schützt zwischen dem Eingang zum Behindertenbereich und dem Dixie-Klo niedergelassen, weil da außer uns scheinbar niemand sitzen wollte. Dabei war der Blick auf die Bühne und die Leinwände echt gut.
Dann haben Olga und ich den Platz mit unserem Leben verteidigt und uns mit den Kindern eine Decke weiter angefreundet, während Susann und Ian erstmal im nächsten Convenience store und einem bottle shop in Woolloomooloo ein Heidengeld für Kräcker, Dips, Süßigkeiten und Weißwein ausgegeben haben. Echt ärgerlich, dass ich nicht wusste, dass das so eine Picknicksession wird, dann wäre ich besser vorbereitet gewesen. Und noch viel ärgerlicher, dass ich es nun weiß und nächstes Jahr alles besser machen würde, wenn ich nur könnte, es aber nicht kann. Dafür hat Olga versprochen, nächstes Jahr gut ausgerüstet mit Knabberkram und Wein loszugehen und an mich zu denken. Immerhin.

Leider wurde Lisas und Kathleens singing group aus der Pre-Show gestrichen, weil sie durch den Regen (!!!) so im Verzug waren, sodass die hauptsächlich aus tanzenden Lebkuchenmännern und solchen Dingen bestand. Gegen acht ging dann die live-Übertragung auf Channel 7 los und nach dem Ende jeder Werbepause mussten wir laut jubeln. Olga und ich haben das auch immer fröhlich mitgemacht und fanden es sehr schade, dass wir keine Mütter hatten, die uns die roten Kerzen gekauft haben, während sich Ian geschämt hat und meinte, er sei nur Lisas wegen da und würde sonst niemals auf eine solche Veranstaltung gehen.
Als Lisa und Konsorten gesungen haben (u.a. auch "All I want for Christmas", juhu), waren wir dann aber alle highly excited und haben die ganze Zeit gebannt auf die Leinwände gestarrt und aufgeregt geschrien, wenn wir Kathleens Gürtel, Lisas Kleid oder Corins Hemd erkennen konnten.

Jaaaa, die Veranstaltung war verdammt cheesy und sehr komerziell, aber ich fand's trotzdem toll und es war der einzige Moment, bei dem bei mir in diesem Dezember etwas wie Weihnachtsstimmung aufkam. Aber "Kommet ihr Hirten" habe ich trotzdem ganz fürchterlich vermisst.

Montag, 24. Dezember 2007

Carols in the Domain

Im Park direkt am Botanischen Garten am 22.12.
Traumhaft weihnachtliche Stimmung, sehr schoen. Spaeter mehr.





Sonntag, 23. Dezember 2007

Fröhliche Weihnachten, ihr alle!!!!

Liebe Leserinnen und liebe Leser *g*,

ich wünsche euch allen wundervolle Weihnachten, entspannte Feiertage mit euren Familien oder mit wem auch immer ihr die Tage verbringt (aber, wie gesagt: Entspannung, kein Stress und keinen Streit bitte), viel gutes Essen, ein lustiges Krippenspiel für alle, die sich in die Kirche trauen, viele viele viele selbstgebackene Kekse von Vanillekipferl bis Spritzgebäck (während ich das erste Jahr meines Lebens ohne Mamas weihnachtliche Backkünste überleben muss), Lebkuchen, Glühwein, Raclette, Würstchen, Kartoffelsalat (oder was auch immer ihr an Weihnachten so esst), einen toll geschmückten Weihnachtsbaum mit ECHTEN Kerzen, einen weihnachtlichen Geruch in der Wohnung, leckeren Glühwein in Maßen oder Massen (was immer euch lieber ist), ein paar brauchbare Geschenke, stressfreie Dienste in der Staatsoper für alle B/D-Sklaven, einen geselligen Abend in der Garage für alle ehemaligen HPSler, einen großartigen Weihnachtsball im Kirschenland (auch da habe ich keine Zweifel, vor allem muss sich Jonas dieses Jahr keinen Stress machen, mich heil nach Hause zu bekommen) für alle Altländer und alles, was für euch für Weihnachten noch so dazugehört.

xxxx

Random Notes, die 20.

