Sieben Wohnungsbesichtigungen, bei denen von "wow, let's quickly go to the agency and hand in our application forms" bis "very strange indeed, I definitely wouldn't want to live here" alles dabei war. Bei der einen Wohnung sind wir gar nicht erst angekommen, weil wir auf halber Strecke bemerkt haben, dass Hausnummer 675 wirklich am anderen Ende der Botany Road ist, nämlich am Flughafen und dass wir, obwohl das für unsere Urlaubsreisen und unsere vielen Gäste von overseas zwar sehr praktisch ist, dort nicht wohnen wollen.
Mittags guckte dann sogar kurzzeitig die Sonne aus den Wolken hervor, sodass wir nach Cogee zum Picknick von Lisas buddhistischer Gemeinde (heißt das bei Buddhisten Gemeinde? Gruppe? chanting group? wie auch immer) gefahren sind und ich eine riesige Schüssel Obstsalat leergegessen habe, weil ich, seit ich Deutschland verlassen habe, keinen Obstsalat mehr hatte (kostet ja ein Vermögen hier). Anschließend haben wir uns trotz des wieder völlig wolkenverhangenen Himmels doch for a little dip in the sea entschieden. Im lady's swimming pool (ein vom Meer abgetrennter Bereich direkt an einer Felswand), in dem nur Frauen und kleine Jungs bis zum Alter von drei Jahren schwimmen dürfen, waren außer uns alle oben ohne. Ansonsten gab es ganz viele Seeanemonen, glibschige riesige Seeschnecken, handgroße Krebse und, wie ich beim Abtrocknen schwer beeindruckt feststellen musste, sogar mindestens zwei enorme Oktopusse, die camouflage-artig andauernd ihre Farbe verändert haben. Gut, dass ich die erst nach dem Rausgehen gesehen habe, da meine Toleranz gegenüber achtbeinigen Badegästen sehr gering ist und ich wahrscheinlich vor lauter Kreischen und hysterisch Schreien vergessen hätte, mich über Wasser zu halten, wenn ein Oktopus an mir vorbeigeschwommen wäre. Zumal man ja in Australien nie so Recht weiß, was die Tiere einem nicht so alles tun können. Lisa meinte auch gleich ganz fasziniert: "Wow, their poisonous, those ones!" - "How poisonous? Really poisonous? Fatal?" - "Yeah, depends on how quickly you treat it."
Spannend anzugucken waren sie aber schon und ich sehe gar nicht ein, warum ich $26 fürs Aquarium ausgeben soll, wenn das ganze Zeug auch im lady's swimming pool zu sehen ist. Ist doch viel netter, so im natürlichen Habitat.
Später beim Abendessen stellte sich dann heraus, dass es doch nicht die giftige Art gewesen zu sein schien. Zumindest meinte Corin, dass die giftigen Oktopusse ziemlich klein seien. Egal, spannend war's. Und Lisa hat nun für Notfälle schonmal die Telefonnumer meiner Eltern auswendiggelernt ("That's a very short number." - "Well, it's a very small city."), falls mir beim Baden doch noch ein giftiges Viech übern Weg schwimmt.
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2 Kommentare:
Allein die Tatsache, daß es einen lady swimming pool gibt.... Und dann auch noch diverses Getier darin. Auweia, ich hätte wahrscheinlich auch ordentlich rumgeschrien oder die Unterwasserkamera gezückt ;-))
ich frag mich nur was der australier an sich kleinen Jungen zwischen 3 und Pubertät zu traut wenn er meint sie unbedingt fernhalten zu müssen. andererseits habe ich so einen weiteren punkt auf meiner sightseeingtourliste ;-)
und über die frage warum man ausgerechnet in den damenbadebereich allerlei getier einspeert will ich gar nicht erst nachdenken...
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