Es ist der echte Wahnsinn, was ich die Pubs in Sydney so alles an Programm, Extras und freebies überlegen, um die Leute in ihren Laden zu bekommen. Was für ein extremer Konkurrenzkampf. Einige Pubs in der City werden dabei richtig erfinderisch. Lisa (nicht meine, sondern Saras...) hatte mich letzte Woche schon zur kostenlosen Maniküre im Chamberlain eingeladen, aber leider musste ich mal wieder arbeiten und konnte mir somit nicht beim Biertrinken die Fingernägel feilen lassen.
Schade, schade.
Wie gut, dass es ein wöchentliches Angebot ist und man jeden Donnerstagabend ab 5.30 in den Genuss einer professionellen Nagelpflege kommt. Schon spannend, denn ich wäre sonst sicher nie in meinem Leben auf die Idee gekommen, irgendwo hinzugehen, um mir die Nägel machen zu lassen. Lohnt sich eh nicht bei meinen Händen, mit denen ich tagtäglich (na ja, mindestens drei Schichten die Woche) Eisspachtel, Vitrinen, Tische und Kühlschränke putze. Ich habe echte Arbeiterinnenhände mit Rissen und abgefuckten Fingernägeln. Was soll ich da bei der Maniküre?! Aber egal. Wenn es das kostenlos zum Drink dazu gibt, kann man ja auch das mal machen. Andere Menschen bezahlen schließlich regelmäßig mindestens $20 dafür.
Lisa hat alles wunderbar organisiert, alle ihre Freundinnen (und auch ein paar Kumpels) eingeladen und einen Tisch für uns alle reserviert. Ich musste mich um nichts kümmern. Als ich ankam, war Lisa schon "in Behandlung" und Sara noch nicht aus dem Büro angekommen, weil sie Probleme mit dem Bus hatte ("The public transport in Sydney is hopeless. I can't believe it."). Also habe ich mir erstmal einen Drink geholt, eine Nummer bekommen, die Lisa für mich besorgt hatte und mich an den Tisch gesetzt, an dem Celine, Friederike und Liz saßen. Celine und Liz kannte ich nicht, mit Friederike bin ich zusammen zur Schule gegangen, und in den Kindergarten auch. In Sydney hatte ich sie allerdings noch nicht getroffen. Die Tatsache, dass Friedi, Sara und ich alle zusammen an der gleichen Schule in einer deutschen Kleinstadt 2004 Abi gemacht haben und unabhängig voneinander aus ganz unterschiedlichen Gründen nach Sydney gekommen sind und über "German facebook" hier wiedergefunden haben, hat Liz so sehr beeindruckt, dass sie den Rest des Abends von nichts anderem geredet hat: So, you're from the same town? -That's so weird. - How long have you been here? - I can't believe it. - Were you friends back in school? - Wow, that's so exciting. - I wonder how many of my friend I would meet overseas. - Facebook is so amazing. - You can't really lose people anymore, can you?
Neben der Faszination facebook und der kleinen Welt in der sich alle irgendwie kennen waren das Hauptthema natürlich unsere Fingernägel und bei diesem Thema war ich widerrum ziemlich überrascht, denn ich hätte nie im Leben gedacht, dass es dazu so viel zu sagen gibt. Es gibt dafür scheinbar sogar eine Fachsprache mit Termini, die ich nicht verstehe. So beklagte Sara sich zum Beispiel: "She didn't buff my nails?". Die allgmeine Reaktion war "Oh no, why not?" Meine Reaktion waren zwei große Fragezeichen in den Augen: Bitte was?
Ich fand es wirklich, wirklich erstaunlich, faszinierend, unglaublich, ein bisschen erschreckend, aber dennoch wahnsinnig interessant, wie so eine überflüssige Handpflegeprozedur für so viel Gesprächsstoff sorgen und eine solche soziale Basis bieten kann. Wir kannten uns ja gegenseitig größtenteils gar nicht, aber irgendwie war es kein Problem miteinander zu reden. Denn es gab ja sechs verschiedene Nägel im vorher-nachher zu begutachten, vergleichen und kommentieren.
Auch meine Maniküre (oder Manikeuse oder wie auch immer man die Nagelfachkraft nennt) war extrem gesprächig. Nachdem sie beim Feilen alle Randdaten meiner Biografie erfragt hatte, hat sie mir beim Polieren dann von ihrem anstehenden Europatrip erzählt. Beim Lackieren der ersten Schicht fragte sie dann, ob sie wohl eine Regenjacke brauche. Bei der zweiten Schicht waren wir dann bei Politik angekommen und haben ein bisschen über John Howard gelästert.
Als sie nach 20 Minuten fertig war und meine Nägel mit einem glitzer-blau-metallic etwas weniger subtle als von mir erwünscht, musste ich feststellen, dass ich die einzige von uns war, die keine Massage bekommen hat. Sauerei! Nächste Woche gehe ich wieder hin und lasse mir nur die Hand massieren. Den Nagellack kann sie von mir aus auch sein lassen.
Ist zwar ganz nett und die Reaktionen waren ganz interessant ("Haben sie die Farbe passend zu deinem Oberteil aufgetragen?" - "Ich habe dich noch nie mit Nagellack gesehen." Ich auch nicht. Zumindest nicht, seit ich in der 6. Klasse als Punk zum Fasching gegangen bin), aber nun blättert er auch schon ab und ich bin nicht im Besitz von Nagellackentferner. Also muss ich einfach Donnerstag eh wieder hin, einfach nur um die Farbe abmachen zu lassen.
Schade, schade.
