Freitag, 30. November 2007

Praktikum zu Ende

Nun ist das Praktikum leider auch schon wieder vorbei. Nicht dass es sonderlich schade darum ist, nicht mehr um 6.30am aufstehen zu müssen, aber im Newsroom sitzen und es zuerst hören, wenn was Aufregendes passiert, mit den Kameramännern und Reportern durch die Stadt fahren (zig Mal über die Harbour Bridge, hat jetzt an Spannung verloren), vox pops mit dahergelaufenen Passanten in der Fußgängerzone und Experteninterviews machen und anschließend im Kotrollraum sehen, wie die 4.30 news live on air gehen und alle wahnsinnig gestresst sind, war schon echt spannend.
Am Dienstagmorgen, als ich gelangweilt mit meinem Daily Telegraph saß und schon die Befürchtung hatte, es würde genauso öde werden wie am ersten Tag, kam plötzlich der Reporter auf mich zu und wollte wissen, wie alt ich sei und ob ich einen Führerschein hätte. Nachdem er wusste, dass ich alt genug zum Autofahren bin und kein Problem damit hatte, wenn mein Gesicht ins Fernsehen kommt, hat er mich mit Kameramann Paul, den ich ja schon kannte, in einen der Channel 9 Fords gesetzt und ich durfte eine bisschen durch die ruhigen back streets von Artamon cruisen und so tun, als würde ich nebenbei SMS lesen und schreiben, während Paul das ganze von allen Seiten gefilmt und ein paar Regieanweisungen gegeben und ein bisschen um sein Leben gefürchtet hat. War sehr lustig, aber auch gut, dass der Wagen Automatik hatte, da Artamon very hilly (oh, ich liebe dieses Wort) ist und der Motor sonst sicher alle paar Minuten abgesoffen wäre. The footage was used as overlay for a newspiece on a new study released by the insurance industry showing that young drivers tend to use their mobile phone to receive and write texts while driving.
Hinterher bin ich mit Dale Paget und Paul in die Stadt gefahren (also, ich bin dann nicht mehr gefahren, sonderns saß hinten) und habe erfahren, dass Dales Frau freelance für die ARD arbeitet und denen unter anderem die Berichte über die Wahlen gemacht hat. Außerdem hat er erzählt, dass sie mit dem Mädchen aus "I don't like Mondays" zusammen zur Schule gegangen ist. Interessant.
Während des Tages durfte ich Kaffee für alle holen (immerhin wurde ich bei der Gelegenheit eingeladen), bei Interviews den Leuten das Mikrofon vor die Brust halten (ein Sennheiser, made in Germany, möchte ich hier mal ganz stolz anmerken), für Paul ein paar Sachen aus dem Auto holen, einen kleinen Scheinwerfer und so ein großes weißes Reflektorteil halten, damit Dale bei seinem piece to camera hell erleuchtet ist. Außerdem habe ich das Staatsparlament, den Teil in dem die Büros der Abgeordneten sind, von innen gesehen. Zig Mal interessanter als am Montag.
Zurück im Sender habe ich Dale dabei zugucken dürften, wie er das Manuskript geschrieben und dabei etwas irre vor sich hingemurmelt hat. Auch beim Schneiden durfte ich daneben sitzen und war geschockt von der Tatsache, dass die das allen Ernstes noch alles analog mit Videokassetten und einer riesigen Maschine aus den 70ern machen. Wahnsinn. Ist ihnen aber auch ein bisschen peinlich. Ich habe dann gefragt, ob das alle so machen und die Uni hier einfach ihrer Zeit voraus ist, wenn sie uns digitales Schneiden mit final cut pro lehrt, aber scheinbar ist Channel Nine der einzige australische Sender, der es irgendwie bislang verpasst hat auf digital umzusteigen...

Mittwoch, 28. November 2007

Praktikum bei Channel 9

Schon schick, von der Uni einen Praktikumsplatz beim Fernsehen zu bekommen, ohne einen Finger dafür krümmen zu müssen, weil der einfach von der Uni zugeteilt wird und anschließend als Kurs angerechnet. Alles, was ich machen musste, um fünf Tage lang bei Channel Nine im News Room zu sitzen und mit den Reportern und Kameramännern durch die Stadt zu fahren, war die Internship Koordinatorin und der Dekanin meines Instituts davon zu überzeugen, dass ich am internship program teilnehmen kann, ohne "Australian Media Law ans Ethics" belegt zu haben. Das war glücklicherweise nicht schwer, da die beiden echt lieb sind und sich viel Zeit für die Studenten nehmen. Vor zwei Wochen bekam ich dann einen Anruf von der Koordinatorin, die wissen wollte, ob ich Interesse hätte, eine Woche Praktikum bei Channel Nine News zu machen und seit Montagmorgen fahre ich um sieben mit der North Sydney Line zum Studio hoch.

