Dienstag, 29. April 2008

Einweihung, besser spät als nie

Es hat ein bisschen gedauert, bis Lisa und ich uns tatsächlich dazu durchringen konnten, eine Einweihungsparty zu machen und uns dann sogar auf einen Termin einigen. Eigentlich war ja mal angedacht, dass wir feiern, wenn Lars da ist, aber irgendwie hat das auch nicht so richtig geklappt. Also halt Einweihung vier Monate nach dem Einzug. Wenigstens haben wir inzwischen genug Tische und Stühle. Meine Kollegin hat sich dazu breitschlagen lassen, für mich zu arbeiten, sodass ich nicht erst um halb eins zu meiner eigenen Party kommen konnte und Glück mit dem Wetter hatten wir auch.
Nachmittags nach meiner Schicht sind wir zusammen für die Partyeinkäufe nach Marrickville Metro gefahren ("Do we really have to go to Aldi's?" - "Yes! Sure!" - "Do you need anything special from there?" - "Don't know, but it's cheaper!" - "No, that's not true. It's pretty much the same a Woolie's." - "I don't think so. Aldi is the best! And I actually need Haribo, I really do.").

Im Liquorland bin bei Anblick des Wodkapreise kurz in Ohnmacht gefallen und habe festgestellt, wie lächerlich es war, dass ich mit Philipp Silvester 2006 bei Extra vorm Alkoholregal geschlagene fünf Minuten rumargumentiert habe, weil ich nicht den "teuren" Wodka für acht Euro kaufen wollte. Bei $27 für den billigsten hatte ich dann schon keine Lust mehr, Bowle zu machen und mich innerlich schon für Glühwein entschieden, als Lisa meinte, wir könnten das ja teilen, dann sei es nicht mehr ganz so viel. Also haben wir eine Flasche Wodka und sechs Flaschen Queen Adelaide in den Wagen geladen und dazu kostenlos vier Weingläser und eine praktische 6-bottle-carrier-bag bekommen. Kostenlose Weingläser! Ich konnte es gar nicht glauben und habe beim Typen an der Kasse drei Mal ungläubig nachgefragt, weil ich dachte, ich hätte mich verhört. Der dachte wahrscheinlich schon, ich könne kein Englisch oder so. Egal, ich liebe Liqourland!

Bei Aldi UND Woolworths haben wir uns dann mit crackers, dips, cheese, lebanese bread, juice and fruit for the punch eingedeckt und haben zu Hause erst festgestellt, dass wir mal wieder die Plastikbecher vergessen haben. Ausserdem mussten wir geschockt per SMS von einer von Lisas Freundinnen erfahren, dass facebook auf der Einladung neben unserer Adresse einen Stadtplan von Cabramatta anzeigte. Cabramatta? Ich weiss noch nicht mal genau, wo das ist. Aber leider hat facebook sich einfach irgendeine John Street in Sydney rausgesucht (und davon gibt es in every suburb at least one) und natuerlich nicht die, in der wir wohnen. Damn it. Also musste ich facebook schnell beibringen, dass wir in Waterloo wohnen, waehrend Lisa Plastikbecher kaufen gefahren ist. Kaum war sie wieder da und wir sorgten uns gerade daraum, dass nun alle unsere Freunde sonstwo bei jemandem vor der Haustuer stehen wuerden, waehrend wir ganz allein da sitzen wuerden, da fiel uns auf, dass wir auch kein Eis hatten, sodass Lisa nochmal los musste. Wie gut, dass sie ihr Auto hat und ich mich zu Hause den wirklich wichtigen Dingen zuwenden konnte: Bananenbrot backen, Früchte in Wodka baden, Sekt kaltstellen, Crackertüten aufreißen und Stühle in den Garten stellen.

Nachdem wir in muehevoller Kleinarbeit die Lichterkette aufgehaengt, die Stereoanlange umgestellt, unsere neue gemeinsame Lieblingsserie "Doc Martin" in den Videorekorder einprogrammiert hatten und auch sonst alles fertig vorbereitet war, begann the usual procedure, in der wir uns beide ganz furchtbar Sorgen machten, dass keiner kaeme und wir keine Freunde haetten. Nach einem Glas Bowle each und der Ankunft der ersten Gaeste, ging es uns dann besser. Wir waren damit beschaetigt alle mit Koedern in Form von Bananenbrot in den Garten zu locken "because it's just not a good party house", was aufgrund des endlich beendeten Regenwetters der letzten Wochen gluecklicherweise kein Problem war. Im Endeffekt waren alle im Garten bis morgens um halb fuenf, die Bowle war ein voller Erfolg und schon um Mitternacht alle, das Bananenbrot lieben sowieso alle und sogar mein selbstgemachter Dip ("What the hell is that?" - "Has someone been sick?" - "What on earth did you put in there?" - "Is that German?" - "It looks like spew!!") wurde gegessen, es wurde kein einziges Glas zerschmissen und ich habe nur ein Bier umgekippt!
Spaet am Abend haben sich Kathleen, Lisa 2 (also die neuseelaendische Mitbewohnerin von Sara) und Ian sogar dazu hinreissen lassen, mit mir im Wohnzimmer zu tanzen. Ein voller Erfolg also.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

die Bowle hat tatsächlich bis um zwölf gehalten? wow!Normalerweise geht die doch in der allgemein bekannten Phase "Eskommtkeinerundkeinermagmich", also zwischen dem Augenblick des fertig werdens und der Anukunft der ersten Gäste komplett weg!
Und ich verstehe das richtig das auch Saras Mitbewohnerin Lisa heißt?!?! ;-)

Anonym hat gesagt…

jetzt hab ich auch das shirt entdeckt! steht dir immer noch hervorragend!
und schon schade, dass ich zum bowle trinken nicht dabei sein konnte...
was macht eigentlich Hans? konnte er auch an den festivitäten teilnehmen? oder hat er sich von dem ganzen lärm gestört gefühlt..?
ganz liebe grüße aus der ferne, auch an Lisa!

Max hat gesagt…

Darling, wann tanzen wir denn mal wieder?

Anonym hat gesagt…

Hm, also von dem leckeren Bananenbrot habe ich in diesem Blog jetzt schon so oft gehört, daß ich das unbedingt mal probieren möchte. Rückst Du das Rezept raus?!?!?

Anonym hat gesagt…

sax mal, sind das da eigentlich deine Dolce&Gelato- T-Shirts die im Hintergrund auf der Wäscheleine hängen...

hummelreich hat gesagt…

genau, haben wir das auch schon mal probieren dürfen??? das Bananenbrot mein ich? und was war das für ein dip, der anscheinend so eklig aussah? hach, bei den ganzen leckereien die du aufzählst, kriege ich HUNGER!! und Lust auch ne party zu schmeißen...