Als ich den Flug im August gebucht habe, kam es mir vor, als sei es noch ewig hin und nun fliege ich morgen schon nach Alice Springs. Die Idee kam sehr spontan in einer video production Vorleseung , die Planung mit vier Leuten war nicht immer ganz einfach und der Trip wird eine ganze Menge kosten.
Die Fluege waren im Vergleich zu allem, was man bei jetstar so kriegt, echt schweineteuer. aber was soll's. Ich kann ja schlecht naechstes Jahr nach Europa zurueckkommen, ohne Australiens Wahrzeichen gesehen zu haben. Obwohl sehr zu meinem Erstaunen eigentlich noch niemand der Australier dort gewesen ist. Nach langem Hin- und Herueberlegen haben wir uns dann auf einen Campervan geeinigt und gegen die Auto und Zelt Variante entschieden. Das Hostel in Alice Springs fuer die erste und letzte Nacht ist telefonisch gebucht und ich hoffe, dass sie uns dann morgen Mittag vom Flughafen abholen. Die Aldieinkaeufe sind auf alle vier Beteiligten aufgeteilt. Jannika hat eine Route und einen groben Zeitplan ausgearbeitet. Lisa hat mir ihren dicken Schlafsack geliehen und mein Ticket fuer mich ausgedruckt. Kathleen hat organisiert, dass John hat mir einen grossen Rucksack vorbeibringt, sodass ich nicht mit meinem Mordskoffer verreisen muss. Und ich habe meine Sachen vorausschauenderweise schon am Dienstag gepackt.
Jetzt freue ich mich ganz wahnsinnig drauf, so sehr, dass ich letzte Nacht vor Aufregung gar nicht schlafen konnte. Immerhin werden wir durch die riesige weite Wueste mit vielen giftigen Tieren touren und ich werde die grosse Verantwortung uebernehmen einen Campervan zu fahren. Das ist fuer jemanden mit so wenig Fahrerfahrung schon eine grosse Sache und ich hoffe mal, dass die Strassen im Northern Territory schoen breit sind.
Interessant ist uebrigens zu sehen, dass Maike auf die gleichen Sachen aehnlich reagiert, wie ich vor meiner Ankunft vor zwei Monaten und damit in meiner These bestaetigt zu werden, dass das alles keine voellig subjektive Wahrnehmung meinerseits ist/war: Von den Preisen fuer Lebensmitteln ist sie genau so geschockt, die Ampelschaltung findet sie ebenso furchtbar, nach dem ersten Schluck Leitungswasser hat sie ziemlich geekelt geguckt und per Email hat sie erstmal allen erzaehlt wie scheisse das Wetter ist und dass sie vollkommen falsche Kleidung mit hat.
So, dann muesst ihr die naechsten elf Tage mal ohne frische Posts auf meinem Blog auskommen. Wenn ich mich am 3. Oktober immer noch nicht zurueckgemeldet habe, koennt ihr euch langsam Sorgen machen und ein Suchtrupp losschicken, aber eigentlich haben wir ja vier Handys dabei (die Frage ist bloss, ob es da Netz gibt) und beim Autoverleih werden die uns sicher auch noch eine lange Sicherheitseinfuehrung geben und erklaeren, wie man sich in den verschiedenen Notfallsituationen (Spinnen, Schlangen, Kaenguruunfall, kaputter Reifen...) verhaelt. Nach der zweistuendigen Vorlesung zu "safety when working with lightning on film sets" bin ich mir ganz sicher, dass wir in diesem Land ohne grossartige Sicherheitseinfuehrung nicht losfahren duerfen.
Donnerstag, 20. September 2007
Mittwoch, 19. September 2007
...und die Welt ist doch klein
Nun komme ich mir wirklich vor wie der allerletzte Idiot. Ich bin bewiesenermaßen die völlig ignorante Europäerin, die in der Türkei vollkommen hilflos vor einem Lochklo steht und die Einheimischen um Anleitung zur Benutzung ebendieser bittet und noch viel schlimmer: Ich habe gestern Abend ein halbe Stunde auf der Verpackung meiner Medizin rumgelutscht, bis es mir zu blöd war und ich mich schlafen gelegt habe. Peinlich, peinlich!
Wie gut, dass Maike, die ich heute Morgen von Redfern Station abgeholt habe, eine chinesische Mutter und kennt sich mit so was aus. Sie hat mich lachend darauf hingewiesen, dass ich einen Wachsball im Mund hatte, den man eigentlich öffnen (und ich sach noch: Ü-Ei) muss, um an die Kräuter zu kommen.... Maike ist übrigens direkt aus Berlin eingeflogen und wird die nächsten zwei Wochen in meinem Zimmer wohnen, während ich durch die Wüste toure. Studivz hat also doch seinen Sinn und Zweck. Man kann Leute aus der Heimat finden, an die man sein Zimmer untervermieten kann. Toll. Und laut studivz kennen wir uns sogar über zwei Ecken, denn sie ist mit meinem Kollegen Marius auf eine Schule gegangen. Die Welt ist so winzig, wie die Schönhauser lang ist, lieber Max!
Ein weiterer Beweis dafür: Vorgestern hatte ich eine Mail von Mélanie im Postfach, mit der ich 2005 in Berlin zusammen gewohnt habe, zwar nicht lange, aber halt in der Gründungsphase des House of Fun und damit in einer sehr prägenden Zeit. Sie ist gerade in Sydney und wir haben uns eben im Pub auf ein Bier getroffen, bevor sie morgen nach Neuseeland weiterfliegt. Dabei kam eine schöne Nostalgie auf, die für alle anderen am Tisch wohl schwer zu ertragen war, die nicht mitreden konnten, wieviel Spaß der TimeWarp bei unserer Einweihung gemacht hat.
Und weil ich schon mal dabei bin, noch einer: Als ich auf dem Weg zum Kino ("Ratatouille" mit Laetitia) durch das Broadway Shopping Center gehetzt bin, stand am World Vision stall doch tatsächlich Julia in einem organgen T-Shirt. Wahnsinn, ich würde sagen, ich bin in Sydney angekommen, wenn ich jetzt schon total zufällig in Freunde von mir renne!
Wie gut, dass Maike, die ich heute Morgen von Redfern Station abgeholt habe, eine chinesische Mutter und kennt sich mit so was aus. Sie hat mich lachend darauf hingewiesen, dass ich einen Wachsball im Mund hatte, den man eigentlich öffnen (und ich sach noch: Ü-Ei) muss, um an die Kräuter zu kommen.... Maike ist übrigens direkt aus Berlin eingeflogen und wird die nächsten zwei Wochen in meinem Zimmer wohnen, während ich durch die Wüste toure. Studivz hat also doch seinen Sinn und Zweck. Man kann Leute aus der Heimat finden, an die man sein Zimmer untervermieten kann. Toll. Und laut studivz kennen wir uns sogar über zwei Ecken, denn sie ist mit meinem Kollegen Marius auf eine Schule gegangen. Die Welt ist so winzig, wie die Schönhauser lang ist, lieber Max!
Ein weiterer Beweis dafür: Vorgestern hatte ich eine Mail von Mélanie im Postfach, mit der ich 2005 in Berlin zusammen gewohnt habe, zwar nicht lange, aber halt in der Gründungsphase des House of Fun und damit in einer sehr prägenden Zeit. Sie ist gerade in Sydney und wir haben uns eben im Pub auf ein Bier getroffen, bevor sie morgen nach Neuseeland weiterfliegt. Dabei kam eine schöne Nostalgie auf, die für alle anderen am Tisch wohl schwer zu ertragen war, die nicht mitreden konnten, wieviel Spaß der TimeWarp bei unserer Einweihung gemacht hat.
Und weil ich schon mal dabei bin, noch einer: Als ich auf dem Weg zum Kino ("Ratatouille" mit Laetitia) durch das Broadway Shopping Center gehetzt bin, stand am World Vision stall doch tatsächlich Julia in einem organgen T-Shirt. Wahnsinn, ich würde sagen, ich bin in Sydney angekommen, wenn ich jetzt schon total zufällig in Freunde von mir renne!
Dienstag, 18. September 2007
Traditionelle chinesische Medizin
Gestern Abend war ich das erste Mal so richtig im Pub essen. Es war zwar nicht das erste Mal, dass ich im Pub was gegessen habe, aber das erste Mal, dass ich mit der Intention hingegangen bin, was zu essen und nicht einfach nach dem dritten Cider irgendwie hungrig war und mir wedges bestellt habe. Außerdem war das nach unserem Trip zu Aldi am Sonntag der zweite gemeinsame WG-Ausflug. David, der bis letztes Jahr in Lisas gewohnt hat (nicht nur im House of Fun gibt es rege Mitbewohnerfluktuation), war zu Besuch und Kathleen und er wollten aus Tradition im Alexandria Steak essen. Da die aber ihre Preise erhöht haben und im Boundary montags eh immer 7$- Steak-Night ist (und der Cider da auch billiger ist) sind wir im Endeffekt dahin gegangen. Ich fühlte mich als Vegetarier etwas benachteiligt, da alle vegetarischen Gerichte viel teurer waren. Außerdem ist dienstags 7$-Schnitzel night und freitags 7$-fish'n'chips night, aber nie 7$ veggie night (wahrscheinlich aus gutem Grund, denn Gemüse kostet hier ja ein Vermögen). Also habe ich dann doch eine Portion wedges und einen greek salad bestellt, der ungefähr so groß war wie eine kleine Salatportion in der Mensa (und das für sieben Dollar) und mich auf tragische Weise an meine letzte Mahlzeit auf europäischem Boden erinnert hat: ein 1-Euro-Gartensalat von McDoof am Frankfurter Flughafen.
Vor dem Essen haben wir noch eine Runde Billard gespielt, weil Lisa das unbedingt wollte. Sie hat mich ihr Team genommen, obwohl ich sie gewarnt habe, dass sie das bereuen würde. Schließlich habe ich das letzte Mal im Jahr 2004 gespielt, mit Jo und Theo. Damals war ich so schlecht, dass die Jungs es nach einiger Zeit aufgegeben haben, mir Tipps zu geben und mich mit meinem Happy-Hour-Cocktail in Ruhe gelassen haben. Gestern habe ich immerhin zwei Kugeln eingelocht.
Heute Morgen bin ich das erste Mal seit Tagen nicht vom Presslufthammer der Bauarbeiter next door aufgewacht, sondern von und mit tierischen Halsschmerzen. Leider konnte ich im Vorratsschrank keinen Salbeitee oder ähnliches finden und habe natürlich auch keinen von Rossmann importiert. Also saß ich mit Schal im super kalten, weil klimatisierten, drama room, wo wir heute eine lightning session für unsere video production tute hatten (sehr spaßig) und habe ein bisschen rumgejault, dass mein Hals weh tut. Kerry, die chinesische Studentin aus meiner Arbeitsgruppe, hat besorgt meine Mandeln abgetastet und mir gleich eine ganze Packung ihrer Halstabletten und eine Menge Tipps gegeben. Die Tabletten sind rosa, zum Lutschen und kühlen den Hals. Leider kann ich die Packungsaufschrift nicht lesen, da sie auf chinesisch ist.
Heute Abend kam Kerry dann in der Eisdiele vorbei und hat sich erstmal meine Zunge zeigen lassen, bevor sie mir eine weiterenLadung Tabletten und etwas außergeöhnliches chinesische Medizin gegeben hat, die mir etwas suspekt ist. Es sind riesige weiße Kugeln, die aussehen wie eine Mischung aus Seife, Badezusatz oder Kathleen zufolge "like a gobstopper" und machen, wenn man sie schüttelt Geräusche wie ein Ü-Ei. Ich soll das vor dem Schlafengehen zu mir nehmen... Aber ich weiß noch nicht, ob ich mich das traue. Und wie, das ist mir auch noch nicht ganz klar. Die Teile sind riesig und sehen nicht nach etwas aus, was man sich in den Mund stecken und runterschlucken kann.
Man hört von der chinesischen Medizin ja nur Gutes, aber ich weiß echt nicht, was ich da zu mir nehme und ich möchte ja nicht, dass Frau Gruber aus dem Konsulat weitere Überführungen 1985er organisieren muss...
Vor dem Essen haben wir noch eine Runde Billard gespielt, weil Lisa das unbedingt wollte. Sie hat mich ihr Team genommen, obwohl ich sie gewarnt habe, dass sie das bereuen würde. Schließlich habe ich das letzte Mal im Jahr 2004 gespielt, mit Jo und Theo. Damals war ich so schlecht, dass die Jungs es nach einiger Zeit aufgegeben haben, mir Tipps zu geben und mich mit meinem Happy-Hour-Cocktail in Ruhe gelassen haben. Gestern habe ich immerhin zwei Kugeln eingelocht.