Der erste Tag war so langweilig, dass ich Montagnachmittag der Überzeugung war, das Praktikum würde dem bei der Berliner Zeitung den Rang als furchtbarstes aller Zeiten problemlos abjagen. Ich kam etwas angenervt von den Leuten, die mich in der Bahn so böse angeguckt haben, weil ich mein Rad dabei hatte (kennen die hier nicht, die gucken, als würde man mit einer Kuh neben ihn stehen und die ganze Zeit laut pupsen oder so) und kaputt von den vielen Hügeln die ich hochfahren musste, beim Sender an und musste mich erstmal bei der Security melden ("Sorry, what was the name? Newman?"), die natürlich von nix wusste, auch an der Rezeption waren sie ratlos und haben mich in den zweiten Stock geschickt, wo ich abgeholt werden sollte. Da stand ich dann zehn Minuten wie bestellt und nicht abgeholt, bis mir der Gedanke kam, dass mit second floor, wenn man amerikanisch denkt ja auch der erste Stock gemeint sein könnte. Also bin ich wieder runter, die Rezeptionistin hat mich angeguckt, als wär ich völlig bescheuert und mich vom Hausmeister begleitet wieder in den zweiten Stock geschickt, wo der chief of staff inzwischen auch endlich angekommen war und mir einen "Daily Telegraph" gedrückt hat, mit der Aufforderung, mich über die Nachrichten des Tages zu informieren. Nach 30 Minuten, die ich gelangweilt in der BILD-ähnlichen Zeitung geblättert habe, in denen sich keiner um mich gekümmert hat, habe ich mich dann getraut zu fragen, ob es irgendwas gebe, was ich tun könne. Ich sollte mich nochmal hinsetzen und warten...
Dann durfte ich mit Reporter Brad Schmitt, den ich neulich während der Arbeit in der Eisdiele schonmal in den Nachrichten gesehen und mich sehr über den Namen amüsiert hatte, und Kameramann Paul zum Children's Court (ich hätte ja immer gedacht, dass es juvenile court heißen würde) in Parramatta fahren, wo drei 16-jährige des Mordes eines 20-jährigen Neuseeländers angeklagt wurden. Das Gericht ist ein schickes, nett gemachtes, architektonisch beeindruckendes Gebäude, aber wenn man fünf Stunden im Flur wartet, ist es irgendwann langweilig. Denn in den zwei Stunden, die wir eh schon auf die Verhandlung warten mussten, weil sich alles verzögert hat, hat Mr. Schmitt ("My great-grandfather was German!" - na so was, das hätte ich ja bei dem Namen gar nicht gedacht) es leider nicht fertiggebracht, mir zu sagen, dass ich mich unten melden und meine ID scannen lassen muss, wenn ich mit in den Saal zur Verhandlung will und hat nur sich selbst angemeldet. Man hat gemerkt, dass es ihm auch völlig egal war, was ich mache und ob ich mit reinkommen kann oder nicht. Aber wenn man jede Woche eine neue Praktikantin mit ins Auto gesetzt kriegt, hat man wahrscheinlich irgendwann echt keine Lust, sich mit denen auseinanderzusetzen oder zu versuchen, sie zu intergrieren.
Also habe ich meinen Tag zusammen mit den Angehörigen der drei Mörder (der eine scheint mindestens sechs Geschwister jeden Alters zu haben, die die ganze Zeit fangen und verstecken gespielt haben) im Flur verbracht und habe Tagebuch geschrieben, bis es mir zu langweilig wurde und ich mich draußen vorm Haus zu Paul gestellt habe, dem eigentlich genauso langweilig gewesen sein muss, da er ja nicht stundenlang overlay gefilmt haben kann.
Zum Glück war ich gestern und heute mit netteren Reportern unterwegs, habe echt was machen können und eine Menge gelernt und bin sehr gespannt, wie es morgen aussieht.

