Freitag, 27. Juli 2007
Random Notes, die zweite
Nach zwei Wochen hier, habe ich weitere mehr oder weniger interessante Feststellungen gemacht und lustige Kommentare gehört:
Bill Bryson hatte Recht: die Schuluniformen hier sind noch viel schlimmer als das, was man in England zu sehen bekommt.
Neben mushy peas halten die Supermärkte hier eine weitere Sensation in der Kategorie Gemüsebrei bereit: creamed corn.
Die Kinder im Unikindergarten müssen jeden Tag rund um die Uhr (zumindest immer, wenn ich vorbei gehe), auch bei Wolken, einen Sonnenhut mit Nackenschutz tragen, obwohl der Spielplatz mit mehreren schicken Sonnensegeln überdacht ist. Und damit sich die Kinder mit ihren furchtbaren Kopfbedeckungen nicht so einsam fühlen, tragen manche Kindergärtnerinnen aus Loyalität auch welche.
"Do you guys have to pay for the readers?" (Dozentin von "advanced media writing") "Oh, wow, well, you have to have it anyway!"
Rocky Road ist eine total geniale Schokoladenvariation mit Erdnüssen, Kirschen und Marshmallows drin und steht somit ab sofort in direkter Konkurrenz zu Cadbury Crunchie.
Da auf dem Studentenausweis hier kein Geburtsdatum steht, komme ich damit leider nicht in den Pub rein: "You're kidding, you're not 22, you're 16. Or 17 maybe."
Die Ampelschaltung für Fußgänger ist in dieser Stadt echt für'n Arsch.
Aldi hier ist Aldi Süd.
Wenn Kathleen und Lisa in der Küche über so weltbewegende Dinge wie die ideale Tellergröße für den Verzehr von zwei crumpets philosophieren ("Kathleen, what size of plat do you use when you eat two crumpets?"-"I don't know, it depends?"-"On what?"-"Whether, I feel like a small or like a big plate."-"Mmm."-"Actually, I had them on a medium sized plate the other day with Corin."-"We have medium sized plates?!"), dann fühle ich mich ganz wunderbar wie zu Hause bei Jana.
Das billigste und sättigendste Abendessen, das man kriegen kann, ist eine Portion wedges im Pub (zwischen 5,50 und 7$).
"It is like the UK, but with more space and happier people." (Dozent von "Asia Pacific Politics" über Australien)
Ballerinas heißen hier ballet flats.
In der Unibibliothek kann man problemlos Bücher klauen. Nicht, dass ich es probiert hatte, denn man kann sie ja auch ausleihen. Aber man darf seine Tasche und seine Jacke mit reinnehmen. Also eigentlich muss man das sogar, da es keine Garderobe oder so was gibt.
Die ersten Aborigines, die ich gesehen habe, saßen am Circular Quay und haben Digeridoo gespielt.
Alle anderen, die ich bislang gesehen haben, hängen rund um Redfern Station ab. (tragisch, aber wahr)
Beim Kaffeekochen habe ich vorgestern im Schrank eine sehr überraschende Entdeckung gemacht: eine Tasse vom Berliner Weihnachtsmarkt 2002.
Das digitale Fernsehen hier lässt von der Qualität her so zu wünschen übrig, dass Kathleen und Lisa ABC2 allen Ernstes lieber analog gucken, was völlig verzerrt ist.
Die Dozenten erwarten hier alle, dass man einen account bei facebook hat.
"My birthday is in spring... It's the first of September." Das klingt in meinen Ohren irgendwie falsch...
Im Opernhaus kriege ich garantiert keinen Job, denn da arbeiten nur so alte Tucken wie in der Deutschen Oper.
Der Strudel in der Dusche dreht sich gegen den Uhrzeigersinn.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
4 Kommentare:
ok, das mal echt gut geschrieben!!!
Ich möchte hier gern klarstellen: Diskussionen über die ideale Geschirr-Auswahl sind hier nicht als verrückte, übertriebene Angewohnheit à la Jana, sondern als GEMEINSCHAFTLICHES Streben nach dem wunderbarem Erleben kleiner Wunder der Perfektion anzusehen...
Wow, 5-6 Jahre jünger geschätzt. Nicht schlecht. Aber wenn man deswegen dann vor dem Pub bleiben muß, ist das auch irgendwie doof.
sara ich liebe deine random notes! sie lösen ein wechselbad der gefühle aus: vom nickenden grinsegesicht (rocky road) zu wahren überraschungsmomenten (facebook - ich dachte das ist sowas wie studivz und sollte nicht von dozenten benutzt werden!), jedenfalls ganz liebe Grüße
aus einem verregneten Berlin mitten im Juli a.k.a.SOMMER
Kommentar veröffentlichen