Freitag, 30. November 2007

Praktikum zu Ende

Nun ist das Praktikum leider auch schon wieder vorbei. Nicht dass es sonderlich schade darum ist, nicht mehr um 6.30am aufstehen zu müssen, aber im Newsroom sitzen und es zuerst hören, wenn was Aufregendes passiert, mit den Kameramännern und Reportern durch die Stadt fahren (zig Mal über die Harbour Bridge, hat jetzt an Spannung verloren), vox pops mit dahergelaufenen Passanten in der Fußgängerzone und Experteninterviews machen und anschließend im Kotrollraum sehen, wie die 4.30 news live on air gehen und alle wahnsinnig gestresst sind, war schon echt spannend.
Am Dienstagmorgen, als ich gelangweilt mit meinem Daily Telegraph saß und schon die Befürchtung hatte, es würde genauso öde werden wie am ersten Tag, kam plötzlich der Reporter auf mich zu und wollte wissen, wie alt ich sei und ob ich einen Führerschein hätte. Nachdem er wusste, dass ich alt genug zum Autofahren bin und kein Problem damit hatte, wenn mein Gesicht ins Fernsehen kommt, hat er mich mit Kameramann Paul, den ich ja schon kannte, in einen der Channel 9 Fords gesetzt und ich durfte eine bisschen durch die ruhigen back streets von Artamon cruisen und so tun, als würde ich nebenbei SMS lesen und schreiben, während Paul das ganze von allen Seiten gefilmt und ein paar Regieanweisungen gegeben und ein bisschen um sein Leben gefürchtet hat. War sehr lustig, aber auch gut, dass der Wagen Automatik hatte, da Artamon very hilly (oh, ich liebe dieses Wort) ist und der Motor sonst sicher alle paar Minuten abgesoffen wäre. The footage was used as overlay for a newspiece on a new study released by the insurance industry showing that young drivers tend to use their mobile phone to receive and write texts while driving.
Hinterher bin ich mit Dale Paget und Paul in die Stadt gefahren (also, ich bin dann nicht mehr gefahren, sonderns saß hinten) und habe erfahren, dass Dales Frau freelance für die ARD arbeitet und denen unter anderem die Berichte über die Wahlen gemacht hat. Außerdem hat er erzählt, dass sie mit dem Mädchen aus "I don't like Mondays" zusammen zur Schule gegangen ist. Interessant.
Während des Tages durfte ich Kaffee für alle holen (immerhin wurde ich bei der Gelegenheit eingeladen), bei Interviews den Leuten das Mikrofon vor die Brust halten (ein Sennheiser, made in Germany, möchte ich hier mal ganz stolz anmerken), für Paul ein paar Sachen aus dem Auto holen, einen kleinen Scheinwerfer und so ein großes weißes Reflektorteil halten, damit Dale bei seinem piece to camera hell erleuchtet ist. Außerdem habe ich das Staatsparlament, den Teil in dem die Büros der Abgeordneten sind, von innen gesehen. Zig Mal interessanter als am Montag.
Zurück im Sender habe ich Dale dabei zugucken dürften, wie er das Manuskript geschrieben und dabei etwas irre vor sich hingemurmelt hat. Auch beim Schneiden durfte ich daneben sitzen und war geschockt von der Tatsache, dass die das allen Ernstes noch alles analog mit Videokassetten und einer riesigen Maschine aus den 70ern machen. Wahnsinn. Ist ihnen aber auch ein bisschen peinlich. Ich habe dann gefragt, ob das alle so machen und die Uni hier einfach ihrer Zeit voraus ist, wenn sie uns digitales Schneiden mit final cut pro lehrt, aber scheinbar ist Channel Nine der einzige australische Sender, der es irgendwie bislang verpasst hat auf digital umzusteigen...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

das Du einen klitzekleinen Hinweis zum Beitrag gegeben hast ist mehr als perfekt, dachte schon Du wärst bei den Teenagergerichtmödertrial oder den Kindern die im Park gegen das Gesetz verstoßen oder so zu sehen und ich ätte es nicht geschnallt... dann geh ich mal auf die Suche nach dem Beitrag...
http://video.msn.com/?mkt=en-au&brand=ninemsn&tab=m162

Max hat gesagt…

Darling, that is our song...

http://www.youtube.com/watch?v=KZojpl-p_5A

... habs von ner kleinen Amerikanerin bekommen

Anonym hat gesagt…

rrichtig gutes liedgut! verursacht auf den tanzflächen meist eine mischung aus chaotischen zuständen und verbrüderungsmitgesangseuphorie...
nevertheless: 500 miles ain´t enough