Mittwoch, 5. September 2007

"There's something about men in uniforms"

Endlich haben wir das lang ersehnte Interview mit jemandem von der ADF für unser video news piece bekommen. Nachdem ich schon wochenlang mehreren lieutanents, officers und was weiß ich für Dienstgräden auf die Anrufbeantworter gequatscht hatte, haben wir endlich den zuständigen PR-Menschen gefunden und haben unseren Montagvormittag im allgemeinen recruiting centre für ganz New South Wales in Parramatta verbracht. Dass ich dafür um kurz vor acht aufstehen musste, um mit der Bahn eine halbe Stunde aus der Stadt rauszufahren, fand ich natürlich nicht so toll, wurde aber mit kostenlosem Kaffee (oder, wie mein Chef meinte, vom Steuerzahler finanziert), Frühstückssnacks, perfektem footage für unseren Dreh und dem schicksten captain der gesamten Australian Navy entschädigt.

Das recruiting centre muss einen Team guter Innenarchitekten gehabt haben, denn es sah alles furchtbar schick, modern und gar nicht nach Militär aus. Der PR-Mann war unglaublich nett und hätte alles für uns getan, und das, obwohl wir bloß für ein 80sekündiges newspiece gedreht haben, dass außer unserer Tutorin eh niemand zu sehen bekommt und hat uns fürs Interview einen 23jährigen Captain in Uniform gestellt, bei dessen Anblick Veronica und ich erstmal so dahin geschmolzen sind, dass wir kaum noch wussten, wo die Kamera anging. Jedes Mal, wenn er den Raum verlassen hat, haben wir wie Neuntklässlerinnen hysterisch gekichert, weil wir ihn so toll fanden und weil er unserer Meinung nach exakt aussah wie Prince Harry.
Er war mindestens genauso nervös beim Interview wie wir und wusste erst, als ich ihm eine Frage in die richtige Richtung gestellt habe wieder, was er eigentlich sagen wollte/sollte/musste (that the gap year in the ADF is a great oppurtunity for all high school graduates), hat dann aber trotzdem ein paar sehr gut brauchbare Sätze von sich gegeben, sodass unsere Sorge, zu wenig Material zu haben nun hinfällig ist und wir unseren APEC holiday am Freitag zum Schneiden verwenden können.
Sehr deutlich wurde mir bei unserem Besuch dort nochmal, was ich eh schon vermutet habe, nämlich dass die army* in desperate need ist und jeden Mann braucht, wenn sie schon zwei dahergelaufene Medienstudentinnen für ein lausige piece of assessment mit Kaffee, Süßigkeiten, Prospekten, Visitenkarten und gutaussehenden Jungsoldaten überhäufen. Und dazu muss ich sagen, dass ich mich das bei einer Armee (navy, army, airfore), die George Bush (der gestern um 8.30 pm Ortszeit mit einer Gefolgschaft von mehreren Hunderten, inklusive seiner Krankenschwester, und einem Krankenwagen mit seinem eigenen Blut, hier ankam und wegen dem alle wichtigen Straßen gesperrt waren und die ganze Stadt in Chaos versetzt wurde) und der US Army blind in jeden Krieg folgt, auch wenig wundert.

*nein, das ist das falsche Wort und für dessen Gebrauch wurde ich am Montagmorgen innerhalb von drei Stunden mindestens fünf Mal korrigiert, denn es heißt entweder "navy, army, air force" ("because the navy was here first!") oder halt ganz korrekt Australian Defence Force.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Interessant: Du stehst also auf Prinz Harry?!?!?!? ;-)))

Anonym hat gesagt…

Doch, doch , ich finde auch Harry macht sich. Seine Rede letzte Woche war doch auch ganz gut, er steht nicht so unter Druck wie William und der hat in spätestens 5 Jahren sowieso 'ne Glatze. Allerdings war Harry doch vergeben an Julia aus Moisburg, oder?

Anonym hat gesagt…

Passt doch für eine Offizierstochter.
PP

Anonym hat gesagt…

wills ist jetzt schon glatzkopfert, bitte. nicht erst in 5 jahren... dann isser vielleicht untenrum auch kahl.
bist du jetzt endlich einer meinung mit mir, was uniformen anbelangt? in der mittelstufe stand ich mit meiner affinität ziemlich alleine;)
servus aus minga....

Max hat gesagt…

Hey, ich hab sogar mehrere Uniformen!