Freitag, 25. April 2008

"No, we don't have a public holiday to celebrate the Bundeswehr!"

Das war meine Antwort auf Lisas Frage, ob wir in Deutschland auch etwas Vergleichbares haben wie den ANZAC day. Ich habe ihr gesagt, dass wir zwei Sonntage haben, an denen wir den Toten der Kriege gedenken, die aber Ende November seien und keine wirklichen Feiertage, an denen außer dass der Buxtehuder Posaunenchor im Stadtpark spielt, nicht viel passiert.
Hier war aber auch nicht wirklich irgendwas Außergewöhnliches los.
Da ich freitags sowieso keine Uni habe, war es für mich völlig irrelevant, dass Feiertag war und zu meiner Überraschung hatten sogar die Geschäfte auf. Wozu es dann überhaupt einen Feiertag gibt, ist mir nicht ganz klar.

Lisa hatte ihren ersten Auftritt mit ihrem Feuerwehrorchester und hat mittags in Uniform, die sie selbst ganz peinlich findet, das Haus verlassen. Ich habe den Tag, wie es sich für so einen öden Feiertag gehört, mit lesen und schreiben für mein focus paper verbracht und mich abends mit Sara und ihrer Lisa in Leichardt getroffen (wow, neun Monate habe ich es ohne diesen suburb ausgehalten und nun gleich zwei Mal innerhalb einer Woche!), um dort "Die Welle" in Anwesenheit von Jürgen Vogel zu gucken.
Leider war die Vorstellung schon seit einer Woche ausverkauft, worüber wir uns total geärgert haben, weil wir stattdessen "Smart People" gucken mussten, der keinen von uns sonderlich vom Hocker gerissen hat (sprich: guckt ihn euch nicht an, gebt das Geld für was anderes aus!). Jürgen Vogel habe ich, als ich vorm Kino auf die beiden gewartet habe, trotzdem kurz gesehen, aber das ist ja langweilig, weil er bei der Berlinale 2005 auch schon mal an mir vorbeigelaufen ist.
Außerdem gibt es in Leichardt eigentlich nur italienische Restaurants, Eisdielen und Café, aber dafür zu wenig Pubs. Wir haben überhaupt keins gefunden und im Endeffekt in eine Pizzeria gegangen, wo Lisa und Sara sich extra eine Portion Knoblauchbrot bestellen mussten, die sie gar nicht haben wollten, nur damit sie Wein haben konnten. Ein weiteres seltsames Alkoholausschankgesetz, dessen Existenz mir vorher nicht bekannt war.
Auf dem Heimweg habe ich an Cleveland Street einen Kerzenumzug, also viele Menschen mit Kerzen, die die Straße langliefen, die von der Polizei abgesperrt war. Ich hielt es für eine australische ANZAC day Tradition, aber als ich Lisa davon erzählte, meinte sie nur, sie habe davon noch nie was gehört. Dann halt nicht!
Der nächste public holiday ist the Queen's Birthday.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ist ja ein krasses Gesetz dass Dich als Weinliebhaber quasi in die Knoblauchbrotabhängigkeit treibt nur weil man mal ein Gläschen Wein verköstigen will. Steckt bestimmt die weitläufig bekannte Knoblauchbrotmafia dahinter!

Anonym hat gesagt…

Also, ich finde es gar nicht langweilig, dass du Jürgen Vogel nun schon "an beiden Enden der Welt" (!) begegnet bist...

Dass ein Speiselokal ohne Speisen keinen Alkohol ausschenkt, habe ich in Ghana übrigens auch erlebt!

hummelreich hat gesagt…

Du hast Jürgen Vogel gesehen??? Er ist extra nach Australien gereist für die Premiere seines Filmes??? Da hat sich das Goethe-Institut aber ins Zeug gelegt!!!Ich fände es toll Jürgen Vogel mal life zu sehen! und den Film würde ich auch gern mal sehen...