Mittwoch, 30. Januar 2008

Käseplatte für die letzte Reihe, bitte!

Nach einigen gescheiterten Versuchen, den Rückflug im Internet umzubuchen, musste ich einsehen, dass ich mich tatsächlich selbst in die Stadt in Qantas Reisebüro bewegen muss, was ein echter Geheimtipp von Laetitia war, denn auf der Website ist es nicht zu finden.
Glücklicherweise musste Maike ihren Flug auch dringend ändern und wir konnten den Trip in die Stadt mit einem Kaffeetrinken bei Starbucks verbinden.

Dabei ist die Umbuchung selbst eigentlich schon ein Erlebnis in sich gewesen. Es war rappeldickevoll mit Backpackern, die ihre Flüge ändern wollten, sodass jeder erstmal eine Nummer ziehen musste, die aus einer ziemlich undurchsichtigen Buchstaben-Ziffern-Kombination bestand, was das Warten nicht gerade vereinfachte, weil man wirklich nicht wusste, ob nun F 270 bedeutete, dass wir unsere E 331 schon verpasst hatten oder nicht (nein, dann kam plötzlich A 50). Meine Umbuchung war relativ unkompliziert, da klar war, dass ich am letztmöglichen Tag fliegen , am Gang sitzen und vegetarisches Essen haben möchte. Das ganze hat mich $40 gekostet (Schnäppchen!) und ich habe Irina (die Qantas-Angestellte unseres Vertrauens) dabei gleich drauf hingewiesen, dass sie ruhig Käse ans Essen machen dürften, schließlich bestelle ich darum extra nicht vegan. Sie meinte, ich solle einfach gezielt nach Käse fragen, dann bekomme ich auch welchen. Schön!
Maikes Ticket war ein wesentlich schwierigerer Fall, da sie ihr E-Ticket nicht mehr finden kann und sich auch nicht so richtig an die Flugrout erinnern konnte. Nach langer Diskussion, ein wenig Rumgezicke beider Seiten und mehreren Suchanfragen im Computer stellte sich heraus, dass zwei Flüge auf Maikes Namen gebucht waren, sowohl über London nach Berlin als auch über Frankfurt nach Berlin. Perfekt, denn nun fliegen wir beide zusammen am 11. Juli von Sydney über Singapur nach Frankfurt und können 22 Stunden lang mit Alkoholbestellungen, Essenssonderwünschen ("Wo bleibt denn der Käse! Wir haben schließlich extra ovo-lacto angegeben!") und Musicalhitssingen alle anderen Passagiere und die beiden Crews in den Wahnsinn treiben. Das hatte Irina sich wohl auch schon gedacht und hat uns freiwillig die zwei Plätze in der letzten Reihe am Fenster gegeben. Genau dort, wo ich auch auf dem Hinflug schon saß, was perfekt ist, weil man einen kurzen Weg zum Klo, aber viel Platz zum Rumturnen hat und über den Sitz springen kann, wenn man nicht über seinen schlafenden Sitznachbarn klettern möchte. Ach, das wird lustig.

Vor lauter Freude und Dankbarkeit habe ich Irina dann fast meine Wasserflasche in die Tastatur gekippt. Sie hat Maike schnell noch $170 für die Umbuchung (versteht einer die Preispolitik?!) berechnet, ihr die Flugdaten zugemailt, damit sie sie nicht wieder verlieren kann und sich sichtlich gefreut, sich dem nächsten Kunden widmen zu dürfen.

Dienstag, 29. Januar 2008

Zwischen Koalas, Kängurus und Krokodilen

Besuch bekommen ist immer gut, um die Stadt, in der man lebt, ein bisschen besser kennen zu lernen und dort Dinge zu unternehmen oder anzuguckt, zu denen man vorher nicht gekommen ist.
Das war schon in Berlin so, wo ich einen Monat vor meinem Abflug das erste Mal am Flughafen Tempelhof war, als Jana und Julien da waren und abgesehen zu Praktikumszeiten nur in Begleitung von Jorkern, Buxtehudern und Hamburgern im Regierungsviertel rumlaufe.
Glücklicherweise muss es noch nicht mal der eigene Besuch sein, der einen an Orte der Stadt bringt, an denen man noch nie gewesen ist. In diesem Fall reichte es, dass Sara (@ Max: Nein, ich leide nicht unter Schizophrenie oder so. Es begab sich 1985 in Buxtehude, dass tatsächlich zwei Elternpaare sich unabhängig voneinander entschieden , ihre erstgeborenen Töchter nach der Gattin Abrahams zu benennen und dabei das sprachliche redundante H wegzulassen. Viele Jahre später fanden die beiden heraus, dass das Schicksal sie in die gleiche Stadt am anderen Ende der Welt, fern vom heimatlichen Buxtehude, verschlagen hatte und beschlossen zukünftig ihrer beider Lieblingsgetränk, den sprudelnden Apfelwein aus grünen Flaschen, zusammen trinken zu gehen) bereits zwei Tage allein mit ihrer Mutter (aka Neurodermitiscremelieferantin für die beiden Saras) beim Sightseeing verbracht hatte und fragte, ob ich nicht mit den Zoo kommen wolle.

Passenderweise hatte Thorsten von mir zum Geburtstag einen Zoo-Gutschein bekommen und wir es bis dato entweder zeitlich oder wetterbedingt nicht geschafft, sodass ein Zoobesuch mit Sara und ihrer Mutter am public holiday bei strahlendem Sonnenschein nach der perfekten Tagesplanung klang.

