Samstag, 14. Juli 2007

Erste Nacht in Woollomooloo


Die erste Nacht in Sydney ist vorüber und ich hätte sicher keine Melatonintablette gebraucht, um durchzuschlafen. Denn ich bin wie ein alter Mann um halb elf vorm Fernseher eingeschlafen, nach nur fünf Minuten von "The Eternal Sunshine of the Spotless Mind", was extrem peinlich ist, da ich diejenige war, die den Film sehen wollte, aber gut. Immerhin habe ich meinen ersten Tag problemlos durchgehalten und bin eine Menge durch die Stadt gelaufen und habe sogar schon die ersten beiden Wohnungen angeguckt. Dabei musste ich feststellen, dass ich meine Ansprüche doch sehr zurückschrauben muss. Die Zimmer sind nicht nur klein, sondern teilweise winzig, also etwas halb so groß wie Anders' Zimmer und die Häuser weit unter deutschen Standards, alles etwas rammelig und ramshackle und sie haben keine Klingeln an der Tür, sodass man die Tür eintreten muss, damit einem jemand aufmacht. Außerdem ist es so schweinekalt. Draußen ist es gar nicht so schlimm, weil man ja Fleece- und H20-Jacke anhat, aber dass man mit Jacke an vorm Fernseher sitzen und im Pullover schlafen muss, finde ich doch ziemlich furchtbar. Ich hätte definitiv mehr Unterhemden und meine Wärmflasche mitbringen sollen statt drei Bikinis...
Also, mal schauen, ob ich wirklich ein WG-Zimmer im Sinne eines Berliner WG-Zimmers finden werde. Hier gibt es vor allem untervermietete Zimmer bei irgendwelchen Leuten oder große chinesische Wohngemeinschaften, was beides nicht so mein Fall ist. Mal schauen.
Da Ants meinte, ich müsse mich nicht so hetzen und dürfte noch etwas bleiben, muss ich mich ja nicht stressen. Es ist bloß etwas ätzend aus einem unausgepackten Koffer heraus zu leben. Da findet man nix.
Was mich gestern Abend aus den Socken gehauen hat, waren trotz mehrerer Vorwarnungen von verschiedenen Seiten die Lebenmittelpreise im Supermarkt. 4.16$ für zwei Liter, 8 $ für ein Kilo Tomaten, 6 Dollar für die billigsten langweiligen Cornflakes etc. Wie können die Leute sich das leisten? Da muss man ja jeden Tag Nudeln mit Tomatensoße oder Baked Potatoes mit mushy peas essen. Ich brauche dringend einen Job.
Aber erstmal muss ich mir anhören, was die mir nächste Woche an der Uni erzählen, wie das alles funktioniert. Das Hauptgebäude ist wirklich ziemlich schick, die Bibliothek ist ein archetektonischer Fehltritt und der Campus riesig.
Gleich zeigt Ants mir dann die Sightseeing-Highlights der Stadt: die Oper, die Brücke und das Haus, in dem Nicole Kidman und Russell Crowe wohnen. Und heute Abend gibt es Barbeceue, im Winter....

4 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Jetzt kannst du unseren Preisschock nachvollziehen als wir von Asien nach Sydney gekommen sind. Da wollten wir auch erstmal am liebsten garkeine Lebensmittel kaufen...
Aber zum Glück gibts ja ALDI!

Anonym hat gesagt…

Hallo liebe Sara, da hast Du ja gleich schon volles Programm gehabt mit Uni gucken und Wohnung suchen/gucken. Drücken Dir weiterhin fest die Daumen, dass Du eine akzeptable Unterkunft findest.
Liebe Grüße aus Köln von Maike und André, die bei 35 Grad rumschwitzen

Anonym hat gesagt…

Zwei Liter wovon? ;)

Anonym hat gesagt…

Wenn man Woolloomooloo ganz schnell hintereinander ausspricht (wenn man es denn schafft ohne zu hyperventilieren) schafft man es bestimmt auch ein paar Australier aufzutreiben die wissen wo man Lebensmittel ohne Kreditantrag preiswert erstehen kann- wenn nicht einfach jedes mal im Supermarkt an der Kasser hyperventilieren und in trouble der überforderten Aufregung den Einkauf unbemerkt mitgehen lassen. Nachteil: Es mus in Sydney mindestens 365 Superärkte geben, weil oft kommt man damit nicht. Also tritt Plan B in Kraft! Ähmmm was war noch mal Plan?!?!!?!?