Montag, 10. August 2009

Sara‘s secret supernatural powers

Ganz ungefährlich ist unser Roadtrip in der Tat nicht.
Was wir uns nicht schon alles für Gefahren ausgesetzt haben. Einem ständig luftverlierenden Reifen am Mietwagen (der übrigens seit der komischen Nichtreparatur in Houston keine Probleme mehr macht). Gewitter in New Orleans. Ratten auf Campingplätzen. Schnellschimmelnden Lebensmitteln in unsere Kühlbox. Sintflutartigen Regenfällen, bei denen ganz Louisville, KY, absäuft und denen wir nur gerade so entkommen sind, weil Jonas trotz Sichtweiten unter 3 cm todesmutig weitergefahren ist.
Ja, wir haben es schon nicht einfach gehabt.

Und dann noch das. Selbst wenn wir nichtsahnend mit Dana die Carnegiemuseen in Pittsburgh besuchen, um uns Indianerzelte, bunte Bilder und die Dinosaurierknochen anzuschauen, auf die die Pittsburgher so stolz sind, lauert die Gefahr direkt vor der Tür. Nein, falsch. In der Tür.
Als wir die Museen am Donnerstag gegen sieben verließen und schnell zum Baseball zu eilen, gingen wir alle vier natürlich…durch die Tür. John und Michael ist das auch ohne große Schwierigkeiten gelungen.

Doch dann kam Superwoman. Ein leichter Griff meiner kleinen Superhände am Türgriff genügte. Die Glastür brach über mir zusammen. In Millionen kleiner Glassplitter. Der Metallgriff fiel zu Boden. Der obere Metallbalken auch. I stood there shock-frozen. Jonas sprang zur Seite. „Oh my God. I broke the door.” – “Don’t worry, it’s not the first time this happen.” – “I’m sorry, I’ m so clumsy.” – Und voller Glassplitter. Aus vier verschiedenen Richtungen kam Security-Personal, das nicht so richtig wusste, was es machen sollte. Jonas wischte mir mit meinem Pulli das Glas vom Rücken, Michi lieh mir seine Schuhe, weil meine voller Scherben waren. Irgendjemand brachte einen Erste-Hilfe-Koffer und verarztete Danas und meine Wunden an Händen und Füßen. Ich musste lachen. Die ganze Zeit. How ironic. In Michis Turnschuhen watschelte ich zum Restroom, um mir mit nassen Handtüchern den Glasstaub aus dem Nacken zu wischen. Und kicherte weiter vor mich hin. Und entdeckte, dass ich mein schönes neues Roxy-Kleid, das ich das erste Mal anhatte, vollgeblutet hatte. Und lachte immer noch.

Solche Superkräfte sind einfach surreal.

6 Kommentare:

yours hat gesagt…

wie ging denn die geschichte nun aus, sei ihr nochmal zurück gegangen und habt wiedergutmachung gefordert???

Anonym hat gesagt…

OMG, das schöne Kleid! Nein, im Ernst, hat denn niemand der Gasteltern einen Anwalt oder ist selbst einer?

Maike hat gesagt…

Genau, habt Ihr das Museum verklagt und seid nun Millionäre?

Jana hat gesagt…

Wenn es einen Anlass zu Lachen gibt, schmunzle ich gern einmal... herrlich, wirklich!

Sara hat gesagt…

Ja, die große Frage.
Ich dachte, sie sollten uns wenigstens den Museumseintritt von 11 Dollar zurückerstatten.
Meine Gasteltern meinten, gemeinnützige Organisationen sollte man nicht verklagen. Pierre (seines Zeichens Jurist) meinte: You should have sued them.
Aber ich habe so was noch nie gemacht und weiß leider nicht, wie das geht...

hummelreich hat gesagt…

Ich freue mich jedenfalls, dass dieser Zwischenfall so glimplich verlaufen ist, denn als mir vor einigen Jahren ähnliches passiert ist (nur dass die Türklinke nicht runterfiel sowie ebensowenig der türbalken), musste ich danach ins Krankenhaus und trage seitdem eine schöne Narbe im Gesicht mit mir rum, die v.a. im Sommer immer rot wird, weil der Arzt damals nicht nähen wollte (oder konnte?).
Aber sag mal, wieso fährt denn Jonas das Auto, wenn du sogar zu jung dafür bist? Ich dachte nur John und Michi wären dazu berechtigt?!?