"Die haben hier echt nur Krücken aus dem 18. Jahrhundert." Ja, Sara, das stimmt. Die erinnern sehr an Nachkriegsfilme.

Mr. Men und Little Miss sind hier sehr beliebt. Ein Grund für mich, dieses Land heiß und innig zu lieben.

"Did you ride your bike all the way here?" - "Of course she did. She's German. They all ride their bikes everywhere all the time!"

Weihnachten gibt es hier entweder traditionell englisches Esssen (sprich: Turkey) oder einen riesigen seafood basket.

"The Australian Post is really bad. They're bad all year long, but during Christmas time it's even worse." Danke, George, das macht mir Hoffnung.

Ich glaube, Napisan ist deren Gallseife hier.

"Is this all the beach??? It's tiny." Ja, Olga, das finde ich auch! Bondi Beach ist NICHT groß.

Warum muss ich hier um Himmels Willen so viel Geld mehr bezahlen, wenn ich ein Auto leihen will, nur weil ich unter 25 bin?

"Sydneysiders are in for a wet and windy Christmas, with rain forecast on December 25 and Boxing Day and a storm forecast for this afternoon." (Matt Sun in der MX am 21.12.2007) Na toll.

Last Minute X-Mas Shopping

Eigentlich dachte ich ja, ich hätte als ganz toll organisiert und sei perfekt vorbereitet auf Weihnachten, sogar ohne mich dabei selbst weihnachtlich zu fühlen. Ich habe mir schon Anfang November Gedanken über gut versendbare (also kleine, leichte) Geschenke gemacht und alles verpackt und nach overseas verschifft. Doch, o Schreck, ich habe vergessen, dass ich doch auch in Australien ein paar Menschen kenne, für die ich Geschenke brauche.
Verdammt, das hatte ich bis jetzt ganz gut verdrängt.
Also kam ich leider nicht drum rum mich den Massen anzuschließen, die ein paar Geschenke vergessen hatten und nochmal eben schnell in eines der Shoppping Centre mussten.

Nachdem ich nun doch bei Tess und Ants zum Orphan's Christmas eingeladen bin und mir Jan als Secret Santa zugeteilt wurde, musste ich wirklich ganz schnell noch ein paar Sachen besorgen. Beim Paddy's Market, mit dem mich Matze glücklicherweise am Donnerstag vertraut gemacht hat, haben wir neben Zutaten für das Bananenbrot und den Kartoffelsalat , Krabben fürs Essen an Heiligabend noch ein paar klitzekleine Geschenke gekauft.
Ich hoffe mal, dass ich es für Jan aus Rübke, den ich auf Jannes 18. Geburtstag das erste und letzte Mal gesehen habe, einigermaßen passend getroffen habe. Aber wichteln für jemanden, den man gar nicht kennt, ist schon nicht ganz einfach.
Für Lisa gibt es Räucherstäbchen, für Kathleen ein Deutschlern-Kartenspiel von Border's und für Tessa einen Hut, den ich am liebsten selbst behalten würde. Aber das sind ja die besten Geschenke, hat mein Papa mir vor Jahren mal beigebracht.

Freitag, 21. Dezember 2007

Mietvertragsunterzeichnung

Wir haben es geschafft. Endlich und tatsächlich. Nach viel Hin und Her und, wie sollte es anders sein, einigen Sicherheitsbedenken bezüglich der Hintertür, haben wir wirklich den Mietvertrag unterschrieben. Natürlich nur, weil sie rechtzeitig eine neue sichere Hintertür eingebaut haben!!!

