Jippie, Labor hat's geschafft. Kevin Rudd wird Prime Minister. Nach elf Jahren Howard. Ich freue mich auf schnelles Internet, meine Kollegin auf weniger Studiengebühren und Kathleen freut sich darüber, dass ich mich darüber so freuen kann, weil sie das alles eigentlich nicht so richtig interessiert und sie nur wählen gegangen ist, um nicht wieder Strafe zahlen zu müssen.
Die Grünen feiern im Alexandria Hotel um die Ecke mit Fahnen, die für "indigenous justice" werben (da stehen dreißig Fahrräder vor dem Pub, so viele Räder habe ich in vier Monaten Australien nicht gesehen) und ich kann ihren Jubel bis in mein Zimmer hören.
Mein Chef war richtig angepisst, als es jede Minute weniger Sitze wurden, die Labor brauchte, um zu gewinnen. Die Gäste hingegen haben so gebannt auf den Fernseher geschaut, dass sie völlig vergessen haben, Gelato zu kaufen und sich dann alle tierisch gefreut ("Because in Newtown, they are all against Howard, it's very alternative, you know, with all the Lesbians" O-Ton Robbie), während mein Chef rumgemuffelt hat "Labor is gonna fuck up the economy!".
Ich ärgere mich ein bisschen, dass ich arbeiten musste und nicht mit Lisa zur großen Party der Greens in North Sydney gehen konnte. Denn das wär sicher lustig geworden, schließlich habe ich nach der letzten Bundestagswahl auch mit den Grünen im Hangar in Tempelhof gefeiert und mit Dirk zusammen Gerhard Schröders seltsames Verhalten im Fernsehen verfolgt. Aber sich im Gelatoshop anzugucken, wie die Leute aufs Wahlergebnis reagieren, war auch eine gute Erfahrung.
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1 Kommentar:
hmm, verdammt du kennst auch immer die richtigen leute um auf solche Parties zu kommen, ich bekomme höchstens von irgendwelchen zonies aus einem Plattenbauviertel einen klitzekleinen Luftballon, der wahrscheinlich dann auch noch ein Loch hat...
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