Heute Morgen bin ich das erste Mal seit Tagen nicht vom Presslufthammer der Bauarbeiter next door aufgewacht, sondern von und mit tierischen Halsschmerzen. Leider konnte ich im Vorratsschrank keinen Salbeitee oder ähnliches finden und habe natürlich auch keinen von Rossmann importiert. Also saß ich mit Schal im super kalten, weil klimatisierten, drama room, wo wir heute eine lightning session für unsere video production tute hatten (sehr spaßig) und habe ein bisschen rumgejault, dass mein Hals weh tut. Kerry, die chinesische Studentin aus meiner Arbeitsgruppe, hat besorgt meine Mandeln abgetastet und mir gleich eine ganze Packung ihrer Halstabletten und eine Menge Tipps gegeben. Die Tabletten sind rosa, zum Lutschen und kühlen den Hals. Leider kann ich die Packungsaufschrift nicht lesen, da sie auf chinesisch ist.
Heute Abend kam Kerry dann in der Eisdiele vorbei und hat sich erstmal meine Zunge zeigen lassen, bevor sie mir eine weiterenLadung Tabletten und etwas außergeöhnliches chinesische Medizin gegeben hat, die mir etwas suspekt ist. Es sind riesige weiße Kugeln, die aussehen wie eine Mischung aus Seife, Badezusatz oder Kathleen zufolge "like a gobstopper" und machen, wenn man sie schüttelt Geräusche wie ein Ü-Ei. Ich soll das vor dem Schlafengehen zu mir nehmen... Aber ich weiß noch nicht, ob ich mich das traue. Und wie, das ist mir auch noch nicht ganz klar. Die Teile sind riesig und sehen nicht nach etwas aus, was man sich in den Mund stecken und runterschlucken kann.
Man hört von der chinesischen Medizin ja nur Gutes, aber ich weiß echt nicht, was ich da zu mir nehme und ich möchte ja nicht, dass Frau Gruber aus dem Konsulat weitere Überführungen 1985er organisieren muss...
Montag, 17. September 2007
Entspanntes Wochenende
Nachdem ich die letzten Wochenende eigentlich ausschließlich mit Arbeit und Unikram verbracht habe, habe ich mir nun mal ein paar (Jana und Lars bitte Augen und Ohren auf, denn ihr werdet es nicht glauben!) ruhige, gechillte Tage gegönnt.
Eigentlich wollte ich dringend mal an den Strand, jetzt wo das Wetter endlich besser geworden ist. Aber irgendwie habe ich das schon wieder nicht geschafft. Denn am Freitag, als Michael und ich nach Bondi los wollten war der Himmel so wolkenverhangen, dass wir uns spontan umentschieden haben und ins Museum of Contemporary Art gegangen sind. Der Eintritt ist erfreulicherweise frei (warum kosten Museen eigentlich immer nur in Deutschland was? und dann auch noch viel, dass Nele und ich in München erstmal richtig beschissen haben, weil wir das nicht bezahlen wollten) und die Ausstellung junger australischer Künstler sogar richtig gut. Danach haben wir in Ruhe am Circular Quay einen Kaffee getrunken, der gar nicht so schlecht war, aber wie immer in Sydney, ziemlich klein.
Samstag wurde es trotz strahlenden Sonnenscheins auch nix mit Strand, da Corin beim Frühstück gefragt hat, ob ich nicht Lust hätte, mit Kathleen und ihm zum Glebe Market zu kommen. Hatte ich. Und Michael haben wir auch gleich mitgenommen. Ich war nicht nur das erste Mal auf einem Markt in Sydney, sondern auch das erste Mal in Glebe. Und das obwohl der Bezirk eigentlich gleich hinterm Campus anfängt. Aber irgendwie gibt es ja auch dem Campus so gut wie alles, was man braucht. Und ansonsten treibe ich mich immer in Newtown rum. Wahrscheinlich ist Glebe hier mein Kreuzberg, ein guter Bezirk zum Weggehen und ich bin trotzdem nie da.
Der Markt war auf jeden Fall toll, eine Mischung aus Flohmarkt auf dem Boxi und den vielen Märkten, auf denen ich in London schon war, deren Namen ich mir aber nicht gemerkt habe. Es gab massenhaft Stände mit Klamotten, Taschen, Schmuck und anderem Krimskrams. Ich hätte mich zu Tode shoppen können, habe mich aber beherrscht und es bei zwei Paar Ohrringen (dazu ein kleiner Dialog, Michael: "Schon wieder Ohrringe?" - "Wieso?! Ich habe mir noch keine gekauft, seit ich hier bin." - "Hast du die etwa ALLE mitgebracht?" - "Ja. ... Ich habe wahrscheinlich mehr Paar Ohrringe mitgenommen als Unterhosen." - "Na ja, nehmen ja auch weniger Platz weg." Jetzt mal ernsthaft, wenn man schon immer die gleichen drei Hosen und Pullover anziehen muss, dann sollte man doch das Outfit wenigstens durch wechselnde Accesoires aufstylen können.) und einer Kette belassen. Aber ich gehe ganz sicher nochmal hin.
Danach haben wir uns noch exotisches Essen gegönnt (irgendeine lecker ungarische Süßigkeit) und teuren Kaffee, der außer mir niemandem geschmeckt hat (Corin: What is coffee in Germany like? Michael: Stronger!).
Sonntag stand dann der erste richtige WG-Ausflug an: Ab zu Aldi. How exciting. War sehr lustig und wir werden immer besser. Dieses Mal hatten wir sowohl genug Tüten als auch genug Geld mit. Das ist doch schon mal was. Außerdem habe ich bei Liquorland noch zwei Pakete cask wine geholt, damit ich der großen Nachfrage an Glühwein im Penthouse nachkommen kann. Und niemand wollte meine ID sehen!
Eigentlich wollte ich dringend mal an den Strand, jetzt wo das Wetter endlich besser geworden ist. Aber irgendwie habe ich das schon wieder nicht geschafft. Denn am Freitag, als Michael und ich nach Bondi los wollten war der Himmel so wolkenverhangen, dass wir uns spontan umentschieden haben und ins Museum of Contemporary Art gegangen sind. Der Eintritt ist erfreulicherweise frei (warum kosten Museen eigentlich immer nur in Deutschland was? und dann auch noch viel, dass Nele und ich in München erstmal richtig beschissen haben, weil wir das nicht bezahlen wollten) und die Ausstellung junger australischer Künstler sogar richtig gut. Danach haben wir in Ruhe am Circular Quay einen Kaffee getrunken, der gar nicht so schlecht war, aber wie immer in Sydney, ziemlich klein.
Samstag wurde es trotz strahlenden Sonnenscheins auch nix mit Strand, da Corin beim Frühstück gefragt hat, ob ich nicht Lust hätte, mit Kathleen und ihm zum Glebe Market zu kommen. Hatte ich. Und Michael haben wir auch gleich mitgenommen. Ich war nicht nur das erste Mal auf einem Markt in Sydney, sondern auch das erste Mal in Glebe. Und das obwohl der Bezirk eigentlich gleich hinterm Campus anfängt. Aber irgendwie gibt es ja auch dem Campus so gut wie alles, was man braucht. Und ansonsten treibe ich mich immer in Newtown rum. Wahrscheinlich ist Glebe hier mein Kreuzberg, ein guter Bezirk zum Weggehen und ich bin trotzdem nie da.
Der Markt war auf jeden Fall toll, eine Mischung aus Flohmarkt auf dem Boxi und den vielen Märkten, auf denen ich in London schon war, deren Namen ich mir aber nicht gemerkt habe. Es gab massenhaft Stände mit Klamotten, Taschen, Schmuck und anderem Krimskrams. Ich hätte mich zu Tode shoppen können, habe mich aber beherrscht und es bei zwei Paar Ohrringen (dazu ein kleiner Dialog, Michael: "Schon wieder Ohrringe?" - "Wieso?! Ich habe mir noch keine gekauft, seit ich hier bin." - "Hast du die etwa ALLE mitgebracht?" - "Ja. ... Ich habe wahrscheinlich mehr Paar Ohrringe mitgenommen als Unterhosen." - "Na ja, nehmen ja auch weniger Platz weg." Jetzt mal ernsthaft, wenn man schon immer die gleichen drei Hosen und Pullover anziehen muss, dann sollte man doch das Outfit wenigstens durch wechselnde Accesoires aufstylen können.) und einer Kette belassen. Aber ich gehe ganz sicher nochmal hin.
Danach haben wir uns noch exotisches Essen gegönnt (irgendeine lecker ungarische Süßigkeit) und teuren Kaffee, der außer mir niemandem geschmeckt hat (Corin: What is coffee in Germany like? Michael: Stronger!).
Sonntag stand dann der erste richtige WG-Ausflug an: Ab zu Aldi. How exciting. War sehr lustig und wir werden immer besser. Dieses Mal hatten wir sowohl genug Tüten als auch genug Geld mit. Das ist doch schon mal was. Außerdem habe ich bei Liquorland noch zwei Pakete cask wine geholt, damit ich der großen Nachfrage an Glühwein im Penthouse nachkommen kann. Und niemand wollte meine ID sehen!
Samstag, 15. September 2007
Random Notes, Number Nine
Anne hat Recht: Die Jungs in der AFL sehen um einiges schicker aus als die Wallabies.
Milchschaum ist hier nicht so beliebt wie in Europa. Soll heißen: Er ist so gut wie nicht existent.
"What does quirky actually mean?" - Kathleen. "Well, you're quirky!"- Corin: "Quirky means weird, but in a cute way." - Kathleen: "Lisa is quirky, too.... Am I quirky? Sometimes, I am." - "Everyone said that Stereo Total are quirky." - "Yes, they are very quirky!"
Nun habe ich es bei LEO nachgeguckt und bin auf eigenartig, schrullig, verschroben, sonderbar gekommen...
Als die Frau des Konsuls nach dem Interview versucht hat, meinem Kameramann den Loriot-Sketch "Ein Klavier, ein Klavier" Wort für Wort auf Englisch nachzuerzählen, hat dieser ziemlich hilflos in meine Richtung geguckt und tat mir echt Leid.
Ebenso überfordert hat mein Praktikumskoordinator aus der Wäsche geguckt, als Dr Gruber ihm das deutsche Reinheitsgebot zu erkären versucht hat.
Check out the Chasers @ APEC. Erinnert irgendwie an Hape Kerkeling als Königin Beatrix vor Schloss Bellevue, nur noch genialer.
Lisas Freundin aus Berlin, die sie im Oktober besucht, wohnt in der Schönhauser Allee. Meine Güte, die Welt ist echt klein.
Dieses Mal habe ich Vodafone kein Guthaben geschenkt, sondern es mit calls overseas vertelefoniert. Und überraschenderweise kann mit dem monatlichen Restguthaben immerhin zwanzig Minuten nach Hamburg aufs Festnetz telefonieren.
Schön, dass Fladenbrot, Hummus, Tzaziki und Auberginencreme, die es nach der panel discussion zu essen gab, hier als deutsches Essen durchgehen. Gut, dass ich mit im Team war, um ungefähr hundert Mal das Wort d-e-u-t-s-c-h-e zu buchstabieren, damit wenigstens die Deutsche Bank richtig betitelt war und zu verhindern, dass der Konsul als Güenter zitiert wird.
Die wichtigsten Fragen, die es für Mama in unserem Telefonat am Dienstag zu beantworten gab, waren: Hast du schon Sonnencreme gekauft? Ist das eine gute? Welchen Lichtschutzfaktor hat die? Reicht das denn? Was bedeutet "australian standard"?
Bitte, bitte, kommt nicht auf die Idee, mir deutsches Vollkornbrot zu schicken. Denn das endet, auch wenn der Friedrichshainer Postbeamte euch was anderes erzählt, beim australischen Zoll. Corin zufolge: "There's is some fat guy working for quarantine eating the bread, using your hot water bottle and wearing your pink belt around his wrist." Schön für ihn, aber eigentlich wollte ich die Wärmflasche selber benutzen, zusammen mit meinen Wollsocken... Aber falls das Paket je bei mir ankommt, ist wahrscheinlich Hochsommer.
Milchschaum ist hier nicht so beliebt wie in Europa. Soll heißen: Er ist so gut wie nicht existent.
"What does quirky actually mean?" - Kathleen. "Well, you're quirky!"- Corin: "Quirky means weird, but in a cute way." - Kathleen: "Lisa is quirky, too.... Am I quirky? Sometimes, I am." - "Everyone said that Stereo Total are quirky." - "Yes, they are very quirky!"
Nun habe ich es bei LEO nachgeguckt und bin auf eigenartig, schrullig, verschroben, sonderbar gekommen...
Als die Frau des Konsuls nach dem Interview versucht hat, meinem Kameramann den Loriot-Sketch "Ein Klavier, ein Klavier" Wort für Wort auf Englisch nachzuerzählen, hat dieser ziemlich hilflos in meine Richtung geguckt und tat mir echt Leid.
Ebenso überfordert hat mein Praktikumskoordinator aus der Wäsche geguckt, als Dr Gruber ihm das deutsche Reinheitsgebot zu erkären versucht hat.
Check out the Chasers @ APEC. Erinnert irgendwie an Hape Kerkeling als Königin Beatrix vor Schloss Bellevue, nur noch genialer.
Lisas Freundin aus Berlin, die sie im Oktober besucht, wohnt in der Schönhauser Allee. Meine Güte, die Welt ist echt klein.