Für mich war es im Endeffekt nicht ganz so aufregend wie für Lisa, denn ich habe in meinem Leben vorher schon zwei Mietverträge unterzeichnet, sodass dieser Vorgang für mich langsam an Spektakularität verloren hat. Für Lisa war es eine Premiere und umso aufgeregter war sie, umso aufmerksamer hat sie alles Kleingedruckte gelesen und umso mehr Fragen hat sie unserem estate agent Frank gestellt, der am Ende schon schwer genervt und ziemlich gereizt wirkte, was kein Wunder ist, da alle seine Kollegen im Nebenraum mit der Weihnachtsfeier im vollen Gange und als wir um 2pm dort ankamen, schon fröhlichst angetrunken und mit Kuchen essen beschäftigt waren.
Der arme Frank war wohl der einzige, der noch arbeiten und sich mit doofen zukünftigen Mieterinnen herumschlagen musste. Auch mein Versuch, ihn mit dem Hinweis, wir Linkshänder seien die schlaueren, kreativeren, besseren Menschen, hat nichts geholfen. Ich bin fest davon überzeugt, dass er sich, sobald wir das Büro verlassen hatte, fünf Flaschen Flaschen Bier in zwei Minuten gegönnt hat, um sich seinen Kollegen anzupassen.

Wir konnten leider noch nicht feiern, da wir erstmal ein Auto buchen mussten. Netterweise hat Lisa mir den Job gegeben, obwohl ich es hasse, auf Englisch zu telefonieren und immer Angst habe, dass mein Guthaben gleich alle ist. Immerhin habe ich ein neues Wort gelernt. Ute heißt pick-up auf australisch. Gut zu wissen.

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Stressed out!

Removalists oder nicht? Das ist hier die Frage. Und um die gab es in den letzten Tagen eine Menge Heulerei. Lisa hat Removalists bestellt, die $185 pro Stunde verlangen, nur weil sie meint, man könne ihr Bett nicht anders von A nach B bekommen.
Ich möchte aber keine mehrere hundert Dollar für Leute bezahlen, die Lisas Bett drei Treppen runter tragen, mit dem Auto ein paar Meter die Straße runterfahren und es dann über den Balkon ins neue Schlafzimmer hieven. Das will ich echt nicht bezahlen, zumal ich eh schon für zwei Wochen doppelte Miete, für ein neues Modem und einen neuen Dosenöffner *g* bezahlen muss. Also habe ich versucht, Lisa zu erklären, dass man zum Umzug keine schweineteuren Helfer braucht, wenn man ein paar männliche Freunde hat, denen man einen Kasten Bier hinstellt. Irgendwie scheint Lisa da echt wenig Erfahrung zu haben. Und keine starken männlichen Freunde. Außerdem hat sie, wie sich das für eine Australierin gehört, enorme Sicherheitsbedenken bezüglich der Balkonbrüstung und der Rücken der unprofessionellen Umzugshelfer.
Mir wurde das dann alles zu viel und ich habe, wie ich das so mache, wenn mir alles zu viel wird, erstmal geheult und habe versucht, Lisa meinen Standpunkt klarzumachen und sie von der "Lass uns alle unsere Freunde zusammentrommeln, einen Wagen mieten und nach dem Umzug Bier trinken und im Kistenchaos des neuen Hauses eine kleine Party feiern"-Variante zu überzeugen. Das hat auch relativ gut geklappt, aber gleichzeitig habe ich Lisa damit unter Druck gesetzt und sie hat angefangen zu heulen. Der arme Thorsten und der arme Ian standen ziemlich bedeppert daneben und wussten nicht so richtig, was sie machen sollen.
Bin ich froh, wenn wir umgezogen und der ganze Terz zuende ist.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

In die blauen Berge fahren wir...

Endlich habe ich einen Tagesausflug aus der Stadt heraus geschafft. Hätte ja nicht gedacht, dass ich das noch vor nächstem Jahr im Juli hinbekomme, wenn mich kurz vor meinem Abflug die Panik packt, das alles noch schnell machen zu müssen. Zum Glück ist Matze jetzt schon in dieser Kurz-vor-Abflug-Panik und hat mich am Montag gefragt, ob ich nicht mit in die Blue Mountains kommen moechte.
Auch wenn das bedeutete, dass wir in aller Herrgottsfruehe aufstehen muessten, was wir beide nicht so toll fanden, haben wir verabredet, um acht Uhr aus dem Fenster zu gucken und die Wetterlage abzuchecken.