Trotz Feiertagsfahrplan, Feuerarlam am Circular Quay und sehr komplizierter Preispolitik (ich habe von vorneherein student concession für das Kombiticket bekommen, das die Fährüberfahrt, die Seilbahnfahrt und den Zoo selbst beinhaltete, während Sara und Thorsten ihr Fährticket separat bezahlen mussten und erst am Eingang eine Zooeintrittskarte zum Studentenpreis bekamen) haben wir es rechtzeitig in den Taronga Zoo geschafft und hatten sogar noch genug Zeit bis fünf Uhr, um uns mehrmals zu verlaufen, weil keiner von uns den Plan richtig lesen konnte, einen Kaffee zu trinken, Saras leckere Sandwiches zu essen und nebenbei viele, viele Tiere anzugucken.

Das coole war, dass es neben den Standardviechern wie Elefanten, Bergziegen, Zebras und einem verpennten Löwen auch die ganzen native australian animals gab, die wir teilweise noch nie gesehen hatten. Die Kängurus und Koalas haben mich nach meinen Outback und Great Ocean Road Trip Erfahrungen nicht mehr so vom Hocker gehauen, zumal die Koalas echt aussahen, als seien sie ausgestopft, weil sie sich einfach nicht bewegen. Dafür war ich hocherfreut, endlich mal ein Schnabeltier zu Gesicht zu bekommen, das erstaunlich klein war. Umso größer und scarier war das Krokodil. Dem möchte ich wirklich nicht in freier Wildbahn begegnen.

Dafür durften wir ein kleines Schaf und Wallabybaby streicheln, dem gerade von der Pflegerin das Fläschen bekam.

Montag, 28. Januar 2008

Cocktails schlürfen über den Dächern der Stadt

Einen Tag vor Markus' Rückflug nach Deutschland haben wir es letzte Woche endlich auf den Fernsehturm geschafft, nachdem die Wolken über Sydney sich verzogen und uns freien Ausblick über die Stadt gewährte.
Nachdem Sara uns noch mit ihren Angaben verwirrt hatte, dass man dort Pommes oder Burger essen müsse und bloß nach Kings Cross gucken könne und einer Stunde verwirrender Recherche im Internet, haben wir dann glücklicherweise herausgefunden, dass es neben dem Buffet-Restaurant, in dem man pro Person abends $65 zahlt, auch 360° Bar gibt, in der man etwas günstiger dabei ist.
Pro Person muss man Getränke und Barsnacks im Wert von mindestens $20 verzehren und darf dafür so lange auf den Ledersofa mit Blick über die Stadt chillen wie man will. Und es dreht sich sogar, wenn auch relativ langsam. Für 360° braucht es etwa anderthalb Stunden, sodass wir gegen sieben im Tageslicht mit Blick auf Darling Harbour und die Anzac-Bridge angefangen haben und um neun die Lichter der Nacht an selber Stelle wieder sehen konnten. Sehr hübsch. Und eine ganz andere Idee vom Aufbau der Stadt bekommt man auch.

Nur leider schmecken die Cocktails, für die man ein Vermögen (aber natürlich ein paar Cents weniger als $20) zahlt, überhaupt nicht und sind noch nicht mal liebevoll dekoriert. Mit Bier und Saft ist man demnach um einiges besser bedient.

Ein weiteres Highlight neben dem Ausblick und dem gut gewürzten (aber nicht so scharf wie im Flugzeug) Tomatensaft waren die Toiletten mit den spacigsten Waschbecken der Welt, siehe Foto, bei denen man dem Wasser beim Abfließen zugucken konnte.

Sonntag, 27. Januar 2008

Random Notes, New Zealand


Skim milk heißt in Neuseeland trim milk.

Thongs (zu deutsch: Flipflops) heißen jandals.

Man kann Alkohol in jedem Supermarkt kaufen.

Die neuseeländische Variante des Aldi heißt "PAK'n'SAVE" und sieht aus wie ein IKEA für Lebensmittel.

Neuseeland scheint außer ein paar Tageszeitungen keine eigene Presse zu haben. Es gab die Australian Women's Weekly, die australische FHM und die australische NW.

Frauen durften in Neuseeland schon 1893 wählen.

Laut FHM hat eine Kiwi Dame (menschlich!) im Schnitt 20 Sexpartner im Leben. Das ist viel im Vergleich zu den Frauen anderer Länder eine Menge.

Es gibt zwei verschiedene Postsysteme und wir waren extrem verunsichert, weil wir nicht so recht wussten, ob wir unsere Postkarten in die roten oder die blauen Kästen werfen sollen.

Das neuseeländische Staatsoberhaupt ist die Queen. Die Premierministerin ist Helen Clark. Eine weibliche Doppelspitze also.

Die neuseeländische und die australische Fahne sehen sich so ähnlich, dass wir zu dem Schluss gekommen sind, dass die beiden Nationen den selben Designer für ihre Flaggen genommen haben müssen.

Im Radio läuft die gleiche furchtbare Werbung, die einem in Australien schon immer peinlich ist ("Do you suffer from premature ejaculation or have trouble getting an erection? Call 1300xxxx and get help).

Überall wird die Spezialität Manuka Honig verkauft, man darf sie aber nicht nach Australien einführen.