Dieses Mal habe ich Vodafone kein Guthaben geschenkt, sondern es mit calls overseas vertelefoniert. Und überraschenderweise kann mit dem monatlichen Restguthaben immerhin zwanzig Minuten nach Hamburg aufs Festnetz telefonieren.
Schön, dass Fladenbrot, Hummus, Tzaziki und Auberginencreme, die es nach der panel discussion zu essen gab, hier als deutsches Essen durchgehen. Gut, dass ich mit im Team war, um ungefähr hundert Mal das Wort d-e-u-t-s-c-h-e zu buchstabieren, damit wenigstens die Deutsche Bank richtig betitelt war und zu verhindern, dass der Konsul als Güenter zitiert wird.
Die wichtigsten Fragen, die es für Mama in unserem Telefonat am Dienstag zu beantworten gab, waren: Hast du schon Sonnencreme gekauft? Ist das eine gute? Welchen Lichtschutzfaktor hat die? Reicht das denn? Was bedeutet "australian standard"?
Bitte, bitte, kommt nicht auf die Idee, mir deutsches Vollkornbrot zu schicken. Denn das endet, auch wenn der Friedrichshainer Postbeamte euch was anderes erzählt, beim australischen Zoll. Corin zufolge: "There's is some fat guy working for quarantine eating the bread, using your hot water bottle and wearing your pink belt around his wrist." Schön für ihn, aber eigentlich wollte ich die Wärmflasche selber benutzen, zusammen mit meinen Wollsocken... Aber falls das Paket je bei mir ankommt, ist wahrscheinlich Hochsommer.
Freitag, 14. September 2007
Zwei Monate Sydney
Nun ist mein monatliches Telefonguthaben schon zum zweiten Mal abgelaufen. Das ist für mich das überraschende Zeichen gewesen, dass ich tatsächlich schon zwei Monate hier bin. Wahnsinn. Auch in der Uni sind wir nun schon in week 8 angekommen, also more than half way through the semester. Wie schnell die Zeit vergeht.
Andererseits fühlt es sich schon ewig her an, dass ich an einen schweinekalten Freitag, den 13. mit dem Bus vom Flughafen nach Sydney reingefahren bin und mich völlig entgeistert selbst gefragt habe, was um alles in der Welt ich hier mache und wie ich je auf die Idee gekommen bin, für ein Jar ans andere Ende der Welt zu gehen, in eine Stadt, in der ich zu dem Zeitpunkt genau zwei Menschen kannte. Außerdem fand ich Sydney im ersten Moment eine furchtbare Großstadt, denn Berlin ist ja eher eine große Stadt als eine Großstadt.
Glücklicherweise ist es inzwischen sehr viel wärmer geworden, ich kenne mehr als zwei Leute und so groß und einengend finde ich Sydney auch nicht mehr. Im Endeffekt bin ich eh selten im CBD, weil ich meine Tage auf dem Campus und ich Newtown verbringe.
Nein, ich habe kein Heimweh. Aber das hatte ich sowieso erst ein einziges Mal im Leben und das ist mindestens 14 Jahre her und das war nur, weil es bei Oma und Opa so langweilig war. Seitdem weiß ich das Langeweile das schlimmste ist und halte mich gut beschäftigt und hasse es wie die Pest, wenn mir Jana oder Lars einreden wollen, ich solle mir auch mal ein bisschen Ruhe gönnen. Ich bin glücklich, weil ich hier inzwischen immer was zu tun habe oder finde und nicht wie an meinem zweiten Abend in der WG allein und etwas depressiv DVD gucken und um elf ins Bett gehen muss.
Gut ist, dass ich eine geniale WG gefunden habe, in der immer jemand for a chat, a glass of wine and a piece of chocolate da ist. Das ist eigentlich das allerwichtigste. Und dann habe ich tatsächlich Unikurse, die unheimlich viel Spaß machen, auch wenn sie für eine Magisterstudentin wie mich ein schier unfassbares Arbeitspensum erfordern. Aber im Endeffekt war es gar nicht so schlimm den gesamten APEC holiday im media lab mit Film schneiden zu verbringen, denn wir hatten einen tollen Nachmittag und waren überrascht how much fun it was to edit your own video.
Ich habe mich inzwischen an den schlechten Kaffee gewöhnt und nach langer Suche und Durchprobieren mehrerer Läden auf dem Campus zwei Cafés gefunden, wo der Moccha mir einigermaßen schmeckt und kriege nächste Woche auf meiner "Donut King"-Bonuskarte bereits meinen zweiten kostenlosen Kaffee. Außerdem habe ich angefangen Bier zu trinken. Es war ein langer Weg dahin und an dieser Stelle gilt es Dirk und John für ihr Bemühen zu danken, mich dazu zu bringen. Aber im Endeffekt bin ich wohl nur bei Bier angekommen, weil das australische Bier eigentlich gar nicht so sehr nach Bier schmeckt. Echtes Mädchenbier eben. Mal schauen, ob ich, wenn ich wiederkomme, mein erstes Sternburg allein runterbekomme.
Mir bleiben nur noch zehn Monate um alles zu machen, was ich so vorhatte. In Sydney. Und im restlichen Australien. Und nach Neuseeland wollte ich ja eigentlich auch noch. Ich sehe es jetzt schon kommen, dass ich nächstes Jahr im Juni alle meine Seminare schwänze und hektisch durch die Stadt laufe, um alle Museen zu sehen, Restaurants auszuprobieren, Läden leerzukaufen und so weiter, was ich vorher nicht geschafft habe.
Andererseits fühlt es sich schon ewig her an, dass ich an einen schweinekalten Freitag, den 13. mit dem Bus vom Flughafen nach Sydney reingefahren bin und mich völlig entgeistert selbst gefragt habe, was um alles in der Welt ich hier mache und wie ich je auf die Idee gekommen bin, für ein Jar ans andere Ende der Welt zu gehen, in eine Stadt, in der ich zu dem Zeitpunkt genau zwei Menschen kannte. Außerdem fand ich Sydney im ersten Moment eine furchtbare Großstadt, denn Berlin ist ja eher eine große Stadt als eine Großstadt.
Glücklicherweise ist es inzwischen sehr viel wärmer geworden, ich kenne mehr als zwei Leute und so groß und einengend finde ich Sydney auch nicht mehr. Im Endeffekt bin ich eh selten im CBD, weil ich meine Tage auf dem Campus und ich Newtown verbringe.
Nein, ich habe kein Heimweh. Aber das hatte ich sowieso erst ein einziges Mal im Leben und das ist mindestens 14 Jahre her und das war nur, weil es bei Oma und Opa so langweilig war. Seitdem weiß ich das Langeweile das schlimmste ist und halte mich gut beschäftigt und hasse es wie die Pest, wenn mir Jana oder Lars einreden wollen, ich solle mir auch mal ein bisschen Ruhe gönnen. Ich bin glücklich, weil ich hier inzwischen immer was zu tun habe oder finde und nicht wie an meinem zweiten Abend in der WG allein und etwas depressiv DVD gucken und um elf ins Bett gehen muss.
Gut ist, dass ich eine geniale WG gefunden habe, in der immer jemand for a chat, a glass of wine and a piece of chocolate da ist. Das ist eigentlich das allerwichtigste. Und dann habe ich tatsächlich Unikurse, die unheimlich viel Spaß machen, auch wenn sie für eine Magisterstudentin wie mich ein schier unfassbares Arbeitspensum erfordern. Aber im Endeffekt war es gar nicht so schlimm den gesamten APEC holiday im media lab mit Film schneiden zu verbringen, denn wir hatten einen tollen Nachmittag und waren überrascht how much fun it was to edit your own video.
Ich habe mich inzwischen an den schlechten Kaffee gewöhnt und nach langer Suche und Durchprobieren mehrerer Läden auf dem Campus zwei Cafés gefunden, wo der Moccha mir einigermaßen schmeckt und kriege nächste Woche auf meiner "Donut King"-Bonuskarte bereits meinen zweiten kostenlosen Kaffee. Außerdem habe ich angefangen Bier zu trinken. Es war ein langer Weg dahin und an dieser Stelle gilt es Dirk und John für ihr Bemühen zu danken, mich dazu zu bringen. Aber im Endeffekt bin ich wohl nur bei Bier angekommen, weil das australische Bier eigentlich gar nicht so sehr nach Bier schmeckt. Echtes Mädchenbier eben. Mal schauen, ob ich, wenn ich wiederkomme, mein erstes Sternburg allein runterbekomme.
Mir bleiben nur noch zehn Monate um alles zu machen, was ich so vorhatte. In Sydney. Und im restlichen Australien. Und nach Neuseeland wollte ich ja eigentlich auch noch. Ich sehe es jetzt schon kommen, dass ich nächstes Jahr im Juni alle meine Seminare schwänze und hektisch durch die Stadt laufe, um alle Museen zu sehen, Restaurants auszuprobieren, Läden leerzukaufen und so weiter, was ich vorher nicht geschafft habe.
Donnerstag, 13. September 2007
Bier, Bratwurst und keine Brezeln
Ach, Messen sind doch eine tolle Erfindung. Da kriegt man so schön viele Sachen in die Hand gedrückt. Einfach so. Und wenn man dann auch noch quasi akkreditierte Journalistin (na ja, Mitglied des studentischen media teams) ist, dann kriegt man sogar noch mehr, nämlich kostenlosen Kaffee, an dem ich mir heftig die Zunge verbrannt habe, ein einzigartiges T-Shirt, das ich wohl eher als Nachthemd benutzen werde und ein türkisches Abendessen.
Die Veranstaltungen gestern fand ich jedenfalls schon mal deutlich besser als die etwas misslungene Filmauswahl am Montag. Vorm Seymour Center gab es neben einer VW-Ausstellung Freibier, Bratwurst und eine bayerische Blaskapelle (auch das hat sicher weniger zur Modernisierung des Deutschlandbildes beigetragen hat). Als ich mich dann beim Generalkonsul persönlich beklagt habe, dass es keine Brezeln dazu gab (was die vegetarische Versorgung angeht, könnten sich die Deutschen auf jeden Fall mal eine Scheibe von den Australiern abschneiden, denn beim Willkommensgrillen hier gab es ganz tolle vegetarische Bratlinge), meinte er, das liege daran, dass man in Australien keine Lauge für die Brezeln machen darf und die deshalb sowieo nicht schmecken würden. Na ja, dann ist es aber auch kein Wunder, wenn Kathleen glaubt, dass Brezeln amerikanisch seien. Als Trost hat mir Dr Gruber dann ein T-Shirt besorgt.
Mit seiner Frau habe ich mich nach dem Interview noch ein bisschen über ihren Job unterhalten und sie hat mir mit einer Horrorgeschichte über ein deutsches Mädchen, deren Überführung sie gerade organisieren musste, weil die auf einem Campingplatz in Newcastle einfach so gestorben ist, eine Gänsehaut eingejagt. "Jetzt muss der arme Freund mit der Asche im Gepäck zurückfliegen. Und das Mädchen was Jahrgang 85!" Na toll, das wollte ich eigentlich gar nicht wissen.
Zwischendurch war ich dann noch bei einem Workshop der Deutschen Welle gegangen, bei dem eine Korrespondentin den australischen Studenten ein bisschen was über deutsches Medienrecht erzählt hat und uns verschiedene Aufgabestellungen aus ihrem Alltag gegeben hat.
Außerdem bin ich, während die Computer in der cebit bloggerzone alle blockiert waren und ich weder an meinen Artikeln schreiben, noch beim Interviewvideos schneiden helfen konnte, immer mal wieder an den Ständen vorbeigelaufen, um ein paar show bags mit tollen deutschen Produkten abgreifen zu können, bei der deutschen Weinkönigin (sag mal Nele, warum hast du keinen Wiki-Eintrag? wenn eine Weinkönigin so was haben kann, sollte eine Blütenkönigin dazu doch auch wichtig genug sein) ein bisschen Sekt aus der Pfalz zu probieren und die etwas gelangweilten Kerle am Lufthansastand mit der Frage zu nerven, was sie eigentlich auf einer Messe in Australien zu suchen haben, wo sie doch gar nicht nach Australien fliegen.
Abends gab es dann noch ein Podiumsdiskussion zum Thema "new journalism and media ethics" mit australischen Journalisten, deutschen Korrespondenten (Jürgen Corleis von Springer war mindestens hundert Jahre alt, war zu schwerhörig um die Fragen zu verstehen und ist fast eingeschlafen) und der Institutsvorsitzenden des media and communications department. Geleitet wurde das Ganze von Esther Blank von der Deutschen Welle, über deren Englisch Laetitia meinte. "Oh, Sara, she sounds like you." Dabei wurde dann von Seiten der alten Männer über das Internet geschimpft und wie Blogs jeglichen Qualitätsjournalismus zerstören...
Die vielen Medienstudenten im Publikum haben trotz großer Meinungsverschiedenheiten mit dem Podium tapfer bis zum Ende der Veranstaltung durchgehalten. Denn wir wussten ja, dass es hinterher einen Cocktailempfang gibt und haben uns an kostenlosem Wein und Essen erfreut.
