Freitag, 23. Mai 2008

23 on the 23rd

Ein Geburtstag jagt den naechsten. Waehrend die Einladung zu Soharnis birthday drinks ja relativ spontan kam, war ich ueber Saras Party schon seit Monaten informiert und hatte schon Anfang des Jahres versprochen, mir den Abend auf jeden Fall freizunehmen. Und siehe da, bitchy boss hat mir diesen Wunsch sogar erfuellt, als ich sagte: "It's a very important birthday. The 23rd on the 23rd.' - "23? You are soooo young, girls. Oooh 23. How would I love being 23 once again."

Nachdem ich Sara am Donnerstagabend bei der Manikuere ("Ich brauche unbedingt schoene Fingernaegel fuer meinen Geburtstag!" - "Ok, in Gottes Namen, dann komm ich halt mit!") schon fruehzeitig im Stich gelassen habe, weil ich hungrig war und zu Steffis Abschiedsessen beim Thai wollte, bin ich dann aber rechtzeitig zwanzig Minuten vor Mitternacht mit dem Taxi zu Sara gefahren, damit sie nicht allein mit einer Flasche Wein in ihren Geburtstag reinfeiern musste, da ich vom letzten Jahr her genau weiss, wie furchtbar das ist, um Mitternacht allein rumzusitzen.

Dafuer kam ich am Freitagabend zur Party entsprechend spaeter. Lisa fand die Tatsache, dass Sara erst zu um 9pm eingeladen hat sowieso schon ziemlich seltsam. "That's a weird time. Why would you invite people for 9pm?!" Also habe ich Lisa den kulturellen Unterschied zu Deutschland erklaert, wo es voellig egal ist, welche Uhrzeit man auf die Einladung schreibt, weil ausser den Mitbewohnern und den allerbesten Freunden eh niemand vor um zehn auftaucht. Das ist fuer Australier voellig unverstaendlich. Die haben Freitagabends ab um vier im Buero ihre after work drinks und kommen anschliessend ziemlich angetrunken zu den Partys. Dafuer bleiben sie allerdings auch eigentlich nie laenger als bis zwei. Als ich Ants nach meiner ersten Einweihungsfeier hier erzeahlt habe, dass wir bis vier Uhr getanzt haben, fand der das unglaublich lange, waehrend ich mich total geschaemt habe, dass wir nicht laenger durchgehalten haben.

Lisa fand neun Uhr zwar immer noch komisch, hat sich aber dann entschieden, dass wir somit genug Zeit hatten, endlich mal zusammen was aus ihrem beruehmten Pastabuch zu kochen. Also gab es erstmal einen leckeren roast veggies & 3 cheees bake von mir Rotwein und selbstgemachtes Tiramisu von Lisa und interessante Insider-Geschichten von Newtown Police von Steph, bevor wir uns gegen halb zehn nach einem panischen Anruf von Sara ("Wo bleibt ihr denn? Ist doch schon nach neun! Kannst du mir den Topf und eure Suppenkelle fuer die Bowle mitbringen?") auf den Weg gemacht.
Ein Taxi zu finden, ist irgendwie nie so einfach wie die Australier immer tun. Ich hatte von Anfang an vorgeschlagen, wir sollten einfach eins bestellen (wobei das ja auch nicht immer klappt). Nachdem wir zehn Minuten die Strasse hochgelaufen sind und schon ueberlegt hatten, dass Steph mit ihrem police badge einfach ein Taxi anhalten koennte, haben wir dann endlich eins bekommen, sodass wir puenktlich um zehn ankamen, wo die Party schon in vollem Gange war und Friederike (und sicher auch einige andere, mit denen ich nicht gesprochen habe) aufgrund ihrer after work drinks schon gut dabei waren.
Wie gut, dass ich den Bowletopf mitgebracht habe, sonst waere die wohl auch schon alle gewesen. Denn das scheinbar total deutsche Partygetraenk ("What's that?!" -"It's punch, it's great!" - "What's in there?" - "Vodka, fruit and wine..." -"Oh my God.") kommt hier eigentlich immer ganz gut an. Ausserdem gab es neben der echt australischen Cracker und Dipkollektion, einen Maulwurfskuchen (die Backmischung hatte Sara sich von ihrer Mutter mitbringen lassen) und Paradiescreme Straciatella (importiert von Lars).

Mein Geschenk, das Geburtstags-T-Shirt, das Sara auf den Bildern traegt, kam bei allen Gaesten super an und mir wurde von mehreren Seiten vorgeschlagen, ich solle mir die Rechte an dem Spruch holen und als T-Shirt-Designerin werden. Aber meine "Ich werde spaeter Designerin!" Zeiten sind eigentlich seit der Grundschule vorbei und so gut war der Spruch nun auch wieder nicht.

Irgendwann in den fruehen Morgenstunden haben Sara, Friedi und ich zu "Nordish by Nature" getanzt, waehrend alle Australier verstaendnislos auf dem Sofa sassen und keine Ahnung hatten, was wir da groelen. Gegen drei Uhr waren dann sowieso alle Australier weg, beziehungsweise in ihren Zimmern oder in den Zimmern irgendwelcher Mitbewohner verschwunden. Gegen halb fuenf habe ich mich entschlossen, nicht auf Saras Bett einzuschlafen, sondern bin auf der Suche nach meinen Schuhen in Lisas Zimmer eingefallen, die vor Schreck fast aus dem Bett fiel. Zum Glueck wusste sie aber, wo meine Schuhe waren, sodass ich nicht barfuss im Taxi nach Hause fahren musste.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Verkehrte Welt: Sara ist in Sydney und schreibt und schickt Fotos (!) von ehemaligen Mitschülerinnen, die in meinem Gedächtnis sehr eng mit "Vergangenheit" und "Buxtehude" verknüpft sind! Aber um die Verwirrung perfekt zu machen, wünsche ich mir ein Foto von Friederike und euch beiden Saras (was es wahrscheinlich zu Schulzeiten noch nicht gab...)!

Anonym hat gesagt…

du könntest mal überlegen einen bowleimportshop im herzen des univiertels sydneys aufzumachen oder franchise- mäßig dort unten rezepte zu verticken. mir scheint es nämlich dass selbst durch alkohol abgehärtete nationen wie Australien von so einem "kleinedeutschemädchenpunch" in konditionell in die knie gezwungen werden...