Dienstag, 27. November 2007

Little Miss Busy

Ok, bevor ich ermattet vom Sessel falle, nur ein ganz kurzer Eintrag. Da ich gerade eine Woche Praktikum mache und morgens immer um halb sieben aufstehen muss, um nach North Sydney zu fahren, abends meine Schichten in der Eisdiele schiebe und nebenbei noch mit Lisa die Wohnungssuche koordinieren muss, komme ich leider sonst zu wenig und mit dem Bloggen der letzten zehn Tage irgendwie gar nicht mehr hinterher.

Aber ich will mal nicht meckern, bis aufs frühe Aufstehen, was echt nicht mein Fall ist und niemals sein wird, und die fürchterlichen Formulare der estate agents, bin ich ja selber Schuld und mag den Stress ja auch ganz gern und lasse mich noch lieber dafür bemitleiden, dass ich so viel zu tun habe.
Und die letzte Woche war ich in meiner post-vacational depression schon gammelig und unproduktiv genug für den Rest des Jahres.
Außerdem war ich heute um 4.30 und 6pm in den Channel Nine National News zu sehen.
Das ist doch auch mal schick! Und den Stress absolut wert.

Montag, 26. November 2007

Great Ocean Road Pics

Kapuzenstyling.

The Grotto.

Abendessen im einzigen Pub am Ort.

London Bridge has fallen down.

Mittagessen in Appollo Bay.

Spaß auf der Rückbank.


Die 12 Apostel und ich.

Ja, es war kalt.

Unser schickes blaues Auto.


Alles sind fasziniert von den Koalas.


Jannika präsentiert..


Leider habe ich vergessen, ein Foto von mir hinter dem Teil zu machen.

Die 12 Apostel, die früher sow and piglets hießen.

The Great Ocean.

Ein Koala in action, very rare.

Ein Leuchtturm irgendwo an der Great Ocean Road.

Sonntag, 25. November 2007

Random Notes #16

Die Ampeln in Melbourne machen tatsächlich ein ganz anderes Geräusch als die in Sydney und weil wir uns alle so an das in Sydney gewöhnt haben, haben wir auf das in Melbourne immer nicht so richtig reagiert.

"Wir werden aus unserem Apartment geschmissen!" - "Weil ihr zu viel feiert!?" - "Nein, das wär ja wenigstens noch cool irgendwie."

Die DHL-Rettungsschwimmer arbeiten nur am Wochenende. Vielleicht werden die Rettungsschwimmer aber auch nur am Wochenende von der DHL gesponsort.

Wenn man in Australien in einen Kreisverkehr fährt, blinkt man beim Einfahren rechts, wenn man rechts abbiegen will, links, wenn man links raus will und gar nicht, wenn man geradeaus fahren will. Jannika fand das sehr verwirrend: "Aber was, wenn der hinter mir, gar nicht hinter mir ist und nicht weiß wo ich raus will???"

Fahrrad heißt hier push bike. Wenn man nur "bike" sagt, denken alle an Motorräder.

Passion
Pop is made with the use of fish, nuts, milk and eggs. Yuck. Und das habe ich getrunken.

In Melbourne gibt es mehr Fliegen als in Sydney, aber weniger als im Northern Territory.

Lisa: "Remembrance Day remembers all the dead soldiers!" Aha, also so was wie Volkstrauertag, würde ich sagen.

Samstag, 24. November 2007

Kevin 07, bald gibt es schnelles Internet fürs ganze Land

Jippie, Labor hat's geschafft. Kevin Rudd wird Prime Minister. Nach elf Jahren Howard. Ich freue mich auf schnelles Internet, meine Kollegin auf weniger Studiengebühren und Kathleen freut sich darüber, dass ich mich darüber so freuen kann, weil sie das alles eigentlich nicht so richtig interessiert und sie nur wählen gegangen ist, um nicht wieder Strafe zahlen zu müssen.

Die Grünen feiern im Alexandria Hotel um die Ecke mit Fahnen, die für "indigenous justice" werben (da stehen dreißig Fahrräder vor dem Pub, so viele Räder habe ich in vier Monaten Australien nicht gesehen) und ich kann ihren Jubel bis in mein Zimmer hören.
Mein Chef war richtig angepisst, als es jede Minute weniger Sitze wurden, die Labor brauchte, um zu gewinnen. Die Gäste hingegen haben so gebannt auf den Fernseher geschaut, dass sie völlig vergessen haben, Gelato zu kaufen und sich dann alle tierisch gefreut ("Because in Newtown, they are all against Howard, it's very alternative, you know, with all the Lesbians" O-Ton Robbie), während mein Chef rumgemuffelt hat "Labor is gonna fuck up the economy!".