"How bizarre" ist neuseeländisch.

Kiwis (Vögel) gibt es nur in Zoos. Zumindest sagt Tess das und wir haben auch keine gesehen.

"There were so many kids on the plane!" - "Well, there are many kids all over the country. There's nothing else to do!"

Samstag, 26. Januar 2008

Australia Day

Wie eigentlich alle Länder dieser Welt mit Ausnahme meines lieben Heimatlandes, hat auch Australien seinen Nationalfeiertag in den Sommer gelegt. Denn da macht es einfach viel mehr Spaß zu feiern und einen freien Tag zu haben. Wenn der Feiertag dann aber aufs Wochenende fällt, so wie dieses Jahr, lassen es sich die Australier es sich nicht nehmen, den Feiertag kurzerhand am Montag nachzuholen und diesen zum bank holiday zu erklären, um nicht um den arbeitsfreien Tag betrogen zu werden. Irgendwie sympathisch, oder?
Gefeiert wird dann aber doch am 26.1. selbst, was allerdings auch nicht wahnsinnig aufregend ist. Hauptsächlich war die Stadt voll von Menschen. Viele liefen mit Fahnen rum, die kostenlos verteilt wurden, sodass ich jetzt auch eine habe, die nun bei uns auf dem Fernseher residiert und von Lisa etwas komisch beäugt wurde. Einige hatten sich sogar ganz hardcore Tatoos mit der Flagge ins Gesicht geklebt.
Ansonsten gab es eine Fress- und Trinkmeile im Hydepark, eine vintage car Ausstellung auf der Macquarie Street, eine kleine Segelschiffshow am Harbour und abends ein Feuerwerk am Darling Harbour, das ich nicht sehen konnte, weil ich arbeiten musste.


Richard Glover, ein Journalist des SMH, den Megan (Dozentin von "advanced media writing") als gutes Beispiel vorgestellt hatte und der damals bei der Podiumsdiskussion über den heutigen Medienalltag bei der GerMANY Innovations dabei war, hat in seiner Kolumne passenderweise 43 top ways to know if you are Australian gelistet.
Ich habe schallend gelacht.
Hier meine 13 Favoriten, die ich nach über sechs Monaten echt unterschreiben kann.


You pronounce Melbourne as "Mel-bin".

You understand that the phrase "a group of women wearing black thongs" refers to footwear and may be less alluring than it sounds.

You've made a bong out of your garden hose rather than doing something illegal such as watering the garden.

You believe it makes perfect sense for a nation to decorate its highways with large fibreglass bananas, prawns and sheep.

You believe the "l" in the word "Australia" is optional.

You call your best friend "a total bastard" but someone you really, truly despise is just "a bit of a bastard".

You're secretly proud of our killer wildlife.

You think "Woolloomooloo" is a perfectly reasonable name for a place.

You believe it makes sense for a country to have a $1 coin that is twice as big as its $2 coin.

You believe that all famous Kiwis are actually Australian, until they stuff up, at which point they again become Kiwis.

You believe that the more you shorten someone's name, the more you like them.

When returning home from overseas, you expect to be brutally strip-searched by Customs - just in case you're trying to sneak in fruit.

You understand that all train timetables are work of fiction.


Delfine

Freitag, 25. Januar 2008

Home sweet home einrichten

Während wir in Neuseeland waren, hat Lisa die endlich mal sturmfreie und von "bloody Cherman invasion" befreite Bude ein bisschen häuslich eingerichtet und einen Küchentisch gekauft, sodass wir die Teller beim Essen nicht mehr im Schoß balancieren müssen, was ich ja hasse wie die Pest.
Leider war eines der vier Beine kaputt, sodass wir am Montag nochmal zu IKEA fahren mussten und ich die Chance genutzt habe, neben einer absolut notwendigen Kleideraufbewahrungsmöglichkeit (habe mich für einen Garderobenständer für $35 entschieden, da man hier leider keine Löcher in die Wände bohren darf, ohne für jedes einzelne Loch vorher den agent zu fragen: wie umständlich!) auch eine Menge Kleinkram zu kaufen, der nicht ganz so notwendig war. Nun bin ich stolze Besitzerin eines Milchschäumer und kann endlich zu Hause ganz tollen Kaffee machen und muss nicht mehr immer zum McCafé direkt nebenan. How convenient. Dazu eine türkise Thermoskanne, damit ich den Kaffee mit in die Uni nehmen kann und kein Schweinegeld mehr bei den Caféständen auf dem Campus ausgeben muss, die für ihren Mocha mehr verlangen als die Cafés im CBD. Außerdem waren die weihnachtlichen Kerzenständer auf neun Dollar runtergesetzt, sodass ich an denen nicht vorbeigehen konnte. Na ja, und passende Kerzen brauchte ich ja auch. Immerhin bin bei unter 100 Dollar geblieben, die ich mit Kreditkarte zahlen musste, weil IKEA ja leider kein cash nimmt.

Zu Hause mussten wir feststellen, dass man zur Montage des Tisches Schraubenzieher braucht und ich war geschockt, dass Lisa mit ihren 31 Jahren kein einziges Stück Werkzeug besitzt. Was hat die denn für einen Vater. Ich dachte, das sei normal, dass man mit 19 zum Auszug von seinem Vater ein Starter-Set mit dem nötigsten zusammengepackt bekommt und sich dann höchstens mal die Bohrmaschine vom Nachbarn ausleihen muss. Danke Papa!
Zufälligerweise hatte Thorsten, der später vorbeikam, einen passenden Schraubenzieher im Rucksack dabei, was Lisa mit "They are so efficient, these Germans. Incredible!" quittierte. Nun macht kochen und essen in der Küche wieder Spaß macht und wir müssen uns nicht mehr von Markus bekochen lassen und im Garten essen.