Wie gut, dass es ein wöchentliches Angebot ist und man jeden Donnerstagabend ab 5.30 in den Genuss einer professionellen Nagelpflege kommt. Schon spannend, denn ich wäre sonst sicher nie in meinem Leben auf die Idee gekommen, irgendwo hinzugehen, um mir die Nägel machen zu lassen. Lohnt sich eh nicht bei meinen Händen, mit denen ich tagtäglich (na ja, mindestens drei Schichten die Woche) Eisspachtel, Vitrinen, Tische und Kühlschränke putze. Ich habe echte Arbeiterinnenhände mit Rissen und abgefuckten Fingernägeln. Was soll ich da bei der Maniküre?! Aber egal. Wenn es das kostenlos zum Drink dazu gibt, kann man ja auch das mal machen. Andere Menschen bezahlen schließlich regelmäßig mindestens $20 dafür.
Lisa hat alles wunderbar organisiert, alle ihre Freundinnen (und auch ein paar Kumpels) eingeladen und einen Tisch für uns alle reserviert. Ich musste mich um nichts kümmern. Als ich ankam, war Lisa schon "in Behandlung" und Sara noch nicht aus dem Büro angekommen, weil sie Probleme mit dem Bus hatte ("The public transport in Sydney is hopeless. I can't believe it."). Also habe ich mir erstmal einen Drink geholt, eine Nummer bekommen, die Lisa für mich besorgt hatte und mich an den Tisch gesetzt, an dem Celine, Friederike und Liz saßen. Celine und Liz kannte ich nicht, mit Friederike bin ich zusammen zur Schule gegangen, und in den Kindergarten auch. In Sydney hatte ich sie allerdings noch nicht getroffen. Die Tatsache, dass Friedi, Sara und ich alle zusammen an der gleichen Schule in einer deutschen Kleinstadt 2004 Abi gemacht haben und unabhängig voneinander aus ganz unterschiedlichen Gründen nach Sydney gekommen sind und über "German facebook" hier wiedergefunden haben, hat Liz so sehr beeindruckt, dass sie den Rest des Abends von nichts anderem geredet hat: So, you're from the same town? -That's so weird. - How long have you been here? - I can't believe it. - Were you friends back in school? - Wow, that's so exciting. - I wonder how many of my friend I would meet overseas. - Facebook is so amazing. - You can't really lose people anymore, can you?
Neben der Faszination facebook und der kleinen Welt in der sich alle irgendwie kennen waren das Hauptthema natürlich unsere Fingernägel und bei diesem Thema war ich widerrum ziemlich überrascht, denn ich hätte nie im Leben gedacht, dass es dazu so viel zu sagen gibt. Es gibt dafür scheinbar sogar eine Fachsprache mit Termini, die ich nicht verstehe. So beklagte Sara sich zum Beispiel: "She didn't buff my nails?". Die allgmeine Reaktion war "Oh no, why not?" Meine Reaktion waren zwei große Fragezeichen in den Augen: Bitte was?
Ich fand es wirklich, wirklich erstaunlich, faszinierend, unglaublich, ein bisschen erschreckend, aber dennoch wahnsinnig interessant, wie so eine überflüssige Handpflegeprozedur für so viel Gesprächsstoff sorgen und eine solche soziale Basis bieten kann. Wir kannten uns ja gegenseitig größtenteils gar nicht, aber irgendwie war es kein Problem miteinander zu reden. Denn es gab ja sechs verschiedene Nägel im vorher-nachher zu begutachten, vergleichen und kommentieren.
Auch meine Maniküre (oder Manikeuse oder wie auch immer man die Nagelfachkraft nennt) war extrem gesprächig. Nachdem sie beim Feilen alle Randdaten meiner Biografie erfragt hatte, hat sie mir beim Polieren dann von ihrem anstehenden Europatrip erzählt. Beim Lackieren der ersten Schicht fragte sie dann, ob sie wohl eine Regenjacke brauche. Bei der zweiten Schicht waren wir dann bei Politik angekommen und haben ein bisschen über John Howard gelästert.
Als sie nach 20 Minuten fertig war und meine Nägel mit einem glitzer-blau-metallic etwas weniger subtle als von mir erwünscht, musste ich feststellen, dass ich die einzige von uns war, die keine Massage bekommen hat. Sauerei! Nächste Woche gehe ich wieder hin und lasse mir nur die Hand massieren. Den Nagellack kann sie von mir aus auch sein lassen.
Ist zwar ganz nett und die Reaktionen waren ganz interessant ("Haben sie die Farbe passend zu deinem Oberteil aufgetragen?" - "Ich habe dich noch nie mit Nagellack gesehen." Ich auch nicht. Zumindest nicht, seit ich in der 6. Klasse als Punk zum Fasching gegangen bin), aber nun blättert er auch schon ab und ich bin nicht im Besitz von Nagellackentferner. Also muss ich einfach Donnerstag eh wieder hin, einfach nur um die Farbe abmachen zu lassen.
5 Kommentare:
Also Sara, für alle unwissenden: Nagelfachkraft=Nageldesigner!!! Das ist jetzt der neu-modische Begriff dafür.
Aber so etwas sollte man in Dtl auch mal einführen.
herzöich willkommen im ösenland: Fotösen, Sarösen, Manikösen ;-)
Ha, ein Nageldesignstudio gibt's inzwischen sogar in Buxtehude. Und wer feilt und manikürt? Natürlich Chinesen/innen.
Anscheinend brauche ich auch ne kleine Einweisung bzgl Facebook... Wie finde ich denn Kindergartenkumpanen hier in Chile???
Darf ich fragen, WELCHE Friederike du da getroffen hast...?
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