Montag, 10. September 2007

Rugby gucken

Ok, ich kenne mich mit Sport bekanntermaßen wirklich nicht aus. Gar nicht. Ein American Football match in Washington, in dessen vier Stunden ich vor Langeweile fast von meinem teuren Platz gefallen bin, und das Spiel um Platz 3 auf der Fanmeile letzten Sommer, bei dem ich die meiste Zeit damit verbracht hatte erfolglos nach einem Klo zu suchen, machen eigentlich auch schon meine gesamte Sportguckerfahrung aus. Und das stört mich auch nicht weiter und ich habe bislang keinen Gedanken daran verschwendet, das zu ändern. Zumal ich diese komischen Ballsportarten hier sowieso nicht verstehe.
Aber als ich am Samstagabend richtig früh von der Arbeit kam, weil mich meine Chefin quasi aus der Tür geschoben hat, bevor ich fertig gemobbt hatte (scheinbar hatte sie ein sehr wichtiges Date..oder sie wollte auch das Spiel gucken!), und Kathleen und Corin es sich gerade auf dem Sofa gemütlich gemacht hatten, um das Eröffnungspiel der Rugby Weltmeisterschaft zu gucken, wollte ich auch nicht gleich in meinem Zimmer verschwinden.
Obwohl ich noch nicht mal wusste, dass dazu gerade eine Weltmeisterschaft stattfindet. Also musste ich erstmal ein paar doofe Fragen stellen, um zu wissen, wie lange das Spiel geht (80 Minuten, das hat mich sehr beruhigt, da ich befürchtet hatte, es könnte so endlos sein wie Football), was das Ziel des Spiels ist und in welchen Ländern außer England und dem restlichen Commonwealth es überhaupt gespielt wird. Dabei wurde ich zu meinem Erstaunen von Corin informiert, dass sogar Deutschland ein Team hat, das aber zu schlecht war, um sich für den World Cup zu qualifizieren. Aha.
Als die Mannschaften dann ins Stadion in Lyon (boah, das macht mich echt wahnsinnig that English speakers don't even bother to pronounce French names properly, aber die Franzosen sind ja ganz genau so!) einliefen, fiel mir dann auf, dass mir die australische Nationalhymne bis zu dem Zeitpunkt völlig unbekannt gewesen ist. Leider haben Kathleen und Corin sich trotz ihrer musikalischen Begabung geweigert, sie lauthals für mich mitzusingen und die Interpretation der Sportler ist ja nicht unbedingt das beste für einen guten Eindruck.
Das Spiel war, wie ich es erwartet hatte, ziemlich unübersichtlich: Lauter große breite Männer in grüngelben Trikots und mit hässlichen Mützchen auf haben sich gegen etwas kleinere und weniger breite Männer in rotweißen Trikots (Japaner) gestemmt und auf dem Bildschirm wurde angegeben, welches Team mehr wiegt: Die Wallabies waren ganze 60kg schwerer als die Japaner. Wer im Endeffekt gewonnen hat, kann ich leider nicht sagen, weil ich nach der ersten Halbzeit ins Bett gegangen bin, aber ich nehme mal an, dass es die Australier waren.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

die vorstellung das um dich herum viele dicke amerikaner sitzen und durch das was sie für sport halten euphorisiert an ihren kalorisch sehr reichhaltigen genussmitteln knabbern während du dich von einer schlafpause zu nächsten hängelst und darum kämpfst nicht dadurch als europäerin aufzufallen das du mit einem lauten BONG! auf den boden landest finde ich zu komisch!

Anonym hat gesagt…

hey das spiel habe ich auch angeguckt, in Schottland :-) mein freund liebt AFL, das ist etwas netter anzusehen. die männer haben hier nämlich einen Hals und tragen Hot Pants. Solltest du mal gucken. UNd ja, Australien hat gewonnen...LG Anne