Mein neuer hatstand ist nun auch behängt und der Boden von Klamotten befreit. Die Fragen, die sich einem bei Betracht des Ständers im vollbeladenen Zustand stellen: Wie komme ich denn nur an das, was unten hängt? Fällt er um, wenn ich in einer Ecke noch eine Jacke dazu hänge? Was mach ich nur mit meinen Hüten? Und wo ist eigentlich mein Cowboyhut hin?

Donnerstag, 24. Januar 2008

Gebirgsbachüberqueren für Anfänger



Der Fotograf Markus dazu: "Ich habe die ganze Zeit draufgehalten, weil ich dachte, dass Sara gleich springt. Irgendwann muss man doch mal springen. Aber nein!"

Also doch eher: Gebirgsbachüberqueren für echte Ladies.

Neuseeland, die letzte

Die Landschaft

Schon verrückt, wie man Berge mit Gletschern, Wasserfällen und riesigen Seen zusammen mit öder Wüstenlandschaft und tropischen Stränden auf einer relativ kleinen Insel zusammen haben kann. Aber auch praktisch, sowohl für die beneidenswerten Einwohner als auch die Touristen mit wenig Zeit. Die beige Wüstenlandschaft anfangs fanden wir etwas eintönig und waren erstaunt, da wir uns Neuseeland irgendwie grüner vorgestellt hatten, so wie ein südliches Irland oder so. Als wir dann bei entlosen grünen Wiesen mit unzähligen Schafen drauf ankamen und unsere Klischeesvorstellungen wahr wurden, waren wir glücklich.
Die Berge mit den Wasserfällen, Gletschern und Wandertouren haben mich extrem an die Familienurlaube in Österreich erinnert, nur ohne Germknödel und Almdudler auf der Hüte. Außerdem hatte ich die Gletscher von damals schöner, sauberer und blauer in Erinnerung, vielleicht waren sie das aber in den 90ern auch noch und sind inzwischen ebenfall grau-dreckig.
Also, die Berge und Gletscher haben mich nicht so vom Hocker gehauen, bin einfach kein Gebirgsmensch, sondern als Krebs mit dem Element Wasser verbunden. Da fand ich die großen klaren Seen um einiges beeindruckender und die Westküste erst recht. Als Markus uns beim "pancake and blowhole" lookout aus dem Auto genötigt hat, obwohl wir eigentlich schlafen wollten, erwartete ich ein paar "Great Ocean Road"-ähnliche Felsbrocken im Wasser, was sie im Endeffekt auch waren. Bloß viel aufregender und mit besserem Wetter.
Im Abel Tasman Park mit seinen tropischen Stränden, dem Wanderweg durch den Regenwald und dem klaren Wasser hätte ich gern mehr Zeit verbracht und eine mehrtägige Paddeltour gemacht, aber wir mussten leider weiter zu unserem Delfin-Date in Akaroa.


Die Leute

Sind alle sehr nett gewesen, haben uns immer überall weitergeholfen und gehen scheinbar traditionell verkatert zur Arbeit und erählen das mit einem Lächeln auf den Lippen den Kunden. Das fand ich sehr sympatisch, sollte ich in der Eisdiele auch mal vorschlagen, in Newtown würde man damit sicher eher Kunden gewinnen als vergraulen.
Obwohl man offiziell immer nach dem Ausweis gefragt werden soll, wenn man unter 25 ist, ist uns das nur zwei Mal passiert (wobei einmal Matze dran war, der nicht unter 25 ist, aber mich dabeistehen hatte). Im Pub in Te Anau, wo wir uns alle ein Speight's (nicht schlecht) gegönnt haben, wurden wir an der Bar sogar von einem Minderjährigen bedient, den wir mit unserer Bestellung beim Billardspiel mit seinen Kumpels gestört haben.
Der Kiwi-Akzent, bei dem e's wie i's klingen und i's wie e's, klingt echt lustig und sorgt gern für ein paar Verwirrungen, wenn er auf non-native-speakers trifft, zum Beispiel in der Apotheke in Christchurch: "You should take this sex times a day." - "Pardon?").