Leider haben wir beide vergessen, dass es nicht bedeutet, dass der Tag toll wird, nur weil um acht Uhr morgens die Sonne scheint, da sich das Wetter ruckzuck verändern kann. Als wir um zehn Uhr vom Hauptbahnhof abgefahren sind, war es schon nicht mehr ganz so sonnig und als wir weitere zwei Stunden später in Katoomba im Gebirge ankamen war es vollkommen bewölkt und ziemlich kühl. Wobei die Temperaturschwankung wohl eher dem Höhenunterschied zu Sydney City zuzuschreiben ist. Witzig finde ich auf jeden Fall, dass alles sagen, die Blue Mountains seien direkt bei Sydney, wenn man im Endeffekt zwei Stunden Bahn fährt. Ich sage ja auch nicht, dass Hamburg direkt bei Berlin ist. An die Entfernungswahrnehmung hier muss ich mich wirklich noch gewöhnen.
Wie auch immer, es war sehr kalt und Matze, der keinen Pulli mit hatte, war kurz davor sich einen Blue-Mountains - Souvenir - Fleecepullover zu kaufen, hat es dann aber doch gelassen. Stattdessen sind wir erstmal frühstücken und Kaffee trinken gegangen, bevor wir zu Fuß zum Echo Point gelaufen sind, von dem aus man die "Three Sisters" sehen kann. Die Berge sind natürlich nicht richtig wirklich blau, sondern nur ein bisschen bläulich-diesig. Berge im Nebel halt. Aber ich bin auch nicht der gerade der größte Bergfan unter der Sonne. Die Wasserfälle fand ich, ganz meinem Element entsprechend, viel beeindruckender. Und davon gibt es da eine ganze Menge. Wir sind auf unserem Weg ins Tal durch den Wald an mehreren vorbeigewandert. Unten angekommen haben wir uns dann für die faule Alternative entschieden und sind mit der Seilbahn (so eine die nicht hängt, sondern auf der Schiene fährt..) hochgefahren. Das hat vielleicht drei Minuten gedauert, aber zehn Dollar gekostet. Dafür war es fast wie Achterbahnfahren und ich habe entschieden, dass Mama da nicht reindarf, wenn sie von ihrem Australienurlaub was haben will...

Anschließend haben wir uns im Ort noch einen Kaffee gegönnt, bis wir uns auf die lange Heimfahrt gemacht und uns auf den nächsten Trip gefreut haben: Weinprobe im Hunter Valley. Juhu.


Sara allein zu Haus

In einem sehr schlecht geplanten Umzug mit sehr wenigen Helfern (sprich: Freund und Bruder) hat Kathleen am Montagnachmittag den Großteil des Mobiliärs, der Küchenausstattung, der DVD-Sammlung, der Essensvorräte und eben auch das Internet mitgenommen. Immerhin durfte ich auf Nachfrage noch schnell drei Dosen öffnen, bevor sie den Öffner mitgenommen hat, den wir erst vor ein paar Monaten zusammen im 2-Dollar-Shop gekauft haben.

Dementsprechend sitze ich seit Montagabend auf Sitzsäcken, mit Plastikschüsseln im Schoß im leeren Wohnzimmer, bemitleide mich selbst ein wenig und philosophiere darüber, ob Mitbewohner zu ihrem Auszug immer ein bisschen seltsam werden und eine „Gehört mir zwar nicht, nehm ich aber trotzdem mit“- Attitüde entwickeln. Da Lisa mit Susann in Noussa im Urlaub ist, habe ich für drei Tage eine riesige Wohnung mit drei Schlafzimmern und zwei Bädern für mich allein gehabt, konnte mich als sehr soziales Wesen aber nicht so richtig mit der Idee anfreunden und habe lieber erst Harriet zum Essen eingeladen, dann mit Maike auf den bean bags gechillt und bin gestern in die Blue Mountains geflohen.