Zum krönenden Abschluss fand im großen Saal das Konzert von "Stereo Total" statt, das mit vollem Haus und einem fröhlich mitgehenden Publikum (das wahrscheinlich zur Hälfte aus Deutschen bestand) bewiesen hat, dass die Veranstalter damit eine gute Wahl getroffen haben. Alle Australier, mit denen ich bislang gesprochen habe, fanden die "quirky music" ziemlich cool und die Show, die die beiden gemacht haben erst Recht.
Die Veranstaltungen gestern fand ich jedenfalls schon mal deutlich besser als die etwas misslungene Filmauswahl am Montag. Vorm Seymour Center gab es neben einer VW-Ausstellung Freibier, Bratwurst und eine bayerische Blaskapelle (auch das hat sicher weniger zur Modernisierung des Deutschlandbildes beigetragen hat). Als ich mich dann beim Generalkonsul persönlich beklagt habe, dass es keine Brezeln dazu gab (was die vegetarische Versorgung angeht, könnten sich die Deutschen auf jeden Fall mal eine Scheibe von den Australiern abschneiden, denn beim Willkommensgrillen hier gab es ganz tolle vegetarische Bratlinge), meinte er, das liege daran, dass man in Australien keine Lauge für die Brezeln machen darf und die deshalb sowieo nicht schmecken würden. Na ja, dann ist es aber auch kein Wunder, wenn Kathleen glaubt, dass Brezeln amerikanisch seien. Als Trost hat mir Dr Gruber dann ein T-Shirt besorgt.
Mit seiner Frau habe ich mich nach dem Interview noch ein bisschen über ihren Job unterhalten und sie hat mir mit einer Horrorgeschichte über ein deutsches Mädchen, deren Überführung sie gerade organisieren musste, weil die auf einem Campingplatz in Newcastle einfach so gestorben ist, eine Gänsehaut eingejagt. "Jetzt muss der arme Freund mit der Asche im Gepäck zurückfliegen. Und das Mädchen was Jahrgang 85!" Na toll, das wollte ich eigentlich gar nicht wissen.
Zwischendurch war ich dann noch bei einem Workshop der Deutschen Welle gegangen, bei dem eine Korrespondentin den australischen Studenten ein bisschen was über deutsches Medienrecht erzählt hat und uns verschiedene Aufgabestellungen aus ihrem Alltag gegeben hat.
Außerdem bin ich, während die Computer in der cebit bloggerzone alle blockiert waren und ich weder an meinen Artikeln schreiben, noch beim Interviewvideos schneiden helfen konnte, immer mal wieder an den Ständen vorbeigelaufen, um ein paar show bags mit tollen deutschen Produkten abgreifen zu können, bei der deutschen Weinkönigin (sag mal Nele, warum hast du keinen Wiki-Eintrag? wenn eine Weinkönigin so was haben kann, sollte eine Blütenkönigin dazu doch auch wichtig genug sein) ein bisschen Sekt aus der Pfalz zu probieren und die etwas gelangweilten Kerle am Lufthansastand mit der Frage zu nerven, was sie eigentlich auf einer Messe in Australien zu suchen haben, wo sie doch gar nicht nach Australien fliegen.
Abends gab es dann noch ein Podiumsdiskussion zum Thema "new journalism and media ethics" mit australischen Journalisten, deutschen Korrespondenten (Jürgen Corleis von Springer war mindestens hundert Jahre alt, war zu schwerhörig um die Fragen zu verstehen und ist fast eingeschlafen) und der Institutsvorsitzenden des media and communications department. Geleitet wurde das Ganze von Esther Blank von der Deutschen Welle, über deren Englisch Laetitia meinte. "Oh, Sara, she sounds like you." Dabei wurde dann von Seiten der alten Männer über das Internet geschimpft und wie Blogs jeglichen Qualitätsjournalismus zerstören...
Die vielen Medienstudenten im Publikum haben trotz großer Meinungsverschiedenheiten mit dem Podium tapfer bis zum Ende der Veranstaltung durchgehalten. Denn wir wussten ja, dass es hinterher einen Cocktailempfang gibt und haben uns an kostenlosem Wein und Essen erfreut.
Zum krönenden Abschluss fand im großen Saal das Konzert von "Stereo Total" statt, das mit vollem Haus und einem fröhlich mitgehenden Publikum (das wahrscheinlich zur Hälfte aus Deutschen bestand) bewiesen hat, dass die Veranstalter damit eine gute Wahl getroffen haben. Alle Australier, mit denen ich bislang gesprochen habe, fanden die "quirky music" ziemlich cool und die Show, die die beiden gemacht haben erst Recht.
Dienstag, 11. September 2007
"After all, Germans know how to have fun!"
Vielen lieben Dank Herr Generalkonsul für dieses Zitat. Das ist doch mal was. Und ein guter Grund ein 40tägises Kulturfestival zu veranstalten, nur um den Australiern das klar zumachen. Vielleicht hätten die einfach alle zu unserer Party kommen können und mir beim Feiern zugucken und das hätte der Bundesregierung eine Menge Geld gespart und es hätte sich gestern mit Murnaus Faust quälen müssen.
Aber gut, ich will mich nicht beschweren. Denn auch wenn 20er Jahre expressionistischer deutscher Stummfilm nicht so mein Ding ist (auch nach, oder vielleicht erst Recht nicht nach, 60 Filmen der Magical History Tour im Arsenal) und wahrscheinlich auch nicht gerade die favorisierte Abendgestaltung aller anderen Anwesenden und sicher nicht die beste Idee, um das Deutschlandbild hier zu modernisieren, war der Abend nicht vollkommen furchtbar.
Erstmal durfte ich den Generalkonsul Herrn Dr. Gruber im Innenhof der Hauptgebäudes der Uni interviewen, und das in zwei Sprachen, also bilingual und in Farbe, also mit Videoaufzeichnung. Toll! Er hat mit vielen Worten wenig gesagt und das auch in zwei Sprachen, einmal mit süddeutschem Dialekt und einmal mit deutschem Akzent. Dann durfte ich ihm ein Blatt Papier leihen, da er keins hatte, das seine Frau, die die gleichen Stiefel hat wie ich (die schwarzen spitzen von S. Oliver, falls es jemanden interessiert), mit der Aufschrift VIP an ihr Auto geklebt hat, weil die Parksituation auf dem Campus ja "so schlecht" ist (das höre ich dauernd und denke mir, kommt du einfach mit dem Fahrrad!).
Ungeplanterweise durfte ich danach noch eine weitere Dame interviewen, deren Position mir immer noch nicht ganz klar ist (Executiv Manager for International and Development at the Faculties of Health, aha). Sie hat mit den gleichen Worten nix gesagt wie ihr Vorgänger, aber sie fand meine Ohrringe schön.
Weil es sich danach schon nicht mehr so richtig gelohnt hat, noch im Pub was essen zu gehen, bevor Faust anfing, bin ich dann einfach zur Eröffnungsveranstaltung von "GerMANY FACES Australia" in der Great Hall geblieben und habe mich bei Sekt, Riesengarnelen, anderen Kleinigkeiten und einer schlechten Ansprache der Kaiserlauterner Weinkönigin nach dem Sinn und Zweck dieses Festivals gefragt (und das obwohl ich diese Frage in drei Interviews schon gestellt hatte), neben der Tatsache, dass Michael und ich uns auf Kosten der deutschen Bundesregierung und der deutschen Firmen fröhlich betrinken, mit Meeresfrüchten vollstopfen und Hochkultur berieseln lassen konnten..
Morgen gibt es dann kostenloses "Stereo Total" Konzert, mir persönlich wäre es ja lieber gewesen, das Konsulat hätte "Wir sind Helden" oder "Kettcar" für einen Auftritt gewinnen können, aber eine tolle Sache ist es trotzdem.
Aber gut, ich will mich nicht beschweren. Denn auch wenn 20er Jahre expressionistischer deutscher Stummfilm nicht so mein Ding ist (auch nach, oder vielleicht erst Recht nicht nach, 60 Filmen der Magical History Tour im Arsenal) und wahrscheinlich auch nicht gerade die favorisierte Abendgestaltung aller anderen Anwesenden und sicher nicht die beste Idee, um das Deutschlandbild hier zu modernisieren, war der Abend nicht vollkommen furchtbar.
Erstmal durfte ich den Generalkonsul Herrn Dr. Gruber im Innenhof der Hauptgebäudes der Uni interviewen, und das in zwei Sprachen, also bilingual und in Farbe, also mit Videoaufzeichnung. Toll! Er hat mit vielen Worten wenig gesagt und das auch in zwei Sprachen, einmal mit süddeutschem Dialekt und einmal mit deutschem Akzent. Dann durfte ich ihm ein Blatt Papier leihen, da er keins hatte, das seine Frau, die die gleichen Stiefel hat wie ich (die schwarzen spitzen von S. Oliver, falls es jemanden interessiert), mit der Aufschrift VIP an ihr Auto geklebt hat, weil die Parksituation auf dem Campus ja "so schlecht" ist (das höre ich dauernd und denke mir, kommt du einfach mit dem Fahrrad!).
Ungeplanterweise durfte ich danach noch eine weitere Dame interviewen, deren Position mir immer noch nicht ganz klar ist (Executiv Manager for International and Development at the Faculties of Health, aha). Sie hat mit den gleichen Worten nix gesagt wie ihr Vorgänger, aber sie fand meine Ohrringe schön.
Weil es sich danach schon nicht mehr so richtig gelohnt hat, noch im Pub was essen zu gehen, bevor Faust anfing, bin ich dann einfach zur Eröffnungsveranstaltung von "GerMANY FACES Australia" in der Great Hall geblieben und habe mich bei Sekt, Riesengarnelen, anderen Kleinigkeiten und einer schlechten Ansprache der Kaiserlauterner Weinkönigin nach dem Sinn und Zweck dieses Festivals gefragt (und das obwohl ich diese Frage in drei Interviews schon gestellt hatte), neben der Tatsache, dass Michael und ich uns auf Kosten der deutschen Bundesregierung und der deutschen Firmen fröhlich betrinken, mit Meeresfrüchten vollstopfen und Hochkultur berieseln lassen konnten..
Morgen gibt es dann kostenloses "Stereo Total" Konzert, mir persönlich wäre es ja lieber gewesen, das Konsulat hätte "Wir sind Helden" oder "Kettcar" für einen Auftritt gewinnen können, aber eine tolle Sache ist es trotzdem.
Montag, 10. September 2007
Rugby gucken
Ok, ich kenne mich mit Sport bekanntermaßen wirklich nicht aus. Gar nicht. Ein American Football match in Washington, in dessen vier Stunden ich vor Langeweile fast von meinem teuren Platz gefallen bin, und das Spiel um Platz 3 auf der Fanmeile letzten Sommer, bei dem ich die meiste Zeit damit verbracht hatte erfolglos nach einem Klo zu suchen, machen eigentlich auch schon meine gesamte Sportguckerfahrung aus. Und das stört mich auch nicht weiter und ich habe bislang keinen Gedanken daran verschwendet, das zu ändern. Zumal ich diese komischen Ballsportarten hier sowieso nicht verstehe.
Aber als ich am Samstagabend richtig früh von der Arbeit kam, weil mich meine Chefin quasi aus der Tür geschoben hat, bevor ich fertig gemobbt hatte (scheinbar hatte sie ein sehr wichtiges Date..oder sie wollte auch das Spiel gucken!), und Kathleen und Corin es sich gerade auf dem Sofa gemütlich gemacht hatten, um das Eröffnungspiel der Rugby Weltmeisterschaft zu gucken, wollte ich auch nicht gleich in meinem Zimmer verschwinden.
Obwohl ich noch nicht mal wusste, dass dazu gerade eine Weltmeisterschaft stattfindet. Also musste ich erstmal ein paar doofe Fragen stellen, um zu wissen, wie lange das Spiel geht (80 Minuten, das hat mich sehr beruhigt, da ich befürchtet hatte, es könnte so endlos sein wie Football), was das Ziel des Spiels ist und in welchen Ländern außer England und dem restlichen Commonwealth es überhaupt gespielt wird. Dabei wurde ich zu meinem Erstaunen von Corin informiert, dass sogar Deutschland ein Team hat, das aber zu schlecht war, um sich für den World Cup zu qualifizieren. Aha.
Als die Mannschaften dann ins Stadion in Lyon (boah, das macht mich echt wahnsinnig that English speakers don't even bother to pronounce French names properly, aber die Franzosen sind ja ganz genau so!) einliefen, fiel mir dann auf, dass mir die australische Nationalhymne bis zu dem Zeitpunkt völlig unbekannt gewesen ist. Leider haben Kathleen und Corin sich trotz ihrer musikalischen Begabung geweigert, sie lauthals für mich mitzusingen und die Interpretation der Sportler ist ja nicht unbedingt das beste für einen guten Eindruck.