Die Tiere

Es gab keine einizige Kakerlake und keine giftigen Spinnen. Das ist schonmal ein echter Vorteil gegenüber dem Land, in dem ich momentan residiere und einem dauernd Krabbelzeugs ins Glas läuft, wenn man es neben sich auf dem Boden stehen lässt.
Dafür gab es lustige Vögel: Keas bei den Gletschern, einen kleinen Pinguin im Wasser in Akaroa und undefinierbare schwarze Vögel mit Schnäbeln, die aussahen wie Chilischoten. Aber Kiwis haben wir leider nicht zu Gesischt bekommen, nicht einen einzigen.
Auch das sperm whale watching in Kaikoura haben wir uns gespart, weil es über 100 Dollar gekostet hätte und man das im Winter auch in der Nähe von Sydney machen kann. Dafür waren wir alle vier ganz heiß aufs Delfinschwimmen. Im Endeffekt sind die Tiere weniger MIT uns geschwommen ("They were not very playful today."), sonder hauptsächlich an uns vorbei, während wir in Neoprenanzügen bei 16° C im Southern Pacific rumdümpelten und in unsere Schnorchel pusten und einen Kreis formen sollten. Immerhin haben uns die Anuzüge gut über Wasser gehalten. Ich hatte zwischenzeitlich etwas Angst, ich könne absaufen, zumal ich unterschrieben hatte, dass ich eine tolle Schwimmerin sei (fette Lüge!) und auf jegliches Schmerzensgeld im Todefall verzichte oder so ähnlich. Da wir etwas spät dran waren (sind erst zum falschen Anbieter gefahren, wir Chaoskinder), habe ich es nicht wirlich durchgelesen, sondern schnell Mamas und Papas Telefonnummer als emergency contact angegeben und unterschrieben.
Wie auch immer: Ich habe Delfine gesehen, ganz viele, sogar Mutter und Kind und einer ist direkt an mir vorbeigeschwommen. Das war schon cool.


Der letzte Tag

Nach dem Delfinschwimmen und letzte Souvenirs im franzöisisch anmutenden Akaroa sind wir zurück in Matzes fünfte Heimat, Christchurch. Da wir uns das Hostel für die kurze Nacht sparen wollten, waren wir erstmal indisch essen und danach im Kino, wo ich mir nach einer sehr abschreckenden Werbung für die neuseeländische Armee "American Gangster" angucken musste, weil leider kein einziger chick flick lief und ich ja eh in der Minderheit war.
Auf dem Weg zum Flughafen haben wir uns noch ein bisschen verfahren, sodass wir im Endeffekt nur noch drei Stunden im International Arrivals rumkriegen mussten. Da die letzte Flasche Alkohol -wie hätte es anders sein sollen- in meiner Tasche zu Bruch gegangen war, weswegen mein GerMANY Innovations-T-Shirt nun nach Kirschwein stinkt, mussten wir die Zeit mit Airhockeyspielen und schlafen verbringen, bevor wir uns um fünf Uhr morgens zum Check-In und Ausreisegebühr bezahlen konnten.
Air New Zealand ist übrigens eine traumhafte Airline, zig Mal besser als Qantas. Erstens gab es leckeres (!!!) Frühstück (ok, die Sojamilch war eklig, warum verstehen die nicht, was ovo-lacto vegetarian ist, wenn sie das als Option angeben) wie bei Lufthansa in der Business Class, Sekt, den schärfsten Tomatensaft der Welt (man, hatte ich Bauchschmerzen danach) und beim Infligt-Entertainment mit "The Nanny Diaries" sogar einen zu ertragenden Film. Dafür müssen die armen Stewardessen leider Schlafanzüge zur Arbeit tragen!

Mittwoch, 23. Januar 2008

Noch mehr visuelle Urlaubsimpressionen.

Airhockey am Flughafen - ich habe verloren, aber Spaß gemacht hat es trotzdem.

Regenwaldwanderung.

Unser Chaos.

Sexy Neoprenanzüge anziehen.

Im Wassertaxi.
Haben wir leider nicht gesehen.

Halteverbot am Fox Glacier.

Stinkende Seelöwen.

Mäh.
Auf dem Weg zu den glowworm caves auf dem Lake Te Anau.

Abel Tasman Park, noch Fragen, warum ich den das Highlight des Trips fand?

Der liebevoll eingerichtete Nissan.



Nicht mein Schwimmring, aber mein Sonnenbrand, in Queenstown am Gletschersee.

Ich sehe aus als hätte ich tonnenweise Bühnenmake-up drauf, dabei bin ich einfach nur braun geworden. Wusste gar nicht, dass ich das kann. Wahnsinn.

Stinkefüße im Babybecken abkühlen, im Botanischen Garten in Christchurch.

Sonnenbaden am Mount Cook.

"The average Aussie bloke"