Ich ärgere mich ein bisschen, dass ich arbeiten musste und nicht mit Lisa zur großen Party der Greens in North Sydney gehen konnte. Denn das wär sicher lustig geworden, schließlich habe ich nach der letzten Bundestagswahl auch mit den Grünen im Hangar in Tempelhof gefeiert und mit Dirk zusammen Gerhard Schröders seltsames Verhalten im Fernsehen verfolgt. Aber sich im Gelatoshop anzugucken, wie die Leute aufs Wahlergebnis reagieren, war auch eine gute Erfahrung.

Election Day

Heute wird gewählt. Wie aufregend. Ich bin echt gespannt, ob Howard nochmal gewinnt oder ob Rudd es schafft ihn abzulösen. Well, I am easily excitable...
Rudd verspricht schnelleres Internet (juhu!) und will keine weiteren Atomkraftwerke bauen (noch besser!), während Howard den Eltern, die ihre Kinder auf Privatschulen schicken, das Schulgeld zurückerstatten will. Was für ein Schwachsinn! Warum steckt er es nicht gleich in public education, damit die Eltern ihre Kinder gar nicht erst alle in katholische Privatschulen schicken müssen (sowohl Lisa als auch Kathleen waren auf katholischen Mädchenschulen).
Außerdem hat Howard jetzt schon angekündigt, dass er nur die halbe Amtszeit macht und dann in Rente geht.
The Greens werben mit "Sack Howard" und Labor mit "Vote for the Change". Lisa trägt ein "John Hunt is a Coward"-T-Shirt und hat für die Grünen gewählt.
Weil ich es alles so aufregend finde, bin ich mit ihr zum Wählen gegangen, was sehr interessant war. Denn vor dem Wahllokal in der Grundschule in Erskineville war eine riesige Schlange. Das habe ich in Borstel noch nie gesehen. Oder hat es da je einen Menschenauflauf vorm Gemeindezentrum gegeben? Papa als passionierter Wahlhelfer muss das ja wissen...
Außerdem wurden am Zaun der Schule noch Flyer verteilt und Wahlkampf gemacht. Das ist meines Wissens nach in Deutschland nicht erlaubt. Auf dem Schulhof wurden dann hot dogs, scones, Lose und Kinderklamotten verkauft in order to raise money for the school. Um die public schools zu unterstützen und weil die Gewinne so toll klangen, haben Lisa und ich uns beide eins gekauft und hoffen nun auf Scotch und seafood vouchers.
Im Wahllokal gab es ungefähr 15 Pappwahlkabinen, allerdings ohne Vorhang, sodass eigentlich jeder jedem zugucken konnte und Umschläge für die Wahlzettel gab es auch nicht, sodass manche Leute ihren Zettel erst an der Urne gefaltet haben.
Ausweise wurden tatsächlich nicht kontrolliert, sodass ich unter "Ann Smith" oder "Kate Miller" bestimmt hätte wählen können.
Jetzt hoffe ich mal, dass wir in der Eisdiele nachher den Fernseher auf einen Sender gestellt haben, der über die Ergebnisse berichtet, aber da es ja eh nur fünf Sender gibt, sollte das kein Problem sein.

Freitag, 23. November 2007

Reisebericht, Tag 2

Nachdem wir am ersten Tag ja eigentlich nur auf der Suche nach Essen und Kaffee durch die Stadt geirrt, uns den Victoria Market angeguckt und ein bisschen am Fluss langgelaufen sind, waren wir am nächsten Morgen überpünktlich vorm Büro mit den half-price Theater tickets, mussten aber feststellen, dass es wirklich nur Karten für Sprechtheater, nicht wie gehofft fürs Musical gab. Ich habe mich ein klein bisschen beschwert, dass es das schließlich in den Weltstädten London und New York auch gebe und die sich daran mal ein Beispiel nehmen sollten, und dagegen entschieden, $ 40 für "The Madwoman of Chaillot" zu bezahlen, was das einzige Stück war, dessen Name mir was gesagt hat.
Stattdessen sind wir mit Jannika, die wir vor der Town Hall getroffen haben und die zufällig zur gleichen Zeit in Melbourne war wie wir, zu fünf verschiedenen Autovermietungen gegangen, um die Preise zu vergleichen. Im Endeffekt sind wir bei Europcar gelandet und haben uns ein Auto für 24 Stunden für den nächsten Tag reserviert, das leider nur Michael und Thorsten fahren durften, da wir Mädels alle unter 25 waren und es für uns teurer gewesen wäre.
Anschließend haben wir uns bei Aldi mit Proviant für den Trip eingedeckt und hocherfreut festgestellt, das dort auch Alkohol zu Aldi-Preisen verkauft wird, woraufhin Maike und ich uns beide erstmal je eine Flasche roten Sekt gegönnt haben.

