Freitag, 12. Oktober 2007

Drei Monate = ein Viertel


Heute sind es auf den Tag genau drei Monate, dich ich nun schon hier unten bin, was bedeutet, dass ich also schon ein Vierteljahr hier bin und somit ein Viertel meines Auslandsaufenthalts rum ist. Das erschreckt mich ganz schön und ich schiebe jetzt schon Panik, dass ich alles, was ich mir hier vorgenommen habe, gar nicht mehr schaffe. Glücklicherweise sind Melbourne und Tasmanien schon gebucht. Jetzt muss ich mir nur nochmal überlegen, wann ich nach Neuseeland fliege und was ich sonst unbedingt noch machen will.
Schockierenderweise musste ich letzte Woche erfahren, dass ich selbst, wenn ich wollte, gar nicht länger hier bleiben kann als bis zum 11. Juli 2008. Und das obwohl mein Visum bis Ende August gilt. Aber mein Flugticket nicht. Wie ätzend!

Was allerdings sehr erstaunlich ist, ist die Tatsache, dass ich allen Ernstes darüber nachgedacht habe, länger zu bleiben. Wenn ich daran denke, dass ich in meinen ersten paar Wochen noch die Tage rückwärts gezählt und mich bereits auf meine Rückkehr nach Berlin gefreut habe, weil mir Sydney einfach nicht so richtig gefallen hat.
Inzwischen habe ich mich, wie Lena es gerade so schön ausgedrückt hat "an den australischen Charme gewöhnt" und auch entdeckt, was an Sydney toll ist. Auch wenn das Wetter immernoch nicht 100%ig bei dem angekommen ist, was ich mir unter Australien vorgestellt habe, freue ich mich auf einen Dezember, den ich vollständig am Strand verbringen kann.
Ich bin froh, dass ich hier gelandet bin und bin davon überzeugt, dass mir das Auslandsjahr hier sehr viel mehr bringt als in den USA, auch wenn ich beim Lesen von Pauls Blog einige Parallelen sehen kann: verchlortes Wasser, schlechtes Bier, das aufregende Einkaufen von Obst und Gemüse, Chinesen mit englischen Namen, laute Klimaanlagen in Seminarräumen, Alkoholtrinkverbot in der Öffentlichkeit... Aber die religiösen Fanatiker, die in North Carolina rumlaufen, fehlen hier. Und das ist auch gut so.
Das Schöne an Australien ist, dass ich so viel mehr lernen kann, weil ich vorher einfach nichts darüber wusste. Anfang dieses Jahres kannte ich genau einen australischen Film ("Crocodile Dundee"), ein paar nach Hollywood exportierte Schauspieler (Nicole Kidman, Cate Blanchett, Mel Gibson "He's not really Australian! The Americans can keep him!") und den Namen der Hauptstadt (immerhin, ich wusste, dass Sydney es nicht ist) und jetzt lerne ich jeden Tag was Neues über ein Land, indem ich vor nie gewesen bin und mir nie Gedanken gemacht habe. Das ist doch toll und genau der Sinn eine Auslandsaufenthalts..

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mathegenie!

Anonym hat gesagt…

hmm, das du überlegt hast evtl. länger zu bleiben wusste ich gar nicht erhole mich gerade vom dazu gehörigen Herzinfarkt...

Anonym hat gesagt…

Hallo!
ALso, ich kann natürlich jetzt nicht alles lesen, da bin ich zu spät eingestiegen, aber ich bekomme so einen kleinen Eindurck und kann einige deiner Erfahrungen, vor allem dieses Sich-anpassen an die Fremde, irgendiwe gut nachvollziehen.
Was du schreist hört sich so schön und imteresant an, und du scheinst es so bis auf den letzten Tropfen auszukosten, dass ich fast neidisch werde und Fernweh bekomme (das ist witzig, da ich gerade jetzt anfange, in Brlin so etwas wie eine Heimat zu sehen).
Ich freue mich schon auf die Einträge über Tasmanien und Melbourne, und hoffentlich wird das mit Neuseeland auch etwas.

Liebste Grüsse aus Berlin,

P