Irgendwie scheine ich immer im Land zu sein, wenn wichtige Landsmänner versterben. Erst stirbt der einzig weltbekannte Neuseeländer, Sir Edmund Hillary, genau einen Tag nachdem Markus und ich uns in der Art Gallery in Christchurch gefragt haben, ob es eigentlich einen einzigen berühmten Kiwi gibt, sodass wir von unserem Herbergsvater vor dem Fernseher bei den Abendnachrichten erstmal über Hillarys Herkunft aufgeklärt werden müssen.
Und nun wird Heath Ledger plötzlich tot in seiner Wohnung aufgefunden und mir wird bewusst, wie wahnsinnig stolz die Australier auf ihn sind, weil ein Junge aus Perth es nach Hollywood geschafft hat.
Alle sind geschockt und nicht nur die Medien reden von nichts anderem mehr. Das Hauptunterhaltungsthema zwischen meinem Chef und mir sind Heath ("It's a shame, he was so talented."), die Drogenprobleme der Stars im Allgemeinen ("Have you seen Amy Winehouse? Full of drugs! A wreck!" - "I don't mind, I still like her music!"), Selbstmord in Sydney ("The school I went to in Cronulla had the highes suicide rate in NSW. I knew four guys who killed themselves, one in my sister's year who smoked himself in his car, one blew his head..."), Selbstmord unter jungen Männer ("They don't speak about their problems. Not like girls who talk to their friends all the time. And there is a lot of pressure on them. Especially in Cronulla."), die schrecklichen Erlebnisse der Bahnfahrer dieser Welt ("Every train driver in Sydney kills an average of four people in their lifetime.") und artverwandte Themen. Die 6 o'clock news of Channel 9 bringen zehn Minuten über Ledgers Tod als Topnachricht, alle Kunden starren gebannt auf den Fernseher und mein Chef kümmert sich ausnahmsweise nicht darum, ob ich beschäftigt aussehe.
In "A Current Affair" um halb sieben geht es um nichts anderes um Ledger und der arme New York Korrespondent, der fröstelnd aus dem nächtlichen SoHo berichtet, tut nach der fünften live-Schaltung schon richtig Leid. Außerdem werden Ledgers ehemaliger Schulleiter aus Perth, ein paar Sydneysider Surfer befragt und die Beleidsbekundungen von Cate Blachett, Nicole Kidman und Mel Gibson.
Der Sydney Morning Herald macht die erste Seite mit "The Sleepless Stress Of A Troubled Star" auf und bringt eine weitere Doppelseite in der Weltnachrichtenrubrik voller Artikel zu allen Aspekten von Ledgers Leben und Sterben.
Nun weiß ich, dass er, wie hätte es bei einem australischen Schauspieler auch anders sein sollen, bei "Home and Away" angefangen hat, sich 2004 ein riesiges Haus in Bronte am Strand gekauft und zwei Jahre später wieder verkauft hat, die Politik von John Howard öffentlich kritisiert hat und dass die Schlaftabletten, die er genommen hat "can cause people to walk, eat, drive or have sexual intercourse in their sleep".

Dienstag, 22. Januar 2008

Kiwi continued.

Das Wetter

Entgegen der Wetterhersage war das Wetter bis auf die Regenfälle am Milford Sound ziemlich gut. Die ersten anderthalb Tage in Christchurch haben wir zwar etwas gefroren, aber bei der Wanderung am Mount Cook haben wir uns dann alle an unterschiedlichen Stellen Sonnenbrände bekommen und haben uns gefragt, ob es über Neuseeland eigentlich auch ein Ozonloch gibt. Meine Aloe Vera Creme hatte ich leider nach Betrachten der Wettervorhersage wieder ausgepackt, sodass alle die ersten Tage von meiner Rossmann Après Sun Lotion gelebt haben, bevor ich mir in der Apotheke in Queenstown Aloe Vera Nachschub gekauft habe, die glücklicherweise im Angebot war. Am Ende des Trips hatten wir alle an Bräune zugelegt und ich habe ein paar neue Sommersprossen gesammelt.

Die Hostels

So schöne Reiseunterkünfte habe ich lange nicht mehr gesehen. Während das Base in Christchurch ein echt städtisches Riesenhostel mit 10er Schlafsälen war, wurden die Hostels auf dem Land immer schöner. Wir hatten immer ein Zimmer für uns und mussten nie mehr als $30 (ca. 15 Euro) pro Person pro Nacht bezahlen. Teilweise haben mich die Hostels echt an unsere Englandurlaube früher erinnert, mit mal mehr mal weniger gut ausgerüsteten Küchen, common room mit Fernseheren, Brettspielen und ausgelesenen Zeitschriften (es lebe die FHM, die Matze aus Motueka mitgenommen hat).
Am schönsten war es allergdings im Buscot Backpackers irgendwo zwischen Twizel und Omarama (oder so ähnlich). Weil wir in Twizel selbst aufgrund einer Segelregatta nichts mehr gekriegt haben, wurde uns im dortigen YHA empfohlen aus dem Ort rauszufahren und im privaten Farmhaus zu fragen, ob die noch was frei hätten. Matze und ich hatten schon ein bisschen Angst im Heu neben den Schafen schlafen zu müssen, doch im Endeffekt stellte sich die Farm als ein neues Privathaus mit wunderschönem Rosengarten und tollem Ausblick von der Terrasse heraus. Da es keine freien Betten im Haus mehr gab, wurden uns zwei Zelte mit Feldbetten drin angeboten, was mir meine erste Zeltübernachtung meines Lebens ever bescherte. So schlimm war es nicht, nur der Igel (oder was auch immer), der direkt außen an der Zeltwand langraschelte, hat mich etwas genervt. Beruhigend war in solchen Momenten immer, dass es in Neuseeland keine giftigen Tiere gibt.
Den zweiten Platz in der Hitliste belegt auf jeden Fall das "Laughing Kiwi" in Motueka, mit wunderschönen Holzbetten, einer Hollywoodschaukel und der Möglichkeit, mitten in der Nacht anzukommen und zu übernachten, ohne vorher zu bezahlen. Sehr freundlich, der lachende Kiwi.
In Queenstown haben wir uns (eher unfreiwillig, weil alle Hostels mit extremsportgeilen Backpackern belegt waren) sogar ein 4er Hotelzimmer mit ensuite Badezimmer gegönnt, sodass wir von Zelt bis Hotel alles dabei hatten.