Montag, 17. Dezember 2007

Strandurlaub

Hier der Bericht zu den Urlaubsfotos auf Cronulla.
Am Donnerstagmorgen habe ich mich voller Todesangst vor bösen Wasserflaschenschmeißenden Fahrgästen in der Bahn mit meinem Fahrrad auf den Weg nach Miranda gemacht, da Olga sich schon einen Tag, nachdem ihr Vater auf Dienstreise nach Japan weggeflogen war, ganz tierisch gelangweilt hat und jemanden brauchte, mit dem sie einkaufen, an den Strand gehen und Weinflaschen leeren kann. Für alle diese Freizeitbeschäftigungen habe ich mich natürlich gern zur Verfügung gestellt.
Glücklicherweise war die Bahn nicht so voll wie die, die ich immer zum Praktikum genommen habe, sodass mich niemand mit seinen Blicken getötet hat und ich lebendig in Miranda angekommen bin, um das Westfield dort (es ist zu irgendeinem Zeitpunkt mal das größte Australiens oder südlichen Hemisphäre gewesen oder so) in vollen Zügen genießen und die zwei Weihnachtsgeschenke, die ich brauchte, kaufen konnte, während alle anderen Leute gestresst viele viele Geschenke kaufen mussten und sich kleine Kinder für viel Geld mit einem Weihnachtsmann und einem Wichtel in einer sehr künstlichen Weihnachtswelt fotografieren lassen haben (gibt es so was bei uns eigentlich auch? Habe ich noch nie gesehen). Im Liqourstore hat der Verkäufer mich dieses Mal nicht nur nach meiner ID gefragt, sondern wollte meinen Führerschein nicht als solche erkennen: „Don’t you have any Australian ID on you?“ – „No, why would I?“ – „Because I need to see an Australian ID.“ – „But I am not Australian, so why would I have an Australian ID!“ – „I can’t sell you anything unless you show me an Australian ID.“ – „I’ve got my student ID, but unfortunately it doesn’t give my date of birth!“ – „What about your passport.“ – „I don’t always run around with my passport, that’s why I’ve got my driver’s licence!“ – „But that won’t be accepted anywhere in Australia. You will not be allowed into any night clubs with it.“ – „Until now, I have never had any problems.“ – „You surely will. You should get a proof of age card!“ – „But I have my driver’s licence.“ – „Officially that doesn’t count. But I am going to give you the wine now. But actually I am not allowed to do so.“ Jaja! Blödmann.

Bis wir aus dem Shopping Center rauskamen, unsere Einkäufe in der Wohnung abgeliefert und uns strandfertig gemacht hatten, war es leider schon vier, aber immer noch nicht sonniger als fünf Stunden vorher. Immerhin hat es weder geregnet, noch gestürmt, was ja diesen Sommer schon ein echter Gewinn ist, sodass wir die 40 Minuten Radtour zu den berühmt berüchtigten Cronulla Beaches auf uns genommen haben. Die Autofahrer auf den Hauptstraßen, die wir nehmen mussten, waren nicht gerade begeistert von unserer Existenz, haben aber glücklicherweise mit nichts nach uns geworfen, nur die Bauarbeiter und Müllmänner haben uns hinterhergepfiffen. Ausgerechnet auf der wohl steilsten Straße der Welt (ich weiß, dass die offiziell irgendwo in Neuseeland ist, aber die Bourke Road in Cronulla befindet sich sicher unter den steilsten der südlichen Hemisphäre) fiel während der Fahrt bergab Olga Handbremse ab (und das bei einem deutschen Fahrrad!) und sie musste mit ihrem Füßen bremsen. Das kommt in Flipflops nicht so richtig gut für die Zehen und hat den Life Saver am Eourora Beach mit etwas Arbeit versorgt.
Die Strände sind schon um einiges besser als Manly, Cogee und Bondi. Denn es ist eigentlich ein riesig langer zusammenhängender Strand und somit nicht so popelig klein. Und vor allem nicht so mit Menschenmassen (Touristen) übervölkert. Eigentlich war bis auf ein paar Kinder, die Surfunterricht hatten, niemand da, sodass wir ins Wasser gehen und unsere Taschen ohne Sorge zurücklassen konnten. Die Wellen waren super und wir mussten wie immer auf unsere Bikinis aufpassen.
Abends haben wir bei einer Flasche Martini und russischer Popmusik (toll!) über Berlin, Moskau und Heimweh geredet und anschließend den Baum vorm Balkon mit Weihnachtsbaumkugeln dekoriert.