Das Spiel war, wie ich es erwartet hatte, ziemlich unübersichtlich: Lauter große breite Männer in grüngelben Trikots und mit hässlichen Mützchen auf haben sich gegen etwas kleinere und weniger breite Männer in rotweißen Trikots (Japaner) gestemmt und auf dem Bildschirm wurde angegeben, welches Team mehr wiegt: Die Wallabies waren ganze 60kg schwerer als die Japaner. Wer im Endeffekt gewonnen hat, kann ich leider nicht sagen, weil ich nach der ersten Halbzeit ins Bett gegangen bin, aber ich nehme mal an, dass es die Australier waren.
Aber als ich am Samstagabend richtig früh von der Arbeit kam, weil mich meine Chefin quasi aus der Tür geschoben hat, bevor ich fertig gemobbt hatte (scheinbar hatte sie ein sehr wichtiges Date..oder sie wollte auch das Spiel gucken!), und Kathleen und Corin es sich gerade auf dem Sofa gemütlich gemacht hatten, um das Eröffnungspiel der Rugby Weltmeisterschaft zu gucken, wollte ich auch nicht gleich in meinem Zimmer verschwinden.
Obwohl ich noch nicht mal wusste, dass dazu gerade eine Weltmeisterschaft stattfindet. Also musste ich erstmal ein paar doofe Fragen stellen, um zu wissen, wie lange das Spiel geht (80 Minuten, das hat mich sehr beruhigt, da ich befürchtet hatte, es könnte so endlos sein wie Football), was das Ziel des Spiels ist und in welchen Ländern außer England und dem restlichen Commonwealth es überhaupt gespielt wird. Dabei wurde ich zu meinem Erstaunen von Corin informiert, dass sogar Deutschland ein Team hat, das aber zu schlecht war, um sich für den World Cup zu qualifizieren. Aha.
Als die Mannschaften dann ins Stadion in Lyon (boah, das macht mich echt wahnsinnig that English speakers don't even bother to pronounce French names properly, aber die Franzosen sind ja ganz genau so!) einliefen, fiel mir dann auf, dass mir die australische Nationalhymne bis zu dem Zeitpunkt völlig unbekannt gewesen ist. Leider haben Kathleen und Corin sich trotz ihrer musikalischen Begabung geweigert, sie lauthals für mich mitzusingen und die Interpretation der Sportler ist ja nicht unbedingt das beste für einen guten Eindruck.
Das Spiel war, wie ich es erwartet hatte, ziemlich unübersichtlich: Lauter große breite Männer in grüngelben Trikots und mit hässlichen Mützchen auf haben sich gegen etwas kleinere und weniger breite Männer in rotweißen Trikots (Japaner) gestemmt und auf dem Bildschirm wurde angegeben, welches Team mehr wiegt: Die Wallabies waren ganze 60kg schwerer als die Japaner. Wer im Endeffekt gewonnen hat, kann ich leider nicht sagen, weil ich nach der ersten Halbzeit ins Bett gegangen bin, aber ich nehme mal an, dass es die Australier waren.
Sonntag, 9. September 2007
Random Notes, numero otto
Eine Sache, die nur entfernt was mit Sydney zu tun hat, aber mal gesagt werden muss. Ich finde es beruhigend und toll zu wissen, dass ich zwar am anderen Ende der Welt sein kann, aber Lars trotzdem dazu gebracht werden kann, an seinem 30. mit seiner alten Zahnbürste den Fußweg zu fegen. Super Sache. Danke Jana, danke Monique.
Die Frage der Woche: Why is there no H&M in Australia?
Corin: "They are not let in. There are some kind of restrictions."
Kathleen: "I don't care. The stuff there doesn't fit anyway."
Lisa: "They have great assesories."
Michael: "But they are all around Asia."
Ich denke, dass es vielleicht so ist wie bei Starbucks und Hamburg. Manche Dinge brauchen eben länger als andere. Und so lange gehe ich halt in den kleinen Botiquen in Newtown shoppen. Könnte schlimmer sein.
"Il continente nel culo del mondo!" (mein italienischer Oberchef über Australien)
Tooheys extra dry schmeckt ganz okay.
Wenn ich meine Frauenzeitschriften (die Lars mir in FRA am Flughafen gekauft hat und an denen ich immernoch lese) in der Küche auf dem Tisch liegen lasse, nehmen Lisa und Kathleen sie, wenn ich nicht da bin und lesen sich gegenseitig was vor in einer Sprache, die sie für deutsch halten und lachen sich schrott...
Der Vogel auf dem Foto letzte Woche ist ein Ibis. Eine Menge davon "wohnen" auf der Wiese vorm Hauptgebäude auf dem Campus. Und sie sind furchtbar hässlich.
Hier war letzte Woche Vatertag.
"Oh, don't worry. They are Australian kids. They don't know what a good coffee is anyway!" (meine italienisch-kolumbianische Chefin-Mama, nachdem sie sich mit dem Cappuchino echt keine Mühe gegeben hat)
Hier kriegt man in jedem Café und Restaurant problemlos eine Flasche gekühltes Leitungswasser, wenn man es bestellt (sogar bei uns im Eisladen!). Vielleicht sollten alle Kellnerinnen, die auf der Simon-Dach-Straße arbeiten, hier mal einen Monat Praktikum machen.
Jetstar ist die australische Version von easyjet.
Die Frage der Woche: Why is there no H&M in Australia?
Corin: "They are not let in. There are some kind of restrictions."
Kathleen: "I don't care. The stuff there doesn't fit anyway."
Lisa: "They have great assesories."
Michael: "But they are all around Asia."
Ich denke, dass es vielleicht so ist wie bei Starbucks und Hamburg. Manche Dinge brauchen eben länger als andere. Und so lange gehe ich halt in den kleinen Botiquen in Newtown shoppen. Könnte schlimmer sein.
"Il continente nel culo del mondo!" (mein italienischer Oberchef über Australien)
Tooheys extra dry schmeckt ganz okay.
Wenn ich meine Frauenzeitschriften (die Lars mir in FRA am Flughafen gekauft hat und an denen ich immernoch lese) in der Küche auf dem Tisch liegen lasse, nehmen Lisa und Kathleen sie, wenn ich nicht da bin und lesen sich gegenseitig was vor in einer Sprache, die sie für deutsch halten und lachen sich schrott...
Der Vogel auf dem Foto letzte Woche ist ein Ibis. Eine Menge davon "wohnen" auf der Wiese vorm Hauptgebäude auf dem Campus. Und sie sind furchtbar hässlich.
Hier war letzte Woche Vatertag.
"Oh, don't worry. They are Australian kids. They don't know what a good coffee is anyway!" (meine italienisch-kolumbianische Chefin-Mama, nachdem sie sich mit dem Cappuchino echt keine Mühe gegeben hat)
Hier kriegt man in jedem Café und Restaurant problemlos eine Flasche gekühltes Leitungswasser, wenn man es bestellt (sogar bei uns im Eisladen!). Vielleicht sollten alle Kellnerinnen, die auf der Simon-Dach-Straße arbeiten, hier mal einen Monat Praktikum machen.
Jetstar ist die australische Version von easyjet.
Samstag, 8. September 2007
Gig im Pub
Endlich habe ich es gestern Abend geschafft Kathleen und John ihrem Auftritt in Luke's Bar in Balmain anzugucken und natürlich vor allem zuzuhören.
Und da Veronica und ich den gestrigen Tag vollständig im media lab verbracht haben, um unser newspiece zu schneiden, was erstaunlich viel Spaß gemacht hat und uns zu einem sehr zufriedenstellenden Ergebnis gebracht hat, konnte ich den Gig sogar entspannt genießen.
Da Markus und Michael auch gleich mitgekommen sind, haben wir auf der Fahrt dahin schon rumgealbert, Kathleen und John könnten ja einfach sagen, dass sie in Deutschland und Europa bereits eine ganz große Nummer seien und eigentlich nur in Australien noch nicht so bekannt seien, aber gleich mal einen Teil ihrer großen deutschen Fangemeinde mitgebracht hätten. Luke reagierte bei unserer Ankuft auch gleich mit: "Oh, I see it's German night!". Und als es um die Frage ging, wer zurückfährt und Kathleen meinte "Well, we have a car-load of Germans to bring home." und Luke vorschlug, einer von uns könne doch fahren, war Kathleen der Überzeugung "Oh no, they can't do that. They drive on the wrong side of the road!".
Der Auftritt war echt toll und ich war mal wieder ganz neidisch, weil ich auch gern singen könnte. Muss ja noch nicht mal so gut sein wie Kathleen, aber wenigstens ein bisschen. Um mich zu trösten, meinte Kathleen, ich könne doch singen, zumindest mit etwas Training ließe sich da was machen. Allerdings hat sie letzte Woche selbst gesagt, das klinge ganz furchtbar, als ich ihr Marthas und meine Interpretation von "Heute mag es regnen" vom letzten Sommer vorgespielt habe.
Schade fand ich, dass außer Markus, Michael, Luke, einem betrunkenen Bargast und mir eigentlich keiner zugehört hat und ich die einzige war, die nach jedem Lied geklatscht hat. Das würde mich ja echt wahnsinnig machen, wenn ich wochenlang geprobt hätte und mir dann keiner Beachtung schenkt. Aber die beiden meinten, sie seien das gewöhnt.
Und da Veronica und ich den gestrigen Tag vollständig im media lab verbracht haben, um unser newspiece zu schneiden, was erstaunlich viel Spaß gemacht hat und uns zu einem sehr zufriedenstellenden Ergebnis gebracht hat, konnte ich den Gig sogar entspannt genießen.
Da Markus und Michael auch gleich mitgekommen sind, haben wir auf der Fahrt dahin schon rumgealbert, Kathleen und John könnten ja einfach sagen, dass sie in Deutschland und Europa bereits eine ganz große Nummer seien und eigentlich nur in Australien noch nicht so bekannt seien, aber gleich mal einen Teil ihrer großen deutschen Fangemeinde mitgebracht hätten. Luke reagierte bei unserer Ankuft auch gleich mit: "Oh, I see it's German night!". Und als es um die Frage ging, wer zurückfährt und Kathleen meinte "Well, we have a car-load of Germans to bring home." und Luke vorschlug, einer von uns könne doch fahren, war Kathleen der Überzeugung "Oh no, they can't do that. They drive on the wrong side of the road!".
Der Auftritt war echt toll und ich war mal wieder ganz neidisch, weil ich auch gern singen könnte. Muss ja noch nicht mal so gut sein wie Kathleen, aber wenigstens ein bisschen. Um mich zu trösten, meinte Kathleen, ich könne doch singen, zumindest mit etwas Training ließe sich da was machen. Allerdings hat sie letzte Woche selbst gesagt, das klinge ganz furchtbar, als ich ihr Marthas und meine Interpretation von "Heute mag es regnen" vom letzten Sommer vorgespielt habe.
Schade fand ich, dass außer Markus, Michael, Luke, einem betrunkenen Bargast und mir eigentlich keiner zugehört hat und ich die einzige war, die nach jedem Lied geklatscht hat. Das würde mich ja echt wahnsinnig machen, wenn ich wochenlang geprobt hätte und mir dann keiner Beachtung schenkt. Aber die beiden meinten, sie seien das gewöhnt.
Freitag, 7. September 2007
Taxi, Taxi
Nachdem ich gestern erfolgreich meine beiden Interviews zuende transkribiert, die ersten 450 Wörter für mein 1200 Wörter news feature geschrieben, für mein zweitägiges Praktikum im media team der GerMANY Innovations einen kurzen Artikel zu meinem Interview mit dem Leiter des hiesigen Goethe-Instituts verfasst haben und wir bereits am Mittwoch die letzte Sequenz für unser news piece hatten, fand ich es absolut berechtigt mich gestern mit einem netten Abend "out in the Cross" zu belohnen. Wie der Rest der vier Millionen Einwohner dieser Stadt auch.
Denn aufgrund des public holidays heute (damit niemand auf die Idee kommt, gegen Bush zu demonstrieren, weil alle verkatert im Bett liegen, wahrscheinlich), an dem außer der Studenten, die nächste Woche ihr assessment abgeben müssen (und wenn man den Betrieb auf dem Campus heute angeguckt hat, sind das eine ganze Menge) niemand arbeiten muss, hatten alle Lust mal wieder auszugehen.
Kathleen und ich wollten zu einer music jam session in der melt bar in Kings Cross, wo Freunde von ihr gestern gearbeitet haben. Da es bis 10.30pm kostenloser Eintritt sein sollte, wir es aber erst um zehn Uhr geschafft, haben endlich loszukommen, sind wir vorm Haus dann sofort in ein Taxi gesprungen. Ich bin hier echt bis jetzt schon so viel Taxi gefahren wie in meinem ganzen Leben vorher nicht. Als mich jemand gefragt hat, ob Taxis in Berlin billiger oder teurer sind, konnte ich das leider nicht beantworten, da ich in drei Jahren dort nur einmal eins nehmen musste, nachdem ich bis morgens um zwei im Haus der Kulturen der Welt gearbeitet habe und im Dunkeln nicht durch den Tiergarten laufen wollte. Aber da haben wir dem Fahrer einfach gesagt, wir hätten nur fünf Euro und er solle uns dafür einfach bis zur Friedrichstraße fahren.