In der National Gallery haben wir uns jede einzelne Ausstellung angeguckt, die keinen Eintritt gekostet hat, bis wir irgendwann so erschöpft waren, dass wir zur Entspannung erstmal einkaufen gehen mussten. Glücklicherweise gibt es direkt an der Southern Cross Station eine riesige Factory Outlet Mall. Zwar kannten wir außer Abercrombie & Fitch und Converse die meisten Läden nicht, aber außer Jannika, die sich nur eine Mütze gekauft hat, haben wir uns alle ganz gut eingedeckt. Ich bin jetzt stolze Besitzerin eines weiteren Paares Doc Martens und habe langsam wirklich keine Ahnung mehr, wie ich die ganzen Schuhe nächstes Jahr nach Deutschland bekommen soll, hoffe aber darauf, dass Lars mit einem leeren Koffer anreist.

Beim Inder (ja, wir konnten uns auf EIN Restaurant einigen und alle waren glücklich) in der Frühstücksgasse haben wir lecker gegessen, bevor wir uns im Kino schon wieder nicht für einen Film entscheiden konnten, den alles sehen wollte. Also musste Michael, der "Elizabeth: The Golden Age" nicht sehen wollte, allein in "Death Proof" gehen und uns hinterher erzählen, dass der Film doof war, während Maike und ich uns über Cate Blanchetts Kostüme unterhalten haben.

Donnerstag, 22. November 2007

Noch ein paar visuelle Impressionen



Über den Wänden des Hostels.

Melbourne Museum.

Am Flughafen in Melbourne.

In der National Gallery.

Ausruhen.

Kaputt vom Shoppen.

Kaffee in Melbourne, mit Liebe gemacht.

Rückkunftsparty auf der Terrasse.

Mittwoch, 21. November 2007

Reisebericht, Tag 1

Bevor ich in die zeitintensive Wohnungssuche abtauche und meine Tage mit Lisa in unserem home office (sprich Esstisch mit zwei Laptops) damit verbringe bei domain und gumtree nach 3-bedroom-apartments suchen, fange ich jetzt mal mit einem kleinen Reisebericht an.

Am Mittwochabend startete hier alles mit einer großen Pyjamaparty im Penthouse, da es aufgrund des Fluges in aller Herrgottsfrühe (7.45am) mehr Sinn machte, dass wir alle um kurz nach sechs bereit vor meiner Haustür stehen konnten und uns ein Taxi nehmen. Michael und Maike waren eh obdachlos und mussten bei mir unterkommen und Thorsten hat sich aus Loyalität dann gleich mit angeschlossen. Obwohl wir wussten, dass wir ganz früh aufstehen müssen, haben wir es natürlich nicht geschafft, dementsprechend ganz früh ins Bett zu gehen. Das scheiterte schonmal daran, dass Maike und ich beide bis halb zwölf arbeiten mussten und Michael noch bis eins mit seinem Unikurs unterwegs war. Außerdem musste ja auch noch gepackt werden und mangels eines eigenen Rucksacks sind meine Klamotten bei Maike untergekommen.

Ein Taxi zum Flughafen zu kriegen war dieses Mal einfacher und mit vier Personen auch unschlagbar billig. Der Taxifahrer war der beste, den ich je hatte, wobei das nichts heißt, da ich ja in Berlin nie Taxi fahre und alle Taxifahrten meines Lebens an zehn Fingern abzählen kann. Der Taxifahrer meinte, wir seien alle so still und bräuchten sicher einen Kaffee. Nachdem ich ihm erzählt habe, dass ich so wenig geschlafen hätte, weil ich so aufgeregt war, meinte er: " I don't wanna see you if you win the lottery, if you are already excited about going to Melbourne for five days."

Der Flug war wesentlich kürzer als die angegebenen anderthalb Stunden, sodass ich nur eine halbe Stunde geschlafen habe, bevor wir in Avalon zwischen Schafen und grünen Wiesen ("Ich muss ja mal sagen, das sieht aus wie Deutschland!) auf einer Baustelle gelandet sind. Avalon schlägt in seiner Pupsigkeit und Schäbigkeit durchaus Alice Springs, Stansted und London City Airport: Am ganzen "Flughafen" stand genau ein Jetstar-Flugzeug (unseres), das Gepäckband und die Toiletten waren in einem Wellblechschuppen untergebracht und die Verkäuferin der Bustickets der Stadt war die unfreundlichste Servicekraft der südlichen Hemisphäre.

