Das Wetter
Entgegen der Wetterhersage war das Wetter bis auf die Regenfälle am Milford Sound ziemlich gut. Die ersten anderthalb Tage in Christchurch haben wir zwar etwas gefroren, aber bei der Wanderung am Mount Cook haben wir uns dann alle an unterschiedlichen Stellen Sonnenbrände bekommen und haben uns gefragt, ob es über Neuseeland eigentlich auch ein Ozonloch gibt. Meine Aloe Vera Creme hatte ich leider nach Betrachten der Wettervorhersage wieder ausgepackt, sodass alle die ersten Tage von meiner Rossmann Après Sun Lotion gelebt haben, bevor ich mir in der Apotheke in Queenstown Aloe Vera Nachschub gekauft habe, die glücklicherweise im Angebot war. Am Ende des Trips hatten wir alle an Bräune zugelegt und ich habe ein paar neue Sommersprossen gesammelt.
Die Hostels
So schöne Reiseunterkünfte habe ich lange nicht mehr gesehen. Während das Base in Christchurch ein echt städtisches Riesenhostel mit 10er Schlafsälen war, wurden die Hostels auf dem Land immer schöner. Wir hatten immer ein Zimmer für uns und mussten nie mehr als $30 (ca. 15 Euro) pro Person pro Nacht bezahlen. Teilweise haben mich die Hostels echt an unsere Englandurlaube früher erinnert, mit mal mehr mal weniger gut ausgerüsteten Küchen, common room mit Fernseheren, Brettspielen und ausgelesenen Zeitschriften (es lebe die FHM, die Matze aus Motueka mitgenommen hat).
Am schönsten war es allergdings im Buscot Backpackers irgendwo zwischen Twizel und Omarama (oder so ähnlich). Weil wir in Twizel selbst aufgrund einer Segelregatta nichts mehr gekriegt haben, wurde uns im dortigen YHA empfohlen aus dem Ort rauszufahren und im privaten Farmhaus zu fragen, ob die noch was frei hätten. Matze und ich hatten schon ein bisschen Angst im Heu neben den Schafen schlafen zu müssen, doch im Endeffekt stellte sich die Farm als ein neues Privathaus mit wunderschönem Rosengarten und tollem Ausblick von der Terrasse heraus. Da es keine freien Betten im Haus mehr gab, wurden uns zwei Zelte mit Feldbetten drin angeboten, was mir meine erste Zeltübernachtung meines Lebens ever bescherte. So schlimm war es nicht, nur der Igel (oder was auch immer), der direkt außen an der Zeltwand langraschelte, hat mich etwas genervt. Beruhigend war in solchen Momenten immer, dass es in Neuseeland keine giftigen Tiere gibt.
Den zweiten Platz in der Hitliste belegt auf jeden Fall das "Laughing Kiwi" in Motueka, mit wunderschönen Holzbetten, einer Hollywoodschaukel und der Möglichkeit, mitten in der Nacht anzukommen und zu übernachten, ohne vorher zu bezahlen. Sehr freundlich, der lachende Kiwi.
In Queenstown haben wir uns (eher unfreiwillig, weil alle Hostels mit extremsportgeilen Backpackern belegt waren) sogar ein 4er Hotelzimmer mit ensuite Badezimmer gegönnt, sodass wir von Zelt bis Hotel alles dabei hatten.
Die Crew
Allein unter Jungs. Nach dem Outbacktrip mit zwei weiteren Mädels und Markus und einem ausgewogenen Männer-Frauen-Verhältnis in Melbourne, mal was Neues. Und ich kann nicht klagen. Außer dass ich beim Zähneputzen niemanden zum Reden hatte (mit Ausnahme des Hostels mit dem Unisex-Waschraum), habe ich nichts vermisst und es sehr genossen. Zwar war es etwas chaotisch und verplant: nie wusste jemand, wo der Autoschlüssel ist, die Route wurde erst in Christchurch ausgearbeitet und jeden Abend nochmal neu abgestimmt, die Hälfte der Lebensmittel wurden in unseren zahlreichen Plastiktüten in verschiedenen Hostels vergessen, wir haben versäumt eine gemeinsame Kasse für Essenseinkäufe und Tanken einzurichten, sodass es schwer war, den Überblick zu behalten, wer wem wieviel schuldet und unseren Nissan Sunny haben wir ziemlich schnell eingemüllt und mit FHM und Kleenex Packung dekoriert. Aber ich fühle mich ja im Chaos eh viel wohler, als wenn mir jemand hinterherputzt und ich mich schlecht fühle, weil ich meinen Kram nicht weggeräumt habe.
Außerdem gab es kein Gezicke und keine ausgefeilten Essenspläne, sondern nur viele versaute Witze und regelmäßig McDonalds (wie gut, dass der Mocha bei McCafé so gut schmeckt!).
Queenstown
"Wie? 8500 Einwohner? Du musst dich verlesen haben. Da steht bestimmt noch eine Null?" - "Nein. 8500!" - "Und warum fahren wir dann dahin? Ich dachte, dass wäre eine große bekannte Stadt."
Nein, groß ist Queenstown wirklich nicht. Eher so wie St. Peter-Ording, nur ohne Meer, sondern mit ziemlich kaltem Gletschersee, in dem man nicht so besonders lange baden kann.
Bekannt und mit Touristen und Backpackern bevölkert ist Queenstown vor allem, weil im und rund um den Ort so viele Extremsportarten angeboten werden. Von Bungeejumping über Wildwaterrafting bis Skydiving war alles dabei.
Schade nur, dass mich das alles nicht so sehr anspricht, weil mir schon schlecht wird, wenn ich mit dem Fahrstuhl irgendwo runterfahre.
Da uns aufgrund der wechselhaften Wetterbedingungen kein Kajak ausgeliehen wurde und die Eislaufhalle gerade under construction war, war ich während Markus' Fallschirmsprung mit den anderen shoppen gegangen (JayJay's hatte das Kleid, mit dem ich seit Monaten liebäugel auf nur $25 herabgesetzt, weswegen ich es mir gleich in schwarz UND weiß gekauft habe, what a bargain!) und habe die besten Knubberkirschen meines Lebens gegessen (und wenn ich als anspruchsvolle Altländerin das sage, dann heißt das schon was), bevor wir nach Te Anau weitergefahren sind.
Ach ja, Thorsten war mit der Aufarbeitung des Urlaubes etwas schneller als ich, sodass es bei ihm jetzt schon die besten Bilder und die Reiseroute zu bewundern gibt.
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3 Kommentare:
Ne ne, das kann nicht stimmen. Du hast einmal mit den Turnerinnen neben dem Schulzentrum gezeltet (kann aber sein, dass du bei Gewitter nach Hause gekommen bist)und am Ende deiner OS-Zeit an der Elbe!
Wenn du das mit den Kirschen Heiko erzählst, gibt es hier nie wieder welche zum Sonderpreis!
Faszinierend, dass du dich über Gebühren aller Art (selbst wenn sie nur einstellig sind!) tagelang ärgern kannst, aber sooo viele Klamotten ohne mit der Wimper zu zucken kaufen kannst... ;) (Nicht böse gemeint...)
Das mit dem Essen im Hostel vergesen kommt mir sehr bekannt vor!
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