Wie auch immer, leider war der kostenlose Eintritt nur bis zehn Uhr, sodass wir eigentlich auch die Bahn hätten nehmen und uns das Geld fürs Taxi hätten sparen können, aber dafür war es dann zu spät.
Also haben wir zehn Dollar ausgegeben und ein Freigetränk (ein Glas Sekt, juhu) bekommen und losgetanzt. Später musste ich schockiert feststellen, dass sie keine Cider im Angebot hatten und war kurz davor aus Protest nichts zu trinken, denn eine Bar ohne Strongbow ist mir hier bislang noch nicht untergekommen, als Kathleen mir netterweise ein Corona spendiert hat.
Richtig problematisch wurde es dann aber erst auf dem Heimweg. Als wir die Bar um kurz nach zwei verließen, um nach Hause zu fahren, kamen gleichzeitig geschätzte vier Millionen weitere Sydneysider auf die gleiche Idee und die Taxifahrer (und es gibt hier echt eine MENGE Taxis) leider überhaupt nicht mehr hinterher kamen.
Kathleen und ich sind also mit unseren schönen roten Stiefeln, die beide nicht für große Fußmärsche im Regen geeignet sind die William Street langgelaufen, auf der Suche nach der besten Position, ein Taxi abzufangen bevor es einer der anderen vier Millionen macht und mussten nach einer Viertelstunde frustriert feststellen, dass dieser Ort nicht existierte und dass es auch wenig Sinn machte, immer weiter in die City reinzulaufen, die großräumig abgesperrt ist, da Mr Bush im Intercontinental an der Macquarie Street residiert. Ich war müde, hungrig, meine Füße taten weh und ich wünschte mir die M1, die mich rund um die Uhr zuverlässig und so gut wie kostenlos von Mitte bis Schönhauser, Ecke Bornholmer bringt. Da das Weiterlaufen sinnlos war, haben wir an einer Ecke mit einem convenience store (so was wie ein Späti, aber ohne Bier....), in dem eine popelige Tüte Malteser 4,95$ kosten sollte (die spinnen ja) eine gefühlte Ewigkeit auf unser Glück gehofft und nebenbei mit dem völlig überforderten Taxiservice telefoniert, um uns einfach eins zu bestellen. Hätte ja klappen können...
Irgendwann kamen wir auf die Idee arbeitsteilig vorzugehen: Kathleen auf einer Straßenseite und ich auf der anderen. Und siehe da, kaum war Kathleen auf der eigentlich falschen Straßenseite angekommen hielt ein Taxi und wir durften uns vom weirdest cab driver on earth nach Hause fahren lassen. Er war circa 200 Jahre alt, wusste nicht, dass heute APEC holiday ist ("no one told me about it!"), hielt eine winzige Sackgasse für die Crown Street, hatte einen nicht identifizierbaren und nicht sonderlich verständlichen Akzent, brabbelte von Krieg, Bomben und Terrorismus und konnte nicht sonderlich gut fahren. "I think, he was blind!", meinte Kathleen. "It was quite scary.", fand ich. Ich werde nie ein großer Fan des Taxifahrens werden.
Denn aufgrund des public holidays heute (damit niemand auf die Idee kommt, gegen Bush zu demonstrieren, weil alle verkatert im Bett liegen, wahrscheinlich), an dem außer der Studenten, die nächste Woche ihr assessment abgeben müssen (und wenn man den Betrieb auf dem Campus heute angeguckt hat, sind das eine ganze Menge) niemand arbeiten muss, hatten alle Lust mal wieder auszugehen.
Kathleen und ich wollten zu einer music jam session in der melt bar in Kings Cross, wo Freunde von ihr gestern gearbeitet haben. Da es bis 10.30pm kostenloser Eintritt sein sollte, wir es aber erst um zehn Uhr geschafft, haben endlich loszukommen, sind wir vorm Haus dann sofort in ein Taxi gesprungen. Ich bin hier echt bis jetzt schon so viel Taxi gefahren wie in meinem ganzen Leben vorher nicht. Als mich jemand gefragt hat, ob Taxis in Berlin billiger oder teurer sind, konnte ich das leider nicht beantworten, da ich in drei Jahren dort nur einmal eins nehmen musste, nachdem ich bis morgens um zwei im Haus der Kulturen der Welt gearbeitet habe und im Dunkeln nicht durch den Tiergarten laufen wollte. Aber da haben wir dem Fahrer einfach gesagt, wir hätten nur fünf Euro und er solle uns dafür einfach bis zur Friedrichstraße fahren.
Wie auch immer, leider war der kostenlose Eintritt nur bis zehn Uhr, sodass wir eigentlich auch die Bahn hätten nehmen und uns das Geld fürs Taxi hätten sparen können, aber dafür war es dann zu spät.
Also haben wir zehn Dollar ausgegeben und ein Freigetränk (ein Glas Sekt, juhu) bekommen und losgetanzt. Später musste ich schockiert feststellen, dass sie keine Cider im Angebot hatten und war kurz davor aus Protest nichts zu trinken, denn eine Bar ohne Strongbow ist mir hier bislang noch nicht untergekommen, als Kathleen mir netterweise ein Corona spendiert hat.
Richtig problematisch wurde es dann aber erst auf dem Heimweg. Als wir die Bar um kurz nach zwei verließen, um nach Hause zu fahren, kamen gleichzeitig geschätzte vier Millionen weitere Sydneysider auf die gleiche Idee und die Taxifahrer (und es gibt hier echt eine MENGE Taxis) leider überhaupt nicht mehr hinterher kamen.
Kathleen und ich sind also mit unseren schönen roten Stiefeln, die beide nicht für große Fußmärsche im Regen geeignet sind die William Street langgelaufen, auf der Suche nach der besten Position, ein Taxi abzufangen bevor es einer der anderen vier Millionen macht und mussten nach einer Viertelstunde frustriert feststellen, dass dieser Ort nicht existierte und dass es auch wenig Sinn machte, immer weiter in die City reinzulaufen, die großräumig abgesperrt ist, da Mr Bush im Intercontinental an der Macquarie Street residiert. Ich war müde, hungrig, meine Füße taten weh und ich wünschte mir die M1, die mich rund um die Uhr zuverlässig und so gut wie kostenlos von Mitte bis Schönhauser, Ecke Bornholmer bringt. Da das Weiterlaufen sinnlos war, haben wir an einer Ecke mit einem convenience store (so was wie ein Späti, aber ohne Bier....), in dem eine popelige Tüte Malteser 4,95$ kosten sollte (die spinnen ja) eine gefühlte Ewigkeit auf unser Glück gehofft und nebenbei mit dem völlig überforderten Taxiservice telefoniert, um uns einfach eins zu bestellen. Hätte ja klappen können...
Irgendwann kamen wir auf die Idee arbeitsteilig vorzugehen: Kathleen auf einer Straßenseite und ich auf der anderen. Und siehe da, kaum war Kathleen auf der eigentlich falschen Straßenseite angekommen hielt ein Taxi und wir durften uns vom weirdest cab driver on earth nach Hause fahren lassen. Er war circa 200 Jahre alt, wusste nicht, dass heute APEC holiday ist ("no one told me about it!"), hielt eine winzige Sackgasse für die Crown Street, hatte einen nicht identifizierbaren und nicht sonderlich verständlichen Akzent, brabbelte von Krieg, Bomben und Terrorismus und konnte nicht sonderlich gut fahren. "I think, he was blind!", meinte Kathleen. "It was quite scary.", fand ich. Ich werde nie ein großer Fan des Taxifahrens werden.
Mittwoch, 5. September 2007
"There's something about men in uniforms"
Endlich haben wir das lang ersehnte Interview mit jemandem von der ADF für unser video news piece bekommen. Nachdem ich schon wochenlang mehreren lieutanents, officers und was weiß ich für Dienstgräden auf die Anrufbeantworter gequatscht hatte, haben wir endlich den zuständigen PR-Menschen gefunden und haben unseren Montagvormittag im allgemeinen recruiting centre für ganz New South Wales in Parramatta verbracht. Dass ich dafür um kurz vor acht aufstehen musste, um mit der Bahn eine halbe Stunde aus der Stadt rauszufahren, fand ich natürlich nicht so toll, wurde aber mit kostenlosem Kaffee (oder, wie mein Chef meinte, vom Steuerzahler finanziert), Frühstückssnacks, perfektem footage für unseren Dreh und dem schicksten captain der gesamten Australian Navy entschädigt.
Das recruiting centre muss einen Team guter Innenarchitekten gehabt haben, denn es sah alles furchtbar schick, modern und gar nicht nach Militär aus. Der PR-Mann war unglaublich nett und hätte alles für uns getan, und das, obwohl wir bloß für ein 80sekündiges newspiece gedreht haben, dass außer unserer Tutorin eh niemand zu sehen bekommt und hat uns fürs Interview einen 23jährigen Captain in Uniform gestellt, bei dessen Anblick Veronica und ich erstmal so dahin geschmolzen sind, dass wir kaum noch wussten, wo die Kamera anging. Jedes Mal, wenn er den Raum verlassen hat, haben wir wie Neuntklässlerinnen hysterisch gekichert, weil wir ihn so toll fanden und weil er unserer Meinung nach exakt aussah wie Prince Harry.
Er war mindestens genauso nervös beim Interview wie wir und wusste erst, als ich ihm eine Frage in die richtige Richtung gestellt habe wieder, was er eigentlich sagen wollte/sollte/musste (that the gap year in the ADF is a great oppurtunity for all high school graduates), hat dann aber trotzdem ein paar sehr gut brauchbare Sätze von sich gegeben, sodass unsere Sorge, zu wenig Material zu haben nun hinfällig ist und wir unseren APEC holiday am Freitag zum Schneiden verwenden können.
Sehr deutlich wurde mir bei unserem Besuch dort nochmal, was ich eh schon vermutet habe, nämlich dass die army* in desperate need ist und jeden Mann braucht, wenn sie schon zwei dahergelaufene Medienstudentinnen für ein lausige piece of assessment mit Kaffee, Süßigkeiten, Prospekten, Visitenkarten und gutaussehenden Jungsoldaten überhäufen. Und dazu muss ich sagen, dass ich mich das bei einer Armee (navy, army, airfore), die George Bush (der gestern um 8.30 pm Ortszeit mit einer Gefolgschaft von mehreren Hunderten, inklusive seiner Krankenschwester, und einem Krankenwagen mit seinem eigenen Blut, hier ankam und wegen dem alle wichtigen Straßen gesperrt waren und die ganze Stadt in Chaos versetzt wurde) und der US Army blind in jeden Krieg folgt, auch wenig wundert.
*nein, das ist das falsche Wort und für dessen Gebrauch wurde ich am Montagmorgen innerhalb von drei Stunden mindestens fünf Mal korrigiert, denn es heißt entweder "navy, army, air force" ("because the navy was here first!") oder halt ganz korrekt Australian Defence Force.
Das recruiting centre muss einen Team guter Innenarchitekten gehabt haben, denn es sah alles furchtbar schick, modern und gar nicht nach Militär aus. Der PR-Mann war unglaublich nett und hätte alles für uns getan, und das, obwohl wir bloß für ein 80sekündiges newspiece gedreht haben, dass außer unserer Tutorin eh niemand zu sehen bekommt und hat uns fürs Interview einen 23jährigen Captain in Uniform gestellt, bei dessen Anblick Veronica und ich erstmal so dahin geschmolzen sind, dass wir kaum noch wussten, wo die Kamera anging. Jedes Mal, wenn er den Raum verlassen hat, haben wir wie Neuntklässlerinnen hysterisch gekichert, weil wir ihn so toll fanden und weil er unserer Meinung nach exakt aussah wie Prince Harry.
Er war mindestens genauso nervös beim Interview wie wir und wusste erst, als ich ihm eine Frage in die richtige Richtung gestellt habe wieder, was er eigentlich sagen wollte/sollte/musste (that the gap year in the ADF is a great oppurtunity for all high school graduates), hat dann aber trotzdem ein paar sehr gut brauchbare Sätze von sich gegeben, sodass unsere Sorge, zu wenig Material zu haben nun hinfällig ist und wir unseren APEC holiday am Freitag zum Schneiden verwenden können.
Sehr deutlich wurde mir bei unserem Besuch dort nochmal, was ich eh schon vermutet habe, nämlich dass die army* in desperate need ist und jeden Mann braucht, wenn sie schon zwei dahergelaufene Medienstudentinnen für ein lausige piece of assessment mit Kaffee, Süßigkeiten, Prospekten, Visitenkarten und gutaussehenden Jungsoldaten überhäufen. Und dazu muss ich sagen, dass ich mich das bei einer Armee (navy, army, airfore), die George Bush (der gestern um 8.30 pm Ortszeit mit einer Gefolgschaft von mehreren Hunderten, inklusive seiner Krankenschwester, und einem Krankenwagen mit seinem eigenen Blut, hier ankam und wegen dem alle wichtigen Straßen gesperrt waren und die ganze Stadt in Chaos versetzt wurde) und der US Army blind in jeden Krieg folgt, auch wenig wundert.