Die Crew

Allein unter Jungs. Nach dem Outbacktrip mit zwei weiteren Mädels und Markus und einem ausgewogenen Männer-Frauen-Verhältnis in Melbourne, mal was Neues. Und ich kann nicht klagen. Außer dass ich beim Zähneputzen niemanden zum Reden hatte (mit Ausnahme des Hostels mit dem Unisex-Waschraum), habe ich nichts vermisst und es sehr genossen. Zwar war es etwas chaotisch und verplant: nie wusste jemand, wo der Autoschlüssel ist, die Route wurde erst in Christchurch ausgearbeitet und jeden Abend nochmal neu abgestimmt, die Hälfte der Lebensmittel wurden in unseren zahlreichen Plastiktüten in verschiedenen Hostels vergessen, wir haben versäumt eine gemeinsame Kasse für Essenseinkäufe und Tanken einzurichten, sodass es schwer war, den Überblick zu behalten, wer wem wieviel schuldet und unseren Nissan Sunny haben wir ziemlich schnell eingemüllt und mit FHM und Kleenex Packung dekoriert. Aber ich fühle mich ja im Chaos eh viel wohler, als wenn mir jemand hinterherputzt und ich mich schlecht fühle, weil ich meinen Kram nicht weggeräumt habe.
Außerdem gab es kein Gezicke und keine ausgefeilten Essenspläne, sondern nur viele versaute Witze und regelmäßig McDonalds (wie gut, dass der Mocha bei McCafé so gut schmeckt!).

Queenstown

"Wie? 8500 Einwohner? Du musst dich verlesen haben. Da steht bestimmt noch eine Null?" - "Nein. 8500!" - "Und warum fahren wir dann dahin? Ich dachte, dass wäre eine große bekannte Stadt."
Nein, groß ist Queenstown wirklich nicht. Eher so wie St. Peter-Ording, nur ohne Meer, sondern mit ziemlich kaltem Gletschersee, in dem man nicht so besonders lange baden kann.
Bekannt und mit Touristen und Backpackern bevölkert ist Queenstown vor allem, weil im und rund um den Ort so viele Extremsportarten angeboten werden. Von Bungeejumping über Wildwaterrafting bis Skydiving war alles dabei.
Schade nur, dass mich das alles nicht so sehr anspricht, weil mir schon schlecht wird, wenn ich mit dem Fahrstuhl irgendwo runterfahre.
Da uns aufgrund der wechselhaften Wetterbedingungen kein Kajak ausgeliehen wurde und die Eislaufhalle gerade under construction war, war ich während Markus' Fallschirmsprung mit den anderen shoppen gegangen (JayJay's hatte das Kleid, mit dem ich seit Monaten liebäugel auf nur $25 herabgesetzt, weswegen ich es mir gleich in schwarz UND weiß gekauft habe, what a bargain!) und habe die besten Knubberkirschen meines Lebens gegessen (und wenn ich als anspruchsvolle Altländerin das sage, dann heißt das schon was), bevor wir nach Te Anau weitergefahren sind.

Ach ja, Thorsten war mit der Aufarbeitung des Urlaubes etwas schneller als ich, sodass es bei ihm jetzt schon die besten Bilder und die Reiseroute zu bewundern gibt.

Montag, 21. Januar 2008

Landschaftsformen von Neuseeland

Traumstrand im Abel Tasman National Park.

Einer von vielen vielen Wasserfällen.


Blowhole irgendwo an der Westküste.

Pancake rock formations.

Fox Glacier (glaube ich, vielleicht aber auch Franz Josef).

Küste.

See (Lake Tekapo, glaube ich).

Queenstown @ night.

Ostküste.

Blick aus dem Regenwald an der Nordküste.

Wanderweg am Mount Cook.

Lake Te Anau.

Wüstenlandschaft.

Postkartenidyll.

Dreckiges Gletscherwasser.

Mount Cook.

Milford Sound.

So war's bei den Kiwis

Hinreise

Wir hatten von Anfang an eine Menge Spaß, haben in als letzte in jeder Schlange gestanden, überall am längten gebraucht, für Komplikationen gesorgt und die Leute um uns herum von Anfang an genervt. Es fing damit an, dass Markus und ich beide keine Visumssticker in unseren Pässen hatten (ich wusste bis dato gar nicht, dass es sowas überhaupt gibt!), weswegen die Frau am Eincheckschalter erstmal zehn Minuten rumtelefonieren musste, um herauszubekommen, ob wir illegale Einwanderer sind oder wirklich gültige Studentenvisa haben, mit denen sie uns nach zwei Wochen auch wieder einreisen lassen können. Das hat scheinbar so ungewöhnlich lange gedauert, dass eine andere Angestellte besorgt vorbeikam und ihre Kollegin fragte, ob alle okay sei, sodass wir uns wie Terroristen fühlten. Glücklicherweise hatten wir auch unser Rückflugticket noch schnell auf Lisas Schmierpapier (alte Dienstpläne) ausgedruckt, da sie das am sowohl in Sydney als auch in Christchurch am Flughafen mehrmals sehen wollten. So sehr willkommen kamen wir uns dabei nicht vor. Auch unsere Pässe mussten wir mehrmals vorzeigen und alle drei jedes Mal unsere Mützen abnehmen. Mit dem Einreisefragebogen waren wir kollektiv überfordert, weil wir nicht so genau wussten, ob wir nun Australian residents sind oder Touristen. Alles sehr kompliziert. Dann hat Thorsten auch noch mit meinem orangen Fineliner geschrieben und musste alles mit Kugelschreiber nachmalen, weil man nur in schwarz oder blau ausfüllen durfte. Was für eine Aufregung.
Auf dem Flug sind die Jungs dann fast verhungert, weil es kein kostenloses Essen gab und mir vorher keiner so richtig glauben wollte, dass es im Billigflieger auch bei Drei-Stunden-Flügen nix umsonst gibt. Also hat Markus sich eine Portion undefinierbare Matsche gegönnt, während Thorsten versuchte, sich an seinen Müsliriegeln sattzuessen und ich mich gefreut habe, so schlau gewesen zu sein, am Flughafen einen Salat zu gegessen zu haben.

