Montag, 23. Juli 2007

Umgezogen



Das war bislang der einfachste Umzug meines Lebens. Obwohl ich innerhalb von zehn Tagen immerhin zwei weitere volle Taschen, einen Schuhkarton mit Stiefeln, ein kleines Koakai-Tuetchen und ein Fahrrad angesammelt habe, war Umzug mit einer Fahrt in der Bahn und einer Fahrt mit dem Pickup von Kathleen Kumpel (fuer die Matratze, die ich kostenlos von Kelvin bekommen habe) vollzogen. Danach noch ein Ausflug zu IKEA, wo es genau so aussieht wie in Berlin bei IKEA, mit der Ausnahme, dass die Steckdosen und die Stecker der elektrischen Geraete anders sind, die Hotdogs ohne Zwiebeln und Gurken gereicht werden und die Bettdecken alle seltsam. Besonders lustig ist allerdings die Tatsache, dass es in ganz Australien genau so viele IKEAs gibt wie in Berlin.

Die Preise sind im Vergleich zu den Mieten und den Lebensmittelpreisen ganz okay. Im Vergleich zu Deutschland bezahlt man trotzdem noch das doppelte. Aber ich brauchte nunmal Bettzeug und einen kleinen LACK-Tisch (29 $).

Jetzt muss ich nur noch irgendwoher ein paar nette Fotos und Postkarten finden, die ich an die Wand haengen kann, damit es etwas wohnlicher wird und sich das Poster von Monique und Familie nicht so allein fuehlt. Zu meiner grossen Begeisterung hat das Zimmer einen riesigen Wandschrank, in dem man perfekt Schrankpuppe spielen koennte, und in dem viel zu viel Platz fuer meine 20kg Klamotten (na ja, plus die 20 Kleidungsstuecke, die ich waehrend des Flugs im Zwiebellook anhatte) ist. Da muss ich mich echt beherrschen, dass ich den Schrank innerhalb der naechsten elf Monate nicht zu sehr auffuelle.

Woran ich mich nach den zwei Jahren im ruhigen nordischen Viertel gewoehnen muss, ist der Verkehrslaerm von der grossen Strasse vor meinem Fenster, vor allem die furchtbaren Polizeisirenen, bei denen ich jedes Mal senkrecht im Bett stehe.

Ansonsten ist die Wohnung echt perfekt: Es sind nur ein paar Minuten zur Redfern Station, 20 Minuten zu Fuss zur Uni, Geschaefte sind eine Strasse weiter (vor allem ein toller 2$ shop), es gibt eine grosse Wohnkueche (noch groesser als im House of Fun), einen Geschirrspueler, einen tollen Flachbildfernseher, eine Dachterrasse, ein gutes Badezimmer mit Badewanne und Dusche, zwei nette Mitbewohnerinnen und im Prinzip auch W-LAN. Nur leider sind drei ahnunglose Frauen und eine eingschraenkte Konnektivitaet meines Laptops mit dem Netzwerk keine besonders erfolgreiche Kombination. Also sassen wir gestern zu dritt vor meinem Laptop, den sprachlich nur ich verstehe (inhaltlich aber nicht) und haben verschiedene Knoepfe gedrueckt und Einstellungen geaendert. Geholfen hat es alles nix. Es bleibt nur zu hoffen, dass "the guy who set up our internet" irgendwann mal auf seine Mailboxnachrichten reagiert und sich meldet.
Denn sonst laufe ich im Computerraum der Unibibliothek bald Amok, weil mich die Tastatur und die Sicherheitseinstellungen des Uninetzwerks wahnsinnig machen...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Bitte bitte tu es nicht, teste nicht die Volumengrenzen Deines Schrankes aus! Ich seh mich schon in Berlin auf dem Gepäckband ankommen, weil ich wegen Übergewicht Sydney nicht in den Passagierraum einsteigen durfte, sondern direkt in das Heck geladen wurde.
Ich hoffe Du weisst, das wenn Du jetzt handwerklicher Fähigkeiten im Möbelaufbau erworben hast, künftig DU für den Aufbau alles Mobiliars verantwortlich bist, währedn ich mit Angstverzerrten Gesicht Panik um wegen der teuren Porelansammeltassen verbreite...
;-)