In Melbourne an der Southern Cross Station (schicke Architektur) angekommen, mussten wir feststellen, dass es mit Gepäck zum Hostel doch etwas weit war, zu laufen, wurden aber von freundlichen Ortskundigen darauf hingewiesen, dass es eine kostenlose City Circle Tram gebe, die wir nehmen könnten. Die ist eine wirklich gute Sache, ein alter roter Straßenbahnwagen, der in zwei Richtungen alle 12 Minuten fährt. Das ist doch mal sehr ein sehr nettes touristisches Angebot, das wir immer wieder gern genutzt haben.

Das Hostel lag wirklich zentral, gegenüber Flinders Station (von wo aus man nach Altona fahren kann), ein paar Minuten von der Füßgängerzone und ziemlich nah am Fluss. Außer den unfreundlichen Mitarbeitern und den nicht durchgezogenen Wänden in den Schlafsälen war das Hostel ganz gut. Für $19 kann man echt nicht meckern. Man konnte sogar Gesellschaftsspiele ausleihen und die Fernseher hatten foxtel und somit mehr als fünf Kanäle. Und in unserem 6er-Zimmer lag, wie hätte es auch anderes sein sollen, natürlich eine deutsche Backpackerin im Bett. Wobei es erstaunlich viele asiatische Backpacker gab, was ich gar nicht erwartet hätte.

In der Stadt haben wir uns auf die Suche nach Mittagessen und Kaffee gemacht. Kaffee war einfach zu finden, in einem italienischen Coffee Shop in der Nähe des Hostels gab es den besten Moccha, den ich in Australien je hatte, mit viel Liebe zubereitet, der sogar wirklich groß war und nicht so pseudo large wie in Sydney, für nur $3,50. Da sind Maike und ich dann jeden Tag ein bis zwei Mal hin und haben uns Kaffee geholt und der Barista gesagt, dass wir sie sehr vermissen werden.

Schwieriger war es da, ein Restaurant zu finden, das allen vieren zugesagt hat. Um nicht zu sagen, es war unmöglich: Thorsten mag kein asiatisch, Maike und ich essen kein Fleisch und geizig waren wir alle vier. Also haben Michael und Maike chinese dumplings gegessen, die Thorsten und mir unheimlich waren, während ich im lonely planet geguckt habe, was Melbourne eigentlich so zu bieten hat.

Abends gab es dann das gleiche Spielchen mit der Essenssuche nochmal und es wurde noch dadurch erschwert, dass es in Melbourne weniger Pubs zu geben scheint als in Sydney (vielleicht weil man Alkohol auch bei Aldi kaufen kann) und die wenigen, die wir gefunden haben, keine wedges auf der Speisekarte hatten, sodass wir im Endeffekt in einer griechischen Schnellfresse gelandet sind, bevor wir um elf Uhr im Hostel eingeschlafen sind, weil wir so übermüdet waren.

Bewegte Bilder der australischen Fauna



Kamera: Maike Oey

Dienstag, 20. November 2007

Visuelle Impressionen des Urlaubs

Im Urlaub muss man sich Sachen gönnen, die man sich normalerweise nicht kauft. Dieses Mal: Die Cosmo.

Ja, bald ist Weihnachten, auch in Melbourne.

Wie kommen wir jetzt zum Hostel???

Chillen am Yarra.

Unser Versuch, englisch zu scrabbeln (leider gibt es "nair" gar nicht).

Es leben die interaktiven Museen.

Gruseliger Eingang zum Luna Park.

Unschöner Strand mit Bauarbeiten in St. Kilda.

Weihnachtsschmuck vor einer der vielen Kirchen, die so tun als seien sie alt.

Architektur des Ian Potter Centre.

Nach vielen Gemälden etwas kaputt, nur die Eltern basteln emsig weiter an Papierschiffchen (es lebe die Museumspädagogik).

Eine Griechendemo vorm Staats-Parlament, in der sie Mazedonien zurückfordern.

The Wombat.

Chillen im Park.

Man beachte: Es fährt ein Zug nach Altona!

Inside the NGV.

Die tolle Frühstücksgasse.

Das ist Melbourne.

Vor der National Gallery of Victoria.

In der Design-Abteilung der NGV.