Donnerstag, 23. August 2007

Sleepover im deutsch-australischen Haushalt

Obwohl ich eigentlich inzwischen rund um die Uhr an meinen vielen assessments arbeiten müsste, habe ich nicht nein gesagt, als Julia mich zum DVD gucken, asiatisch essen und anschließend bei ihr übernachten eingeladen hat. Und das war auch gut so, denn es war toll.

Da kommt jetzt natürlich die Frage auf: Wer ist eigentlich Julia? Und das ist gar nicht so leicht zu erklären, zumindest viel zu kompliziert für facebook, wo es nur die Optionen "we lived together, we worked together, we took a course together, we dated, we are family..." gibt. Die Möglichkeit "our dads work for the same company" fehlt leider. Denn im Endeffekt habe ich es meinem Papa zu verdanken und kenne Julia nur weil er sich im Frühjahr auf einer Dienstreise nach Indien, auf die er überhaupt keinen Bock hatte, auf einer Lufthansa-Party mit Julias Eltern unterhalten hat und dabei rausgefunden hat, dass die Familie in Sydney wohnt und dass Julia genau so alt ist wie ich. Also hat er mich dazu genötigt, ihr eine Mail zu schreiben, was mir ziemlich peinlich war, weil ich dachte, dass sie sicher besseres zu tun hat, als sich mit irgendeiner dahergelaufenen deutschen Austauschstudentin zu treffen, nur weil sich die Väter auf der Lufthansa-Party in Dehli so gut unterhalten haben.
Na ja, im Endeffekt haben wir uns aber doch getroffen und gehen montags auf dem Campus zusammen Mittagessen / Kaffee trinken und darüber bin ich sehr froh.

Das Haus ihrer Eltern in Cronulla/Miranda (also irgendwo im Süden der Stadt, 4o Minuten mit der Bahn von Redfern aus) liegt direkt an einem Hang mit einem traumhaften Blick auf die Bucht und ist wirklich genial. Wobei es bei Sonnenschein wahrscheinlich noch toller ist und man den Pool auch nutzen kann.
Wir haben dann erst asiatisch gegessen (jetzt weiß ich endlich, wie man einen Wok benutzt und was man damit Tolles machen kann) und Glühwein getrunken und es uns dann mit heater auf volle Pulle vorm Fernseher gemütlich gemacht, während es draußen wieder angefangen hat zu regnen.

Das Haus ist irgendwie ein lustiger Mix aus australisch und deutsch. Denn von der Lage und der Architektur her ist es einfach gar nicht europäisch, die Spinnen im Poolfilter können sehr giftig und sehr groß sein, aber die Küchengeräte sind alle von Miele, einen abnehmbaren Duschkopf (der ist hier sonst nicht so verbreitet), die Kochbücher zum größten Teil auf deutsch und der Globus im Wohnzimmer auch.
Zum Frühstück gab es dann echtes deutsches Brot, nicht von Aldi gekauftes in Australien produziertes german bread der Marke "be light", sonder ganz echt aus Deutschland importiert durch Julias Vater. Das darf man also doch, sofern man es beim Zoll angibt. Gut zu wissen für alle die wenigen, die mich in den nächsten elf Monaten noch besuchen kommen wollen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

culinarsich ein cosmopolit! türkisch sowieso, franzöischer Käse immer, italienische Küche ein MUSS, nun Asiatisch...