*nein, das ist das falsche Wort und für dessen Gebrauch wurde ich am Montagmorgen innerhalb von drei Stunden mindestens fünf Mal korrigiert, denn es heißt entweder "navy, army, air force" ("because the navy was here first!") oder halt ganz korrekt Australian Defence Force.
Dienstag, 4. September 2007
Party Pics
Da ihr alle so fotogeil seid, gibt es jetzt mal a shitload of pictures für euch, damit ich die nächsten Wochen nicht angebettelt werde, dass ich doch gefälligst Fotos draufstelle...
Angespanntes Warten auf die ersten Gäste, die nicht Familie oder aus Canberra angereist sind.
Die arme Laetitia, die nachts meinen Alkoholatem aushalten musste.
Sally, die ganz tolle T-Shirts entwirft.
Das Geburtstagskind und ihr Freund.
Dancing in the living room.
Alex, der mir eine schöne Flasche Sekt mitgebracht hat, die ich alleine ausgetrunken habe.
George, der mir den Job in der Gelateria verschafft und ein paar Reisetipps gegeben hat.
Meine Sonnenbrille steht John auch ganz gut.
Lisa mit Peitsche, die am Sonntagabend bei der post-party-party noch gut zum Einsatz kam.
Nymphs unter sich.
Lisa mit ihrem Date.
Tess und ich.
Nerdy Lounge...
Bathroom decoration, very nymphy.
Kathleen und ich..
Die allseits beliebte Dr Beverly Crusher.
Ich kenne den Mann zwar nicht, aber er trägt meinen Hut.
Nyphomaniac incidents.
Corin, der beste Pancakemaker der Welt.
Quite a revealing costume, isn't it?
"Moskus, Moskau, werft die Gläser and die Wand" und haltet Sara fest, damit sie nicht umfällt.
Meine altbekannte Tanzhaltung... Der arme Mann, den ich fast mit umreiße, wurde von Kathleen und mir auch schon missbraucht, um meine Matratze von Darlinghurst nach Alexandria zu transportieren.
Towards the end, schon ohne Kostümierung.
Da ging dann auch nur noch Wasser.
Pfand gibt es dafür leider nur in South Australia!
Angespanntes Warten auf die ersten Gäste, die nicht Familie oder aus Canberra angereist sind.
Die arme Laetitia, die nachts meinen Alkoholatem aushalten musste.
Sally, die ganz tolle T-Shirts entwirft.
Das Geburtstagskind und ihr Freund.
Dancing in the living room.
Alex, der mir eine schöne Flasche Sekt mitgebracht hat, die ich alleine ausgetrunken habe.
George, der mir den Job in der Gelateria verschafft und ein paar Reisetipps gegeben hat.
Meine Sonnenbrille steht John auch ganz gut.
Lisa mit Peitsche, die am Sonntagabend bei der post-party-party noch gut zum Einsatz kam.
Nymphs unter sich.
Lisa mit ihrem Date.
Tess und ich.
Nerdy Lounge...
Bathroom decoration, very nymphy.
Kathleen und ich..
Die allseits beliebte Dr Beverly Crusher.
Ich kenne den Mann zwar nicht, aber er trägt meinen Hut.
Nyphomaniac incidents.
Corin, der beste Pancakemaker der Welt.
Quite a revealing costume, isn't it?
"Moskus, Moskau, werft die Gläser and die Wand" und haltet Sara fest, damit sie nicht umfällt.
Meine altbekannte Tanzhaltung... Der arme Mann, den ich fast mit umreiße, wurde von Kathleen und mir auch schon missbraucht, um meine Matratze von Darlinghurst nach Alexandria zu transportieren.
Towards the end, schon ohne Kostümierung.
Da ging dann auch nur noch Wasser.
Pfand gibt es dafür leider nur in South Australia!
Montag, 3. September 2007
Nerds and Nymphs @ The Penthouse
Gute zwei Monate nach meiner Abschiedsparty in Berlin, habe ich nun in Kombination mit Kathleens Geburtstag hier mein housewarming gefeiert. Und ich muss sagen, dass sich die Party im Penthouse bis auf kleine Nuancen nicht von den Partys im House of Fun unterschieden hat: -Im Gegensatz zu meiner letzten Einweihung hat hier niemand gegen die Wand gekotzt, wenn auch ein Eimerchen neben das Sofa gestellt werden musste, das dann glücklicherweise nicht benutzt wurde. Trotzdem fand Lisa gestern Mittag "it smells of spit!".
-Die Polizei kam nicht, aber die hat in Redfern wahrscheinlich besseres zu tun.
-Außerdem war es nicht ganz so voll und overcrowded wie in Berlin, was sowohl an der großen Terrasse liegen könnte, auf der sich die Leute besser verteilen können, als auch an der Tatsache, dass wir hier nur zu dritt wohnen und ich hier jetzt die Rolle der Austauschstudentin einnehme, die nicht so viele Leute kennt und einladen kann und eigentlich nur "Ausländer" anschleppt.
-Für die Tonnen von Bierflaschen, die wir gestern eingesammelt haben, gibt es leider keinen Pfand bei der unfreundlichen Verkäuferin bei Getränke Hoffmann, die einen sowieo immer bescheißt.
Ansonsten war das Partyschema das altbekannte: Zum Abendessen haben Lisa und ich uns in guter alter House of Fun-Tradition Nudeln mit Tomatensoße gemacht, die wie immer als Grundlage nicht gereicht haben; die Bierflaschen wurden in der Badewanne gelagert, weil im Kühlschrank kein Platz war; zwischen acht und halb neun hatte Kathleen eine kurzzeitige Depression, weil sie der festen Überzeugung war, keine Freunde zu haben, da niemand kam (ok, das ist zugegebenermaßen normalerweise mein Part, aber da ich WEISS, dass ich hier nicht so viele Freunde habe, habe ich mir den Teil gespart und an Kathleen übergeben); dann wurde es irgendwie doch ganz schnell voll und die Gäste auch; es wurde zu "Moskau" (keine Ahnung, woher Kathleen das kennt, aber sie mag es), "Like a Prayer" und "99 Luftballons" getanzt; ich habe ein Sektglas kaputtgemacht; jeder hat nach und nach die Accessoires seiner Kostümierung verloren, sodass wir nun um eine hässliche Brille, einen Zylinder, mehrere Zigaretten und ein hellblaues T-Shirt reicher sind; die Leute haben an meinem Laptop rumgefummelt, um an der Playlist rumzuspielen; ich habe verschiedenen Leuten meinen Hut und meine Sonnenbrille aufgesetzt; ich wäre beim Tanzen mehrmals fast umgefallen; um vier Uhr morgens waren alle völlig fertig und konnten nur noch Wasser und Tee trinken.
iLeider musste ich dabei aber auch feststellen, dass drink and drive hier relativ verbreitet ist (scheiß ÖPNV, es lebe die BVG, trotz halbjährlicher Preiserhöhungen), da weitläufig angenommen wird, nach einer Tasse Tee genug Kaffein im Blut zu haben, um wieder ausgenüchtert zu sein.
Das Motto "nerds and nymphs", mit dem wir nach langer Überlegung und Befragung von Kathleens Maquarie Dictionnary gekommen sind, bot ein breite Interpretationsmöglichkeit, sodass die Leute von unverkleidet ("I am already a nerd anyway!") bis highly dressed up inklusive Accessoires (keyboards, Brillen, Pflaster, Peitschen...) kamen. Die Wohnung wurde zu diesem Anlass ganz wunderbar mit Plakaten, Zeitungsausschnitten, Star-Trek-Autogrammkarten, farbewechselnder Glühbirne, Star-Trek-Sammelraumschiffen und einem adult-Quartett am Badezimmerspiegel geschmückt.
Kathleen mit roter Korsage, weißer Bluse, furchtbarer Brille und Datumsstempel an der Kette verkörperte die nymphomanic librarian, Lisa war mit Top, Strümpfen und Peitsche auf jeden Fall auch sehr nymphoman und mit ihrem date (einem Pappaufsteller von Dr. Beverly Crusher aus Deep Space Nine) gleichzeitig ziemlich nerdy und ich habe mich für eine lolitaeske Nymphe entschieden, in der Sally allerdings "definitely the nerdy schoolgirl" sehen konnte.
Auf die gestrige Frage meines Chefs, ob es denn unter dem Motto auch zu nymphomaniac events gekommen ist, konnte ich nur mit eifrigem Nicken antworten.
Denn einige von uns sind gestern rather deranged aufgewacht: Jenny* mit einem Knutschfleck eines bis zu dem Zeitpunkt völlig unbekannten Südafrikaners, Tom* auf einem fremden Sofa mit einem gelben Plastikeimerchen neben sich, Mary* mit einer kleinen Französin in ihrem Bett und heftigen blauen Flecken auf den Oberarmen und ob Tina* den rothaarigen Iren nun mit nach Hause genommen hat oder nicht, ist bis zu diesem Zeitpunkt noch ungeklärt.
*wie ich vor zwei Wochen in meinem "advanced media writing" Tutorium gelernt habe, ist es in diesem Fall völlig in Ordnung die Namen der betroffenen Personen durch die Redaktion zu ändern, da die Geschichte dadurch nicht an Glaubwürdigkeit verliert und man sich als Journalist davor schützt von diesen wegen defamation verklagt zu werden oder deren Leben so sehr zu versauen, dass sie nach Nord-Queensland ziehen müssen
-Die Polizei kam nicht, aber die hat in Redfern wahrscheinlich besseres zu tun.
-Außerdem war es nicht ganz so voll und overcrowded wie in Berlin, was sowohl an der großen Terrasse liegen könnte, auf der sich die Leute besser verteilen können, als auch an der Tatsache, dass wir hier nur zu dritt wohnen und ich hier jetzt die Rolle der Austauschstudentin einnehme, die nicht so viele Leute kennt und einladen kann und eigentlich nur "Ausländer" anschleppt.
-Für die Tonnen von Bierflaschen, die wir gestern eingesammelt haben, gibt es leider keinen Pfand bei der unfreundlichen Verkäuferin bei Getränke Hoffmann, die einen sowieo immer bescheißt.
Ansonsten war das Partyschema das altbekannte: Zum Abendessen haben Lisa und ich uns in guter alter House of Fun-Tradition Nudeln mit Tomatensoße gemacht, die wie immer als Grundlage nicht gereicht haben; die Bierflaschen wurden in der Badewanne gelagert, weil im Kühlschrank kein Platz war; zwischen acht und halb neun hatte Kathleen eine kurzzeitige Depression, weil sie der festen Überzeugung war, keine Freunde zu haben, da niemand kam (ok, das ist zugegebenermaßen normalerweise mein Part, aber da ich WEISS, dass ich hier nicht so viele Freunde habe, habe ich mir den Teil gespart und an Kathleen übergeben); dann wurde es irgendwie doch ganz schnell voll und die Gäste auch; es wurde zu "Moskau" (keine Ahnung, woher Kathleen das kennt, aber sie mag es), "Like a Prayer" und "99 Luftballons" getanzt; ich habe ein Sektglas kaputtgemacht; jeder hat nach und nach die Accessoires seiner Kostümierung verloren, sodass wir nun um eine hässliche Brille, einen Zylinder, mehrere Zigaretten und ein hellblaues T-Shirt reicher sind; die Leute haben an meinem Laptop rumgefummelt, um an der Playlist rumzuspielen; ich habe verschiedenen Leuten meinen Hut und meine Sonnenbrille aufgesetzt; ich wäre beim Tanzen mehrmals fast umgefallen; um vier Uhr morgens waren alle völlig fertig und konnten nur noch Wasser und Tee trinken.
iLeider musste ich dabei aber auch feststellen, dass drink and drive hier relativ verbreitet ist (scheiß ÖPNV, es lebe die BVG, trotz halbjährlicher Preiserhöhungen), da weitläufig angenommen wird, nach einer Tasse Tee genug Kaffein im Blut zu haben, um wieder ausgenüchtert zu sein.
Das Motto "nerds and nymphs", mit dem wir nach langer Überlegung und Befragung von Kathleens Maquarie Dictionnary gekommen sind, bot ein breite Interpretationsmöglichkeit, sodass die Leute von unverkleidet ("I am already a nerd anyway!") bis highly dressed up inklusive Accessoires (keyboards, Brillen, Pflaster, Peitschen...) kamen. Die Wohnung wurde zu diesem Anlass ganz wunderbar mit Plakaten, Zeitungsausschnitten, Star-Trek-Autogrammkarten, farbewechselnder Glühbirne, Star-Trek-Sammelraumschiffen und einem adult-Quartett am Badezimmerspiegel geschmückt.
Kathleen mit roter Korsage, weißer Bluse, furchtbarer Brille und Datumsstempel an der Kette verkörperte die nymphomanic librarian, Lisa war mit Top, Strümpfen und Peitsche auf jeden Fall auch sehr nymphoman und mit ihrem date (einem Pappaufsteller von Dr. Beverly Crusher aus Deep Space Nine) gleichzeitig ziemlich nerdy und ich habe mich für eine lolitaeske Nymphe entschieden, in der Sally allerdings "definitely the nerdy schoolgirl" sehen konnte.