In Christchurch am Flughafen haben wir dann weiter für Aufregung gesorgt, indem Thorsten den Zollbeamten gebeten hat, doch bitte den Hund von unseren Taschen wegzunehmen, meiner Allergie wegen. Daraufhin mussten wir dann alle unsere Rucksäcke aufmachen und zeigen, dass wir keine Lebensmittel dabei haben oder nur solche, die man nach Neuseeland einführen darf (also so gut wie nix).

Nach diesere Odysee durch den Zoll und die Quarantäne und einen Anruf beim völlig verpennten Matze kamen wir dann gegen halb drei nachts im Base am Cathedrale Square an und haben uns in unserem dorm, wo bereits alle schliefen damit wenig Freunde gemacht.

Christchurch

Eine nette kleine Stadt, die sich rund um die Kathedrale erstreckt und aus der alle Neuseeländer kommen, die ich bislang kennengelernt habe. Wahnsinnig aufregend ist es dort nicht. Matze hatte, als wir ankamen bereits drei Tage dort verbracht (einen davon aus Langeweile und mangels Alternativen im Kino) und konnte uns nach dem Frühstück im Hostel die Highlights zeigen: die nächste Westpac zum Geldabheben, die Fußgängerzone mit dem Starbucks und dem McCafé zum Kaffeetrinken, den botanischen Garten zum Postkarten kaufen, das Museum zum aufs Klo zu gehen, die Straße mit den Autovermietungen zum Automieten, den alten Campus der Uni zum Angucken, das award-winning Pub Dux de Lux mit hausgemachten wedges zum Essengehen und den Supermarkt zum Einkaufen.
Im Vergleich zu allen anderen Orten, die wir aus unserem Trip noch so gesehen haben, war es mit seinen 300.000 Einwohnern natürlich die reinste Metropole und am letzten Abend, bevor wir zum Flughafen gefahren sind, haben wir auch massenhaft besoffene Teenager vor vielen Pubs undd Clubs gesehen, aber so richtig überzeugt hat uns die Stadt trotzdem nicht.

Das Auto

Nachdem uns Europcar ausschied, weil wir dort noch speeding fines von unserer Great Ocean Road Tour im November offen haben, Hertz zu teuer war, Budget uns erklärte, ihre Preise würden sich jeden Tag ändern und die vielen kleinen Anbieter mit schlecht designten Flyern uns abgeschreckt hatten, sind wir bei omega rentals gelandet. Für nur 49 neuseeländische Dollar (ein NZ$ ist etwa ein halber Euro) gab es einen wunderbaren Nissan mit Null-Selbstbeteiligung bei Unfällen und sonstigen Kratzern. Nur durfte ich natürlich nicht fahren, weil ich unter 25 bin und das hier im Zusammenhang mit Autos ein wenig kritisch ist. Also konnte ich mich auf der Rückbank häuslich einrichten, mich von meinen drei Chauffeuren durchs Land kutschieren lassen und mich mit wechselnder Gesellschaft hinten amüsieren oder einfach nur pennen.
Sowieso haben wir den Wagen ziemlich schnell gut vollgemüllt und ziemlich überladen, sodass wir bei jedem speed bump aufgesetzt sind und beim Aussteigen erstmal checken mussten, ob wir Öl verlieren.

Die Route

Es war gar nicht so einfach, die vielen verschiedenen Highlights der Südinsel alle in zehn Tage unterzubringen, zu viel Aufregendes zu tun. Also mussten wir ein bisschen im Lonely Planet rumblättern, diskutieren, Dunedin mit der Cadbury Factory streichen (sehr zu Thorstens Leid) und in der Mitte ein bisschen hetzen, um alle zu beglücken. Im Endeffekt konnten wir uns Lake Tekapo - Mount Cook - Queenstown - Te Anau & Milford Sound - Fox & Franz Josef Glaciers - Westküste - Abel Tasman National Park - Hanmer Springs- Akaroa einigen.
So haben wir wohl das Wichtigste, Interesssanteste und Schönste gesehen, mussten allerdings eine Menge Zeit im Auto verbringen und immer ein bisschen hetzen.
Vielleicht hätte ich doch ein bisschen früher mit der Reiseplanung anfangen und mich über die Insel informieren sollen, dann hätte ich gewusst, dass mich die Gletscher weniger interessieren und der Abel Tasman National Park das Paradies auf Erden ist. Fürs nächste Mal weiß ich nun Bescheid. Und wiederkommen will ich auf jeden Fall.

Sonntag, 20. Januar 2008

Die ersten Bilder

Ja, es war nass.

Spiegelsee.


Wanderpause mit Spekulatius.

Scheißwetter am Milford Sound.

Mount Cook.

Der einzige Kiwi, den wir gesehen haben.

Kaputt vom Wandern.

Schwingebrücke.

Wie viele Männer braucht man, um ein Auto zu tanken?

Wanderung am Lake Tekapo.

Sightseeing in Christchurch.

Erstes Abendessen im Hostel: Pasta - was sonst?

Ganz schön kalt am zweiten Tag.