Freitag, 11. April 2008

7 whites, 1 sparkling, 1 red, 1 rose, 1 port and not even the slightest bit tipsy

Eins vorweg: Weinproben sind toll.
Auch wenn ich lange drauf warten musste, bis ich endlich mal eine machen konnte, weil meine Hunter-Valley-Reisegruppe so weintrinkunfreudig war und mir den Spaß einer ganz persönlichen Probe nicht gegönnt hat. *g*
Also, musste ich ein bisschen weiter als zwei Stunden aus Sydney raus reisen, um endlich in den Genuss zweier kostenloser Weinverköstigungen zu kommen.
Und auch das war nicht so einfach wie gedacht. Nachdem der Lonely Planet uns für den Tag schon eine deutsche Bäckerei mit lecker Brezeln versprochen hatte und wir dafür zwei Stunden in Adelaide Hills von einem Mini-Ort in den nächsten gefahren sind und überall erst nach einer German Bakery und dann in diesen nach pretzels gefragt haben, mussten wir leider feststellen, dass es nur "voll korn ~brot", "wal nub ~brot" und "xmas stoellen" (wir haben uns wirklich gefragt, ob wir mal mit einem Rotstift durchgehen und den armen Menschen helfen sollen?!) gibt. Der Bäcker in Kapunda, der eigentlich Brezeln haben sollte, hatte um 12 h mittags zu gemacht. Wir kamen um viertel nach 12 in Kapunda an.
Also keine Brezeln für uns an dem Tag.
Und auch keinen Wein, da wir die Weinprobe für den Abend nach unserer Wanderung aufgehoben hatten und uns somit erst um fünf vor fünf bei der Hahndorf Hills Winery auf den Hof fuhren. Wir wurden sehr freundlich von einer Dame empfangen, die überhaupt nicht mehr aufhörte zu reden und sich mehrmals freundlich dafür entschuldigte, dass ihre licence es ihnen nicht erlaubte, nach 5pm noch Alkohol auszuschenken, gerade letzte Woche sei jemand von der zuständigen Behörde dagewesen und habe kontrolliert. Sie riet uns also am nächsten Morgen um zehn wiederzukommen, bevor wir das Auto in Adelaide wieder abgeben müssten.

Daher also Weinprobe am Sonntagmorgen um zehn. Nicht gerade meine favorisierte Weintrinkzeit, aber was tut man nicht alles. Ich habe eine riesige Portion porridge gefrühstückt, um nicht um halb elf betrunken lallend auf dem Beifahrersitz zu sitzen und es hat gewirkt. Ich war noch nicht mal tipsy. Aber die Portionen sind ja auch nicht sooooo riesig.
Wir wurden in Hahndorf Hills als erste Gäste des Tages wieder überschwenglich freundlich begrüßt. Es war zwar eine andere freundliche Dame, aber scheinbar waren wir schon Stadtgespräch, sodass sie sofort wusste, dass wir diejenigen waren, die am Vorabend nichts mehr bekommen hatten.
Da wir beide keine Ahnung hatten, war ihre erste Frage, ob wir uns gerade die Zähne geputzt hätten. Ich fühlte mich wie vor 15 Jahren beim Zahnarzt und habe ängstlich den Kopf geschüttelt, weil ich dachte, ich dürfe dann keine Weinprobe mehr machen oder müsste erstmal meine Zahnbürste aus dem Auto holen. Aber es stellte sich heraus, dass ich intuitiv richtig gehandelt hatte, mir nach dem porridge nicht die Zähne zu putzen, kein Kaugummi zu kaufen und keine Bonbons zu lutschen. Ich Weinkennerin ich!!!
Dann gab es fünf Weine, von denen glücklicherweise nur ein einziger rot war und ganz viel spannendes Wissen über Wein, das sie so gut rübergebracht hat, dass ich es gut verstanden und zum größten Teil sogar behalten habe. Am besten fand ich aber, dass sie sich von "that's my favourite" selbst ein Gläschen eingegossen und mitgetrunken hat!
Nach kleiner Diskussion, ob wir nun den zweiten oder den dritten Weißwein besser fanden und kaufen wollen, haben wir uns auf meinen Favoriten geeinigt und uns eine Flasche für $19 gegönnt.
Weil's so schön war, sind wir dann noch einen Ort weiter in die nächste Weinerei gefahren, die ein bisschen schicki-micki war und nicht ganz so freundlich. Wir durften trotzdem sechs Weine probieren, davon sogar einen sehr leckeren Sekt, der uns mit $35 doch etwas zu teuer war. Da es uns dann aber doch zu unangenehm gewesen wäre, gar nichts zu kaufen, haben wir ungetestet den günstigsten Sekt mitgenommen, den sie hatten. $15.
Auch in dieser Weinerei hat der Mensch hinter der Bar fröhlich vor sich hingesüppelt. Scheint also völlig normal zu sein.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ok, es ist jetzt kurz nach 12 Uhr, ich denke es wird Zeit die ersten Flaschen aufzumachen. ich habe mich für einen leichten chataeu migraene gefolgt von einem Bordeaux aus dem Hause de la puke entschieden. Soll ja nicht gleicht so heftig losgehen

hummelreich hat gesagt…

anscheinend bekommt man nur in Deutschland guten Sekt, der auch noch billig ist...

Anonym hat gesagt…

Sind das die Opalohrringe? Gab's die nich in größer?