Auf die gestrige Frage meines Chefs, ob es denn unter dem Motto auch zu nymphomaniac events gekommen ist, konnte ich nur mit eifrigem Nicken antworten.
Denn einige von uns sind gestern rather deranged aufgewacht: Jenny* mit einem Knutschfleck eines bis zu dem Zeitpunkt völlig unbekannten Südafrikaners, Tom* auf einem fremden Sofa mit einem gelben Plastikeimerchen neben sich, Mary* mit einer kleinen Französin in ihrem Bett und heftigen blauen Flecken auf den Oberarmen und ob Tina* den rothaarigen Iren nun mit nach Hause genommen hat oder nicht, ist bis zu diesem Zeitpunkt noch ungeklärt.
*wie ich vor zwei Wochen in meinem "advanced media writing" Tutorium gelernt habe, ist es in diesem Fall völlig in Ordnung die Namen der betroffenen Personen durch die Redaktion zu ändern, da die Geschichte dadurch nicht an Glaubwürdigkeit verliert und man sich als Journalist davor schützt von diesen wegen defamation verklagt zu werden oder deren Leben so sehr zu versauen, dass sie nach Nord-Queensland ziehen müssen
Samstag, 1. September 2007
Random Note, the seventh
Nächste Woche ist Keep-Australia-Beautiful-Week.
"Australian girls: They don't bake. They have no culture." (die Mama von meinem Chef und meiner Chefin, aus Kolumbien)
Das Wort "sweet" wird hier echt exessiv benutzt. Alles ist sweet: Partys, Leute, Filme, Begebenheiten...
Apropos Hosen: Lena, vor ein paar Monaten: "Ich hatte so eine schöne neue Hose damals in Newcastle und die dachten alle, dass es eine Schlafanzughose sei." Mein Chef, vor ein paar Wochen: "Are they German trousers? They look German!" Meine Chefin, am selben Tag: "Oh my God, you can't wear these trousers. You have to look nice here, you know?" Michael, mein australischer Kommilitone, vor ein paar Tagen: "You have cool trousers all the time. They're sweet." Kathleen, gestern: "Wow, I like your pants!"
Es gibt eine Cadbury's "black forest" Schokolade, die, wie sich das für Schwarzwälder Kirsch gehört, kleine Kirsch- und braune Teigstückchen enthält. Absolut genial.
Ich bin in allen meinen Unikursen mit Abstand die älteste. Das ist echt ungewohnt.
Wenn man in einem Café draußen sitzen will, muss man in Erskineville ins Café gehen. Die haben breitere Bürgersteige als in Newtown.
"At highschool we learn French in 8th grade, then a year of German, then two years of Indonesion and than a bit of Japanese..." (na dann ist es ja kein Wunder, dass die meisten Australier keine Fremdsprachen beherrschen!)
Wenn in hier in Australien Vollmond (oder Neumond oder ähnliches) ist, dann ist bei euch in Europa auch Vollmonde (oder entsprechen Neumond oder ähnliches), zwar nicht exakt gleichzeitig, aber am gleichen Tag/Nacht/Datum. Klingt komisch, ist aber so.
"Australian girls: They don't bake. They have no culture." (die Mama von meinem Chef und meiner Chefin, aus Kolumbien)
Das Wort "sweet" wird hier echt exessiv benutzt. Alles ist sweet: Partys, Leute, Filme, Begebenheiten...
Apropos Hosen: Lena, vor ein paar Monaten: "Ich hatte so eine schöne neue Hose damals in Newcastle und die dachten alle, dass es eine Schlafanzughose sei." Mein Chef, vor ein paar Wochen: "Are they German trousers? They look German!" Meine Chefin, am selben Tag: "Oh my God, you can't wear these trousers. You have to look nice here, you know?" Michael, mein australischer Kommilitone, vor ein paar Tagen: "You have cool trousers all the time. They're sweet." Kathleen, gestern: "Wow, I like your pants!"
Es gibt eine Cadbury's "black forest" Schokolade, die, wie sich das für Schwarzwälder Kirsch gehört, kleine Kirsch- und braune Teigstückchen enthält. Absolut genial.
Ich bin in allen meinen Unikursen mit Abstand die älteste. Das ist echt ungewohnt.
Wenn man in einem Café draußen sitzen will, muss man in Erskineville ins Café gehen. Die haben breitere Bürgersteige als in Newtown.
"At highschool we learn French in 8th grade, then a year of German, then two years of Indonesion and than a bit of Japanese..." (na dann ist es ja kein Wunder, dass die meisten Australier keine Fremdsprachen beherrschen!)
Wenn in hier in Australien Vollmond (oder Neumond oder ähnliches) ist, dann ist bei euch in Europa auch Vollmonde (oder entsprechen Neumond oder ähnliches), zwar nicht exakt gleichzeitig, aber am gleichen Tag/Nacht/Datum. Klingt komisch, ist aber so.
Party Preparations
Ok, gestern habe ich es nach einer halben Flaschen extrem billigem und süßem Weißwein, mit dem wir auf Kathleens Geburtstag angestoßen haben einfach nicht mehr geschafft, zu schreiben. Zwar haben Kathleen und ich uns nach jedem "just a little bit more wine and a tiny piece of chocolate" vorgenommen, sofort ins Bett zu gehen, weil wir heute morgen noch Partyeinkäufe zusammen machen wollten, aber so richtig hat das leider nicht hingehauen.
Also haben wir uns für heute Morgen um halb elf verabredet zum Marrickville Metro zu fahren, da ich es gestern schon verpennt habe, mit Kathleen Bier holen zu gehen (praktischerweise arbeitet sie ja für "an alcohol beverage company", sprich Lion Nathan, sodass sie discount kriegt) , weil mir 11 am an meinem freien Unitag zu früh zum Aufstehen war.
Freundlicherweise haben die Bauarbeiter vor meinem Fenster allerdings ihren Arbeitstag heute schon um 7.3o am begonnen, sodass ich unseren heutigen Einkaufstermin gar nicht verschlafen konnte. Dabei stelle ich mir allerdings folgende Fragen: Arbeiten deutsche Bauarbeiter auch samstags um 7 Uhr morgens? Dürfen die das?
In Marrickville haben wir dann erstmal schweineteures "tear apart" (Brot zum Auseinanderreißen und Dippen) gekauft und einen 5l-Karton Rotwein für Glühwein, für den wir beide (!!!) unsere Führerscheine vorzeigen mussten (Kathleen zum Verkäufer: "Have you looked at the date?" -"Yes."- "It's the 1st of September." -"Yes..." - "That's today!" - "Mmmh." - "It's my birthday today!" - "Great, and you're celebrating it with a cask of sweet wine...").
Danach gab es dann deutsch einkaufen für Anfänger (Kathleen) und Profis (mich) bei Aldi. Ich hatte sowohl fünfzig Dollar als auch meine Kreditkarte dabei.
Kathleen hat erstmal verwundert geguckt, als ich mein 2-Dollar-Stück in den Einkaufswagen gesteckt hat und wollte wissen "Do you have to pay for it?", was ich widerrum nicht verstehen konnte, weil mir bis zu dem Zeitpunkt nicht klar war, dass die anderen australischen Supermärkte bis zum heutigen Tag das Wagenpfand noch nicht entdeckt haben. Also hat es einen Moment gedauert, bis ich Kathleens Schock verstanden habe und sie beruhingen konnte, dass ich das Geld nach dem Einkauf wiederkriege.
Im Laden hat sich Kathleen über die kleinen Preise (ach nein, das ist ja ein anderer deutscher Supermarkt) gefreut und wir haben unseren Wagen mit Chips (es gibt KEINE Salzstangen, wieso?), Nüssen, party pies, potatoe wedges, viel billigerem Brot, Dips, Orangensaft, spinach and ricotta triangles und ähnlichem finger food beladen (man bemerke: kein Alkohol, denn den gibt es ja nur im bottle shop) und mussten dafür immerhin 98 Dollar abdrücken. Weiteres Erstaunen von Kathleens Seite über die 15 Cent pro Plastiktüte. Außerdem fragte der Kassierer uns, ob das unser erster Aldi-Einkauf sei, was Kathleen freundlich bejahte und ich einfach ignorierte, da ich Aldi wahrscheinlich schon 20 Jahre länger kenne als der Typ und wollte uns damit dezent darauf hinweisen, dass die Kunden bei Aldi ihre Einkäufe gefälligst erst in den Wagen und erst anschließend selbst in die entsprechenden Tüten packen sollen (das wird hier ja normalerweise auch für einen gemacht). Meine Bemerkung, dass wir dazu keine Zeit hätten, kommentierte er dann bloß mit "Alright, if you can keep up with my pace!" und begann uns mit Süßigkeiten und Knabberkram zu bewerfen.
Aber, haha, der Typ hatte nicht auf dem Zettel, dass ich immerhin drei Jahre deutsche Supermarkterfahrung hinter mir habe, und problemlos mit ihm mithalten kann, weil die Kassierinnen bei Plus in der Gotlandstraße nämlich noch viel schneller sind als er.
Und somit waren Kathleen und ich wahnsinnig stolz, es ihm so richtig gezeigt zu haben und sind hoch erhobenen Hauptes mit vier Tüten in Richtung Parkhaus spaziert.
Also haben wir uns für heute Morgen um halb elf verabredet zum Marrickville Metro zu fahren, da ich es gestern schon verpennt habe, mit Kathleen Bier holen zu gehen (praktischerweise arbeitet sie ja für "an alcohol beverage company", sprich Lion Nathan, sodass sie discount kriegt) , weil mir 11 am an meinem freien Unitag zu früh zum Aufstehen war.
Freundlicherweise haben die Bauarbeiter vor meinem Fenster allerdings ihren Arbeitstag heute schon um 7.3o am begonnen, sodass ich unseren heutigen Einkaufstermin gar nicht verschlafen konnte. Dabei stelle ich mir allerdings folgende Fragen: Arbeiten deutsche Bauarbeiter auch samstags um 7 Uhr morgens? Dürfen die das?
In Marrickville haben wir dann erstmal schweineteures "tear apart" (Brot zum Auseinanderreißen und Dippen) gekauft und einen 5l-Karton Rotwein für Glühwein, für den wir beide (!!!) unsere Führerscheine vorzeigen mussten (Kathleen zum Verkäufer: "Have you looked at the date?" -"Yes."- "It's the 1st of September." -"Yes..." - "That's today!" - "Mmmh." - "It's my birthday today!" - "Great, and you're celebrating it with a cask of sweet wine...").
Danach gab es dann deutsch einkaufen für Anfänger (Kathleen) und Profis (mich) bei Aldi. Ich hatte sowohl fünfzig Dollar als auch meine Kreditkarte dabei.
Kathleen hat erstmal verwundert geguckt, als ich mein 2-Dollar-Stück in den Einkaufswagen gesteckt hat und wollte wissen "Do you have to pay for it?", was ich widerrum nicht verstehen konnte, weil mir bis zu dem Zeitpunkt nicht klar war, dass die anderen australischen Supermärkte bis zum heutigen Tag das Wagenpfand noch nicht entdeckt haben. Also hat es einen Moment gedauert, bis ich Kathleens Schock verstanden habe und sie beruhingen konnte, dass ich das Geld nach dem Einkauf wiederkriege.
Im Laden hat sich Kathleen über die kleinen Preise (ach nein, das ist ja ein anderer deutscher Supermarkt) gefreut und wir haben unseren Wagen mit Chips (es gibt KEINE Salzstangen, wieso?), Nüssen, party pies, potatoe wedges, viel billigerem Brot, Dips, Orangensaft, spinach and ricotta triangles und ähnlichem finger food beladen (man bemerke: kein Alkohol, denn den gibt es ja nur im bottle shop) und mussten dafür immerhin 98 Dollar abdrücken. Weiteres Erstaunen von Kathleens Seite über die 15 Cent pro Plastiktüte. Außerdem fragte der Kassierer uns, ob das unser erster Aldi-Einkauf sei, was Kathleen freundlich bejahte und ich einfach ignorierte, da ich Aldi wahrscheinlich schon 20 Jahre länger kenne als der Typ und wollte uns damit dezent darauf hinweisen, dass die Kunden bei Aldi ihre Einkäufe gefälligst erst in den Wagen und erst anschließend selbst in die entsprechenden Tüten packen sollen (das wird hier ja normalerweise auch für einen gemacht). Meine Bemerkung, dass wir dazu keine Zeit hätten, kommentierte er dann bloß mit "Alright, if you can keep up with my pace!" und begann uns mit Süßigkeiten und Knabberkram zu bewerfen.
Aber, haha, der Typ hatte nicht auf dem Zettel, dass ich immerhin drei Jahre deutsche Supermarkterfahrung hinter mir habe, und problemlos mit ihm mithalten kann, weil die Kassierinnen bei Plus in der Gotlandstraße nämlich noch viel schneller sind als er.
Und somit waren Kathleen und ich wahnsinnig stolz, es ihm so richtig gezeigt zu haben und sind hoch erhobenen Hauptes mit vier Tüten in Richtung Parkhaus spaziert.
Abonnieren
Posts (Atom)