Am nächsten Morgen hat tatsächlich die Sonne geschienen und wir sind wieder an den Strand (dieses Mal mit der Bahn, da Olgas Fahrrad ohne Bremsen nicht mehr so richtig verkehrstauglich war) und haben uns beide unseren blassen Schultern verbrannt. Wie gut, dass Mamas Päckchen mit Aloe Vera als einziges aller Pakete hier angekommen ist.

Sonntag, 16. Dezember 2007

Random Notes Nr. 19

"It hasn't really been hot this year!"

"This year, the weather has been a bit strange!"

"We've had quite a lot of rain this year."

"It's not usually like that in December!"

Man kann, wenn ich das richtig verstehe, auf dem Postamt seinen Reisepass beantragen!

Als Fahrerin unter 25 muss ich beim Autoverleih für eine Woche $200 mehr zahlen als jemand, der über 25 ist.

Die Angestellten beim IGA um die Ecke wissen nicht, was Gorgonzola ist. Gibt es da nämlich nicht.

Adventskalender sind weitestgehend unbekannt.

Tzaziki schmeckt hier nie. Ich glaube, dass es daran liegt, dass es keinen Quark gibt.

Die Angestellten beim Body Shop müssen bei der Arbeit Weihnachtsmannmützen oder Rentiergeweihe tragen.

Pubs müssen am Sonntag um spätestens Mitternacht schließen.

Samstag, 15. Dezember 2007

Umzugsstimmung

Am Montag zieht Kathleen aus und wir sind jetzt schon ganz traurig darüber. Also haben wir uns, wie man das ja mit Mitbewohnern machen muss, weil man sie sonst nie sieht, zu dinner und drinks auf der Terrasse verabredet.
Es gab Gnocchi, pinken Sekt, Toohey's Extra Dry, Schokopfeffernüsse von Aldi und Musicalmusik, zu der wir durch die Wohnung getanzt sind.
Außerdem haben wir dem Schicksal dafür gedankt, dass es uns zusammen ins Penthouse gebracht hat und uns gegenseitig bemitleidet, dass es unser letzter gemeinsamer Abend auf der Dachterrasse ist.
Die nächsten zwei Wochen, die Lisa und ich allein (nein, gar nicht wahr, mit Lisas Freundin Susann aus Berlin, die mir ein Carepaket von Lars mitgebracht hat) hier verbringen werden, werden sicher komisch.
Schockiert musste ich feststellen, dass wir, wenn Kathleen auszieht, keine Couch, keine Kaffeemaschine und worst of all kein Internet mehr haben werden. Was soll ich denn mit meiner Zeit machen, wenn ich nicht mehr auf dem Sofa sitzen, Kaffee trinken und bloggen kann. Wie soll ich den Tag ohne Kaffee überstehen und wie soll ich meine Weihnachtsmails verschicken?

Immerhin haben Lisa und ich nun auch endlich eine Zusage für ein Haus bekommen, das preislich in unserer Liga ist und Lisas Sicherheitsvorstellungen entspricht. Leider ist es nicht Newtown und leider ist es weiter weg von der Bahn, der Uni und der Arbeit. Aber dafür haben wir unser eigenes kleines Haus für uns allein und einen kleinen backyard.
Wenn alles gut geht, ziehen wir irgendwann zwischen Weihnachten und Neujahr also into a 2-bedroom terrace in Waterloo.
Toi, toi, toi.
Die Frage hierbei ist, was mit den vielen Weihnachtspaketen passiert, die bis dahin nicht bei dieser Adresse angekommen sind?

Freitag, 14. Dezember 2007

Kurzurlaub in Cronulla

Zwei Tage zu Besuch bei Olga in Miranda/Cronulla.

Hier erstmal ein paar Bilder. Bericht folgt.

Langeweile beim Warten auf die Bahn (in den Vororten kommt die ja nur alle halbe Stunde.)



Voller Stolz auf unsere Dekokünste.

Unser Weihnachtsbaum.

Bremse ab.

Räder parken.


Der freundliche life saver, der Olgas Zeh verarztet hat.